Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal
Das Mittelrheintal – jenes sagenumwobene, wildromantische Stück Flusslandschaft zwischen Bingen und Bonn – zählt zu den geschichtsträchtigsten und reizvollsten Kulturräumen Europas. Auf kaum einem anderen Abschnitt des Rheins reihen sich so viele Burgen, Schlösser und Adelssitze so eindrucksvoll aneinander wie hier. Die steilen Weinhänge, engen Talpassagen und weiten Aussichtspunkte bilden eine einzigartige Kulisse, in der sich Machtgeschichte, Ritterromantik und kulturelle Vielfalt auf engstem Raum begegnen. Der rund 130 Kilometer lange Flussabschnitt des Mittelrheins, seit 2002 als UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal ausgezeichnet, war über Jahrhunderte hinweg ein strategisch wichtiger Korridor zwischen Nord und Süd, Handelsstraße, politisches Grenzgebiet und ein Brennpunkt der deutschen Geschichte. Hier entstanden vom 11. bis 14. Jahrhundert zahlreiche Höhen- und Niederungsburgen zur Sicherung von Zollrechten, Besitzungen und Verkehrswegen – Anlagen wie Burg Rheinfels, Burg Ehrenbreitstein, Burg Katz oder Marksburg, die noch heute eindrucksvoll von der Wehrarchitektur des Mittelalters zeugen. In der Folgezeit wurden viele dieser Burgen im Dreißigjährigen Krieg, im Pfälzischen Erbfolgekrieg oder durch den technischen Wandel des Festungsbaus zerstört, geschleift oder dem Verfall überlassen. Doch das 19. Jahrhundert brachte eine Wiederentdeckung dieser Denkmale: Die Rheinromantik erweckte das kulturelle Erbe zu neuem Leben. König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen ließ Burgen restaurieren oder sogar völlig neu errichten – etwa Schloss Stolzenfels, ein Musterbeispiel historistischer Baukunst. Auch reiche Bürger, Industrielle und Künstler ließen sich von der mittelalterlichen Bauweise inspirieren – Drachenburg, Schloss Marienfels oder Schloss Rennich zeugen vom romantischen Ideal des Zeitalters. Der Reiseführer „Burgen und Schlösser im Romantischen Mittelrheintal“ nimmt Leserinnen und Leser mit auf eine kulturhistorische Entdeckungsreise durch über 80 Burgen, Schlösser, Festungen und Herrenhäuser – von der Brömserburg in Rüdesheim bis zur Godesburg in Bonn, vom mittelalterlichen Wehrbau bis zum neugotischen Landsitz, von der Klosterburg zur barocken Residenz. Jedes Bauwerk ist dabei ein Unikat, geprägt von seiner Lage, seiner Funktion, seiner Entstehungszeit und seiner Nutzung im Wandel der Jahrhunderte. Egal ob zu Fuß, mit dem Rad, per Schiff oder Bahn – wer sich aufmacht ins Rheintal, entdeckt ein faszinierendes Mosaik aus Architektur, Geschichte und Landschaft. Zu den Höhepunkten zählen die Marksburg, die einzige nie zerstörte Höhenburg am Mittelrhein, die Burg Rheinstein, ein Glanzstück der Rheinromantik, oder die legendäre Zollburg Pfalzgrafenstein auf ihrer Insel im Rhein bei Kaub. Und nicht zuletzt thront über allem die Loreley, jener geheimnisumwobene Schieferfelsen bei Sankt Goarshausen, Symbol des Rheins und Sehnsuchtsort vieler Generationen. Das Mittelrheintal ist weit mehr als eine Aneinanderreihung historischer Mauern – es ist ein kultureller Landschaftsraum von internationaler Bedeutung, ein lebendiges Archiv deutscher Geschichte und ein Ort, der mit seiner Natur, Architektur und Atmosphäre seit Jahrhunderten Menschen in seinen Bann zieht. Wer hier reist, begegnet Vergangenheit auf Schritt und Tritt – und entdeckt in jeder Burg ein neues Kapitel europäischer Geschichte. (c)WV
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Reisetipps-Europa - Walder-Verlag
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Bingen - Burg Klopp
Hoch über der Stadt Bingen, an markanter Stelle über dem Zusammenfluss von Nahe und Rhein, erhebt sich die imposante Burg Klopp, deren mächtiger Turm und die Wehrmauern das Stadtbild seit Jahrhunderten prägen. Die Lage der Burg auf dem sogenannten Kloppberg bietet nicht nur einen weitreichenden Ausblick über das Mittelrheintal und die Nahemündung, sondern auch einen strategisch idealen Standort, der bereits von den Römern genutzt wurde: Hier befand sich einst das Kastell Bingium, ein wichtiger militärischer Außenposten an der Reichsgrenze. Auf diesen antiken Fundamenten entstand im Hochmittelalter eine neue Burganlage, deren erste urkundliche Erwähnungen aus dem 13. Jahrhundert stammen. Zwischen 1240 und 1277 wurde die Burg unter dem Mainzer Erzbistum vermutlich zur Sicherung des linksrheinischen Ehrenfelser Zolls errichtet, der zwischen Bingen und Rüdesheim erhoben wurde – ein bedeutender Knotenpunkt des mittelalterlichen Handelsverkehrs. Die mittelalterliche Anlage bestand aus einem mächtigen, nach Süden ausgerichteten Bergfried, einem zweigeschossigen Palas im Norden sowie mehreren Wachtürmen an der Ost- und Westseite. In Verbindung mit Ringmauer, Graben und Toranlagen bildete sich so ein kompakter, wehrhafter Burgtypus. Im Spätmittelalter diente Burg Klopp als Verwaltungssitz, Unterkunft für Zöllner und als befestigte Residenz kirchlicher Amtsträger. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Burg mehrfach zerstört: zunächst während der Mainzer Stiftsfehden im 15. Jahrhundert, dann erneut im Pfälzischen Erbfolgekrieg, als französische Truppen große Teile der Anlage sprengten und in Brand setzten. Im 18. Jahrhundert lag Burg Klopp weitgehend in Ruinen, wurde jedoch nicht gänzlich aufgegeben. Erst im 19. Jahrhundert, im Zuge der Rheinromantik, rückte die Anlage wieder in das Blickfeld wohlhabender Bürger, Künstler und Historiker. Sie sahen in der Burg nicht nur ein Zeugnis mittelalterlicher Macht, sondern auch ein Symbol nationaler Geschichte. Um 1850 wurde Burg Klopp unter Einbeziehung älterer Mauern im historisierenden Stil neugotisch wiederaufgebaut. Der heutige Hauptturm und das burgähnliche Wohnhaus stammen aus dieser Phase und sind Ausdruck des romantischen Burgenbilds des 19. Jahrhunderts. Seither hat sich Burg Klopp in ihrer äußeren Gestalt kaum verändert. Heute ist sie im Besitz der Stadt Bingen und dient sowohl als Verwaltungsgebäude (u. a. Sitz des Oberbürgermeisters) als auch als kultureller Anziehungspunkt. Der Burghof und Teile des Außengeländes sind öffentlich zugänglich, ein kleiner historischer Pavillon dient als Aussichtspunkt über das Rheintal. In einem Nebentrakt befindet sich ein Museum, das die Geschichte der Stadt, der Region und der Burg anschaulich vermittelt. Regelmäßig finden hier Führungen, Lesungen, Konzerte und Veranstaltungen statt, die den historischen Ort mit zeitgenössischem Leben verbinden. Die Burg Klopp bildet damit den südlichen Auftakt zur reichen Burgenlandschaft des Oberen Mittelrheintals und verbindet wie kaum ein anderes Bauwerk römische Frühzeit, mittelalterliche Zollgeschichte und romantische Burgenverklärung zu einem eindrucksvollen Ensemble über den Dächern der Stadt. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Bingen - Mäuseturm
Mitten im Rhein, stromabwärts von Bingen gelegen und umgeben von den steilen Hängen des Rheingaus und des Binger Waldes, ragt auf einer kleinen Felseninsel der Binger Mäuseturm empor – ein markantes Bauwerk, das zu den bekanntesten Wahrzeichen des Romantischen Rheintals zählt. Trotz seiner geringen Größe nimmt der Turm eine herausragende Stellung in der kulturellen Landschaft des Rheins ein, denn er vereint militärhistorische Bedeutung, romantische Wiederentdeckung und sagenhafte Überlieferung auf engstem Raum. Ursprünglich wurde der Turm Anfang des 14. Jahrhunderts als Wehr- und Signalturm errichtet, um gemeinsam mit der gegenüberliegenden Burg Ehrenfels und der oberhalb gelegenen Burg Klopp ein effektives Sperrsystem über den Fluss zu kontrollieren. In diesem Abschnitt des Rheins befand sich das berüchtigte Binger Loch, eine schmale, strömungsreiche Engstelle zwischen gefährlichen Felsriffen, die als eine der unfallträchtigsten Stellen des Flusses galt. Hier mussten Schiffe langsam und exakt gesteuert werden – ein idealer Ort für Zollerhebung und Kontrolle. Der Turm war ursprünglich Teil einer befestigten Kommunikationslinie, von der aus Licht- oder Rauchsignale zwischen den Burganlagen übermittelt wurden. Seine isolierte Lage auf dem Felsen im Fluss machte ihn zugleich zu einem schwer zugänglichen Wachposten, aber auch zu einem symbolträchtigen Ort. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde der Turm schwer beschädigt und schließlich aufgegeben. Im Zuge der Rheinromantik des 19. Jahrhunderts, als der Fluss zur Bühne historischer Sehnsucht und landschaftlicher Idealisierung wurde, ließ der preußische Staat den Turm um 1855 im neugotischen Stil wieder aufbauen. In dieser Phase diente er auch zeitweise als Signalturm für die Rheinschifffahrt, insbesondere zur Warnung vor der gefährlichen Strömung im Bereich des Binger Lochs, das erst im 19. und 20. Jahrhundert durch Sprengungen entschärft wurde. Berühmt wurde der Mäuseturm jedoch vor allem durch die düstere Legende um Bischof Hatto, die im 19. Jahrhundert in zahllosen Reisebeschreibungen, Gedichten und Illustrationen verbreitet wurde. Der Sage nach soll der habgierige Bischof während einer Hungersnot arme Menschen in eine Scheune getrieben und diese in Brand gesteckt haben. Als göttliche Strafe suchten ihn unzählige Mäuse heim, die ihn bis in den Turm auf der Rheininsel verfolgten und dort bei lebendigem Leib fraßen. Diese grausame Erzählung – historisch nicht belegt – verknüpft soziale Anklage mit moralischer Mahnung und wurde zu einem festen Bestandteil des romantischen Rheinbildes, das Orte mit Geschichte und Dichtung überhöht. Heute ist der Binger Mäuseturm nicht öffentlich zugänglich, da er sich auf einer geschützten Insel befindet. Er kann jedoch vom Ufer aus, insbesondere vom Kulturufer in Bingen und vom gegenüberliegenden Rüdesheimer Ufer, sehr gut betrachtet werden. Seine schlanke, zinnenbekrönte Gestalt mit dem spitzen Dach hebt sich malerisch vom Rheinwasser ab und steht wie kaum ein anderes Bauwerk für das Zusammenspiel aus Geschichte, Mythos und Landschaft. Der Mäuseturm ist kein Schloss, keine Festung und keine Residenz – und doch zählt er zu den bekanntesten „Burgenbildern“ des Rheintals. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Rüdesheim - Brömserburg
Nur wenige Schritte vom Rheinufer entfernt, am westlichen Rand der Altstadt von Rüdesheim, erhebt sich die eindrucksvolle Brömserburg, eine der ältesten erhaltenen Niederungsburgen am Mittelrhein und zugleich ein bedeutendes Zeugnis rheinischer Siedlungs- und Verteidigungsgeschichte. Der wuchtige, quaderförmige Baukörper mit meterdicken Mauern stammt in seiner Grundform aus dem späten 12. Jahrhundert, wobei sich in Teilen der Fundamente noch ältere Strukturen befinden, die möglicherweise auf eine karolingisch-fränkische Anlage oder einen römischen Wachposten zurückgehen. Die günstige Lage unmittelbar gegenüber der Stadt Bingen machte diesen Ort über Jahrhunderte hinweg zu einem strategisch bedeutsamen Punkt – zur Kontrolle des Flussübergangs, zur Überwachung der Schifffahrt und als Ort kirchlicher und weltlicher Herrschaftsausübung. Errichtet wurde die Brömserburg unter der Ägide des Mainzer Erzbistums, das hier mit einem befestigten Amtssitz seine Interessen am Rhein durchsetzen wollte. In späterer Zeit wurde die Burg an das rheinische Adelsgeschlecht der Brömser von Rüdesheim verliehen, nach dem sie noch heute benannt ist. Die Anlage wurde mehrfach ausgebaut und durch einen annähernd quadratischen Bergfried ergänzt, der mit seinen rund 27 Metern Höhe noch heute die Silhouette der Stadt prägt. Seine Plattform bietet einen weiten Ausblick über das Rheintal, die Stadt Bingen, das Binger Loch und die umliegenden Weinlagen des Rheingaus – ein Panorama, das bereits im 19. Jahrhundert Maler, Reisende und Dichter faszinierte. Die Burg diente im Mittelalter sowohl als Wohnsitz als auch als Verwaltungszentrum, verlor jedoch mit dem Aufstieg benachbarter Burgen wie Ehrenfels und der Verlagerung kirchlicher Macht ihre zentrale Bedeutung. Sie blieb im Besitz der Adelsfamilie, wurde im Dreißigjährigen Krieg beschädigt, aber nicht zerstört, und überstand auch die Napoleonischen Kriege weitgehend unversehrt. Im 19. Jahrhundert wurde die Brömserburg zum romantischen Reiseziel und in Teilen restauriert. Seit dem 20. Jahrhundert beherbergt sie das Rheingauer Weinmuseum, das eine der umfangreichsten Sammlungen zur Geschichte des Weinbaus in der Region präsentiert. Besucher können hier uralte Weinpressen, kunstvoll verzierte Fässer, historische Etiketten, Keltern, Trinkgefäße und Werkzeuge besichtigen, die den Wandel des Weinbaus über Jahrhunderte hinweg dokumentieren. Besonders reizvoll ist die Kombination aus musealem Inhalt und authentischer Architektur: Die Ausstellung ist in den alten Burgmauern untergebracht, und der Rundgang führt durch Treppen, Gewölbe, Innenhöfe und Türme, die einen unmittelbaren Eindruck vom mittelalterlichen Leben vermitteln. Die Burganlage ist weitgehend begehbar, und von der Aussichtsplattform des Turms bietet sich ein unvergesslicher Blick über das Rebland und den Strom. In der warmen Jahreszeit finden zudem regelmäßig Führungen, kleine Konzerte und kulturelle Veranstaltungen statt. Die Brömserburg ist kein hoch aufragendes Trutzkastell, sondern ein kompakter, bodennaher Zeitzeuge, der in seinem Mauerkern mehr als 800 Jahre Geschichte trägt. Ihre Verbindung von Burgarchitektur, Weinkultur und landschaftlicher Schönheit macht sie zu einem idealen Ort für alle, die das kulturelle Erbe des Rheingaus unmittelbar erleben möchten.Region erleben möchte. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Rüdesheim - Burg Ehrenfels
Am steilen Südhang des Rüdesheimer Berges, inmitten sonnenverwöhnter Weinlagen oberhalb des Rheins, erhebt sich die imposante Ruine der Burg Ehrenfels – ein weithin sichtbares Wahrzeichen und zugleich ein bedeutendes Relikt mittelalterlicher Macht im oberen Rheingau. Die Burg wurde um 1212 im Auftrag des Mainzer Erzbischofs Siegfried II. von Eppstein erbaut, um gemeinsam mit dem auf der gegenüberliegenden Rheininsel errichteten Mäuseturm den Mainzer Rheinzoll zu sichern. Ihre Lage oberhalb des schmalen Stromabschnitts zwischen Bingen und Rüdesheim war ideal: Schiffe mussten das gefährliche Binger Loch passieren und wurden gezwungen, an der Zollstelle anzulegen. Ehrenfels diente somit nicht nur als Wach- und Sperrburg, sondern auch als Symbol kirchlicher Autorität in einem wirtschaftlich hoch relevanten Raum. Die Anlage war als Hangburg konzipiert und schmiegt sich an die Steillage des Rüdesheimer Berges. Die markante, rund 20 Meter hohe Schildmauer an der bergseitigen Nordseite diente als Hauptverteidigung gegen Angriffe aus dem Tal. Sie wird von zwei mächtigen, bis zu 33 Meter hohen Rundtürmen flankiert, die heute noch weithin sichtbar sind und als begehbare Aussichtspunkte genutzt werden können. Im Inneren der Burg befanden sich der dreigeschossige Palas, ein zentraler Wohn- und Repräsentationsbau an der Südseite, sowie Nebengebäude, Zisterne, ein Torbau und Wirtschaftsbereiche, die sich um einen kleinen Innenhof gruppierten. Reste der Ringmauer im Osten und Westtrakte mit romanischen Fenstern lassen noch heute die einstige Geschlossenheit der Burganlage erkennen. Während des Spätmittelalters war Burg Ehrenfels eine bedeutende Festung des Erzbistums Mainz, mehrfach Sitz geistlicher Amtsträger und mit einer dauerhaften Besatzung versehen. Im Laufe der Zeit wurde die Burg ausgebaut und an neue Verteidigungsanforderungen angepasst, verlor jedoch mit dem Niedergang des Erzbistums im 17. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 wurde die Anlage durch französische Truppen schwer beschädigt und danach nicht wieder aufgebaut. Die Ruine blieb jedoch über die Jahrhunderte hinweg erhalten und wurde spätestens im 19. Jahrhundert im Zuge der Rheinromantik zu einem beliebten Reiseziel für Wanderer, Künstler und Dichter. Ihre Lage inmitten der Weinberge, der Blick über das Rheintal, das gegenüberliegende Bingen, den Mäuseturm und die Rheininseln machen sie zu einem der schönsten Aussichtspunkte am Mittelrhein. Heute ist die Ruine frei zugänglich, kann jedoch nur zu Fuß über Wanderwege oder als Zwischenstation auf dem Rheinsteig erreicht werden. Besonders beliebt ist der Abschnitt durch den Rüdesheimer Berg, der historische Weinlagen wie „Berg Rottland“ oder „Berg Schlossberg“ durchquert. Informationstafeln vor Ort erläutern die Geschichte und Bauweise der Burg. Ehrenfels ist ein Ort, an dem sich landschaftliche Schönheit, wirtschaftliche Geschichte und mittelalterliche Machtpolitik eindrucksvoll miteinander verbinden – ein Monument, das über die Jahrhunderte hinweg nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal -Trechtingshausen - Burg Rheinstein
Hoch über dem Rhein, unweit des Ortes Trechtingshausen, erhebt sich auf einem steilen Felssporn die eindrucksvolle Burg Rheinstein. Ihre exponierte Lage bietet einen weiten Blick über das Mittelrheintal, das hier von schroffen Felshängen und dichtem Wald eingerahmt wird. Die Burg wurde im frühen 14. Jahrhundert unter dem Mainzer Erzbistum errichtet und diente ursprünglich als strategisch wichtige Zoll- und Wachburg zur Kontrolle der Rheinschifffahrt. Bereits im Mittelalter galt sie als fester Bestandteil der rheinischen Burgenkette, die vor allem der Durchsetzung von Territorialsouveränität und der Einnahme von Zöllen diente. Die Anlage war im Besitz des Mainzer Domkapitels und wurde mehrfach verpfändet, unter anderem an bedeutende Rittergeschlechter, die mit der Verwaltung beauftragt waren. Nach Jahrhunderten militärischer und wirtschaftlicher Nutzung setzte im 17. Jahrhundert ein allmählicher Verfall ein, der im 18. Jahrhundert zum vollständigen Verlassen der Burg führte. Die Ruine wurde erst Anfang des 19. Jahrhunderts im Zuge der Rheinromantik wiederentdeckt, als Künstler, Dichter und Adelige das Mittelrheintal als Inbegriff mittelalterlicher Ideallandschaft romantisierten. 1823 erwarb Prinz Friedrich von Preußen die Trümmer und ließ die Burg im neugotischen Stil als Sommersitz rekonstruieren. Unter seiner Leitung wurde Burg Rheinstein zu einem Paradebeispiel für den Burgenwiederaufbau jener Epoche. Mit großer Sorgfalt wurde nicht nur die Bausubstanz restauriert, sondern auch ein kunstvoller Garten mit einer über 500 Jahre alten Rebe angelegt, der noch heute Besucher bezaubert. Im Inneren finden sich zahlreiche Räume mit original erhaltenem Mobiliar, historischen Waffen, Glasmalereien und kunstvoll geschnitzten Möbeln. Heute ist die Burg im Besitz der Familie Hecher, die das Anwesen mit viel Engagement pflegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Die Burg dient als Museum, beherbergt ein Burgrestaurant mit Panoramaterrasse und bietet Übernachtungsmöglichkeiten in stilvoll eingerichteten Gästezimmern. Sie kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden, bei denen Besucher nicht nur architektonische Details wie Zinnen, Türme, Rittersäle und Wehrgänge erleben, sondern auch die Atmosphäre einer wiederbelebten mittelalterlichen Festung hautnah spüren können. Dank ihrer originalgetreuen Wiederherstellung, ihrer exponierten Lage über dem Rhein und ihrer historischen Bedeutung gehört Burg Rheinstein heute zu den beliebtesten und eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Trechtingshausen - Burg Reichenstein
Nur wenige hundert Meter rheinabwärts von Trechtingshausen erhebt sich auf einem vorspringenden Hang die mächtige Burg Reichenstein, die sich deutlich von den benachbarten Anlagen durch ihre wehrhafte, kastellartige Bauform und ihre historistische Wiederherstellung im 19. Jahrhundert unterscheidet. Der Ursprung der Anlage liegt vermutlich im 11. oder frühen 12. Jahrhundert. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie 1213 im Besitz des Mainzer Erzstiftes, das sie als Lehen an lokale Adelsgeschlechter vergab. Besonders berüchtigt waren die Herren von Hohenfels, die im 13. Jahrhundert von Reichenstein aus Raubzüge auf die Rheinschifffahrt unternahmen und damit die Aufmerksamkeit der Reichsmacht auf sich zogen. Ihre Weigerung, das kaiserliche Geleit zu achten, führte 1282 zur Zerstörung der Burg durch König Rudolf von Habsburg, der damit ein Exempel gegen sogenannte Raubritter statuiert. Die spätere Wiedererrichtung diente weniger der Verteidigung als vielmehr der Kontrolle des wirtschaftlich bedeutenden Stromes und der umliegenden Ländereien. Im späten Mittelalter verlor die Burg jedoch an strategischer Bedeutung und verfiel zusehends. Erst mit dem aufkommenden Burgenenthusiasmus des 19. Jahrhunderts geriet sie wieder in den Fokus, als der Industrielle Nikolaus von Kirsch-Puricelli die Ruine 1899 erwarb. Anders als bei Rheinstein orientierte sich der Wiederaufbau an englischen Tudorstilelementen und schuf eine schlossartige Residenz mit großflächigen Mauern, einem charakteristischen Wohnturm, Zinnen und zahlreichen Fenstern. Die Anlage wurde dabei nicht rekonstruiert, sondern als romantisches Idealbild einer mittelalterlichen Burg neugestaltet. Besonders eindrucksvoll ist die vollständig erhaltene innere Hofanlage mit historisierenden Fassaden und museal inszenierten Räumen. Heute beherbergt Burg Reichenstein ein Museum zur Wehr- und Waffengeschichte, eine private Kunstsammlung mit sakralen Objekten sowie Möbeln und Gemälden des 17. bis 19. Jahrhunderts. Die Ausstellung zeichnet sich durch ihre thematische Vielfalt aus, die von Alltagsgegenständen bis zu ritterlichen Rüstungen reicht. Die Burg verfügt zudem über ein stilvolles Hotel mit individuell eingerichteten Zimmern, ein ausgezeichnetes Restaurant und bietet Räumlichkeiten für Veranstaltungen wie Hochzeiten und Firmenevents. Ihre offene Architektur erlaubt auch Tagesgästen einen umfassenden Zugang zu den Außenbereichen, Terrassen und dem Museum. In Kombination mit ihrer reizvollen Lage im Rheintal und der außergewöhnlichen Verbindung von historistischer Architektur und musealer Präsentation stellt Burg Reichenstein ein eigenständiges kulturhistorisches Zeugnis dar, das sich deutlich von den benachbarten Burgen durch seine originäre Gestaltung und museale Funktion unterscheidet. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Niederheimbach - Burg Hohneck
Hoch über dem Rhein, auf einem bewaldeten Felssporn am Rand des Binger Waldes, erhebt sich die malerische Burg Hohneck, auch als Heimburg bekannt – eine markante Höhenburg mit wehrhaftem Charakter und romantischem Erscheinungsbild. Sie liegt oberhalb der Ortschaft Niederheimbach in landschaftlich exponierter Lage und wurde im späten 13. Jahrhundert errichtet, vermutlich durch den Mainzer Erzbischof als Grenzburg zur Sicherung der westlichen Grenze des Kurmainzer Territoriums. Ihre Funktion war militärisch klar umrissen: Überwachung des Rheins, Schutz gegen Einfälle aus angrenzenden Herrschaftsgebieten und Kontrolle des regionalen Verkehrs zwischen Bacharach, Trechtingshausen und dem Binger Raum. Die Anlage war ursprünglich als kompakte Kastellburg konzipiert, mit einem nahezu quadratischen Grundriss und einer markanten Schildmauer, die an ihrer Frontseite von zwei unterschiedlich hohen Rundtürmen flankiert wird. Diese Kombination aus Wehrmauer und Flankierungstürmen ist für das späte 13. Jahrhundert typisch und verleiht der Burg bis heute ein kraftvolles, festungsartiges Gepräge. Im Inneren befanden sich einst ein kleiner Palas, Wirtschaftsräume und ein enger Burghof, der durch eine Ringmauer gesichert war. Die gesamte Anlage ist auf Verteidigung ausgerichtet – von der strategischen Lage bis zur konsequenten Architektur. Nach dem Verlust ihrer militärischen Bedeutung wurde die Burg im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut, erweitert und zeitweise dem Verfall überlassen. Im 19. Jahrhundert, zur Zeit der Rheinromantik, entdeckte man die Ruine neu – sie entsprach ideal dem damaligen Bild einer „verwunschenen Ritterburg“ in wilder Landschaft. In dieser Phase erfolgten erste romantisierende Wiederherstellungen, darunter die Ergänzung durch neugotische Bauelemente, Dachformen, Zinnen und Fenster. Diese Ergänzungen aus dem 19. Jahrhundert prägen das heutige Erscheinungsbild der Burg entscheidend mit und verleihen ihr eine märchenhafte Silhouette, ohne die mittelalterliche Substanz gänzlich zu überlagern. Heute befindet sich Burg Hohneck in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich. Sie wird als Wohnsitz genutzt und kann daher nur aus der Ferne oder vom gegenüberliegenden Rheinufer betrachtet werden. Dennoch beeindruckt sie durch ihre Lage am steil abfallenden Hang, ihre stilistische Geschlossenheit und die bemerkenswerte Kombination aus wehrhafter Substanz und romantischer Ästhetik. Besonders gut sichtbar ist die Burg vom Wasser aus – bei einer Rheinschifffahrt zwischen Bacharach und Bingen – oder von Aussichtspunkten entlang der rechten Rheinseite. Obwohl sie im Schatten bekannterer Burgen wie Reichenstein oder Sooneck steht, stellt Burg Hohneck ein interessantes Beispiel für eine spätere mittelalterliche Grenzbefestigung dar, die ihren Charakter bis in die Gegenwart bewahrt hat. Ihre baulichen Details, die erhaltene Schildmauer mit Flankierung und die spätere Umgestaltung machen sie zu einem stillen, aber bedeutenden Zeugnis der vielschichtigen Burgenlandschaft des oberen Mittelrheintals. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Niederheimbach - Burg Sooneck
Burg Sooneck liegt markant auf einem schmalen Felssporn über dem linken Rheinufer bei Niederheimbach, eingebettet in die waldreiche Hügellandschaft des Soonwaldes. Ihre Lage unterscheidet sich deutlich von den Nachbarburgen, denn sie ist stärker in das umgebende Mittelgebirge eingebunden und war historisch nicht primär als Zoll- oder Verwaltungssitz, sondern als Grenz- und Schutzburg einer wildreichen Region von Bedeutung. Die ersten Erwähnungen gehen auf das Jahr 1271 zurück, als sie als gemeinschaftlicher Besitz mehrerer Ritterfamilien diente, was auf eine typische Ganerbenburgstruktur hindeutet. Der Ursprung reicht jedoch vermutlich bis ins frühe 11. Jahrhundert zurück, als die Abtei Kornelimünster bei Aachen den Bau einer ersten befestigten Anlage in Auftrag gab, um ihre Besitzungen an der unteren Nahe zu sichern. Die wechselhafte Geschichte der Burg ist eng mit den politischen Spannungen im Mittelrheintal verbunden: Im Spätmittelalter war sie mehrfach umkämpft, wurde eingenommen, zerstört und wiederaufgebaut. Ihre endgültige Zerstörung erfolgte 1689 durch französische Truppen während des Pfälzischen Erbfolgekriegs, woraufhin sie als Ruine verfiel. Erst im Zuge des preußischen Interesses an der rheinischen Kulturlandschaft wurde sie 1842 durch Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen und seine Brüder als romantisches Jagdschloss wiedererrichtet. Anders als bei Burg Rheinstein, wo der museale Charakter im Vordergrund stand, diente Sooneck ausdrücklich der privaten Nutzung durch das preußische Königshaus, was sich auch in der zurückhaltenden, eher funktional geprägten Architektur des Wiederaufbaus zeigt. Der Entwurf orientierte sich an mittelalterlichen Vorbildern, integrierte jedoch moderne Wohnansprüche, sodass eine Mischung aus Wehrburg und komfortabler Residenz entstand. Die Innenräume sind vergleichsweise schlicht gehalten, vermitteln aber dennoch den Geist adliger Lebensweise im 19. Jahrhundert. Seit 1918 ist Burg Sooneck in staatlichem Besitz und wird heute durch die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz verwaltet. Die Burg kann im Rahmen regulärer Öffnungszeiten besichtigt werden und ist besonders bei Wanderern beliebt, da sie an einem gut ausgebauten Wegenetz liegt. Der Zugang erfolgt über einen Fußweg durch den lichten Laubwald, was den Besuch zu einem naturnahen Erlebnis macht. Im Inneren können mehrere historisch eingerichtete Räume, darunter das Speisezimmer und das Jagdzimmer, sowie der Burghof mit Zisterne und Wehrgang besichtigt werden. Burg Sooneck ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie im 19. Jahrhundert Burgruinen in landschaftlich reizvoller Umgebung gezielt als Orte preußischer Identität und Naturverbundenheit wiederbelebt wurden. Ihr ursprünglicher militärischer Zweck wurde damit durch ein repräsentatives Konzept ersetzt, das sie bis heute zu einem besonderen Ziel für kulturhistorisch interessierte Besucher macht. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Lorch - Burgruine Nollig
Oberhalb der Stadt Lorch im Oberen Mittelrheintal erhebt sich auf einem felsigen Bergrücken die Burgruine Nollig, eine kleine, aber strategisch bedeutsame Anlage, die weniger einer klassischen Burg gleicht als einem wehrhaften Beobachtungsposten mit turmartiger Struktur. Bereits von Weitem fällt der markante rechteckige Turm mit seinen flankierenden Mauerresten ins Auge, der sich über den steilen Hängen des Rheins erhebt. Erbaut wurde die Anlage um das Jahr 1300 unter der Herrschaft des Mainzer Erzbistums, das mit ihr ein zusätzliches Glied im dichten Netz rheinischer Befestigungen schaffen wollte. Der Bau erfolgte in einer Zeit zunehmender Machtkonkurrenz zwischen den geistlichen Fürstentümern und weltlichen Adelsgeschlechtern – in dieser Gemengelage war Kontrolle über Sichtlinien, Verkehrswege und Territoriumsgrenzen von entscheidender Bedeutung. Die ursprüngliche Anlage bestand aus einem quadratischen Wohnturm, der auf einem exponierten Felskopf errichtet wurde und in seiner Funktion eher einem Wach- und Signalturm mit gelegentlicher Wohnnutzung entsprach. Der Turm wurde wenig später von einer zehn Meter hohen Ringmauer aus Bruchstein umgeben, die zusammen mit zwei halbrunden Flankierungstürmen an der Nordseite einen geschlossenen Innenhof umfasste. Ein hölzerner Wehrgang verband die Türme miteinander, sodass die gesamte Anlage effektiv gesichert werden konnte. Durch ihre hohe Lage über der Stadt und dem Rheinufer erfüllte die Burg Nollig vor allem die Aufgabe der visuellen Kontrolle über das Tal, den Flusslauf und die Übergänge zu benachbarten Territorien – eine militärische Beobachtungsstation mit begrenzter Besatzung, aber hoher Überwachungsfunktion. Im Gegensatz zu größeren Burgen wie Schönburg oder Pfalzgrafenstein war Nollig nie Residenz eines Adelsgeschlechts und wurde auch nicht bedeutend ausgebaut. Dennoch blieb sie über mehrere Jahrhunderte als fester Bestandteil des Verteidigungssystems des Erzbistums Mainz bestehen. Im Verlauf der frühen Neuzeit verlor die Anlage an Bedeutung, wurde aufgegeben und verfiel. Heute sind der Turm, Teile der Ringmauer und Spuren der Nebengebäude erhalten. Die Ruine ist zu Fuß über Wanderwege erreichbar, etwa vom Rheinsteig oder von der Ortsmitte Lorchs aus. Sie bietet einen eindrucksvollen Blick auf das Rheintal, die gegenüberliegenden Höhen des Taunus und das sich nordwärts windende Flussbett. Trotz ihres bescheidenen Umfangs gehört die Ruine Nollig zu den eindrucksvoll gelegenen historischen Bauwerken des Mittelrheintals. Ihre Funktion als wachturmartige Grenzbefestigung unterscheidet sie deutlich von den großen Repräsentationsburgen der Region, macht sie aber gerade deshalb zu einem authentischen Zeugnis mittelalterlicher Raumkontrolle und landschaftlich wirksamer Wehrarchitektur. Ihre ruhige, abgeschiedene Lage hoch über der Stadt lädt zur Reflexion über die frühere Funktion dieser Orte ein – inmitten der bis heute strukturierten und weinbaulich geprägten Kulturlandschaft des UNESCO-Welterbes. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Lorch - Burg Reichenberg
Etwas abseits der großen Verkehrswege und gut verborgen im waldreichen Tal oberhalb von Lorch erhebt sich die eindrucksvolle Burg Reichenberg, eine der baugeschichtlich ungewöhnlichsten Burganlagen im oberen Mittelrheintal. Anders als viele prominent am Rhein gelegene Höhenburgen, liegt Reichenberg zurückgezogen im Hinterland und wird daher oft übersehen – zu Unrecht, denn ihre Architektur, ihre weitgehende Originalsubstanz und ihr Zustand machen sie zu einem der interessantesten Beispiele mittelalterlicher Baukunst in Rheinland-Pfalz. Errichtet wurde die Burg um 1319 durch den Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt, der damit die territoriale Ausdehnung des Erzstifts im Wispertaunus sichern wollte. Die Funktion der Burg war nicht repräsentativ, sondern eindeutig militärisch und verwaltungstechnisch ausgerichtet. Sie wurde als regelmäßig gegliederte Höhenburg mit ungewöhnlicher Klarheit in ihrer Grundstruktur angelegt: ein nahezu quadratischer Grundriss, umgeben von einem doppelten Mauerring, mit zwei mächtigen Wohntürmen, einem zentralen Palas und einer Kombination aus Wehranlage und Wohnburg. Besonders bemerkenswert ist der große rechteckige Bergfried, der sich über mehrere Geschosse erstreckt und gemeinsam mit dem Wohntrakt das Herzstück der Anlage bildet. Die Architektur verzichtet weitgehend auf dekorative Elemente und überzeugt durch ihre klare, funktionale Gliederung – ein seltenes Beispiel für konsequent durchdachte spätmittelalterliche Wehrarchitektur. Im Verlauf der folgenden Jahrhunderte wurde die Burg mehrfach erweitert und an veränderte Wohnbedürfnisse angepasst. Im 17. Jahrhundert erfolgte eine größere Restaurierung, doch mit dem Bedeutungsverlust der Region verfiel die Anlage allmählich. Im 19. Jahrhundert wurde Reichenberg nicht – wie viele andere Burgen im Rheinromantik-Zeitalter – wiederaufgebaut, sondern blieb in einem zunehmend ruinösen Zustand. Zahlreiche Bauteile waren einsturzgefährdet, das Dachwerk beschädigt, und die Mauern begannen zu erodieren. Ein Wendepunkt in der jüngeren Geschichte war der Besitzwechsel im Jahr 2010, als ein privater Eigentümer die Burg übernahm und sich seither intensiv für deren Erhalt und behutsame Restaurierung einsetzt. Dabei steht nicht die romantische Überformung im Vordergrund, sondern der authentische Erhalt der mittelalterlichen Struktur und Substanz. Besucher erhalten auf Anfrage oder im Rahmen von Sonderführungen Einblick in die restaurierten Bereiche, die eindrucksvoll vermitteln, wie komplex, funktional und dauerhaft mittelalterlicher Burgenbau ausgeführt war. Besonders beeindruckend ist die fast vollständig erhaltene Raumstruktur, die von Wohnnutzung, Lagerung und Verteidigung zeugt – ein seltener Glücksfall in der Denkmalpflege. Burg Reichenberg liegt versteckt, aber landschaftlich reizvoll auf einem Bergrücken im Lorcher Hinterland. Ihre stille Präsenz, ihre unverfälschte Architektur und die qualitätsvolle Erhaltung machen sie zu einem Geheimtipp für Kenner mittelalterlicher Baukunst. Als selten dokumentiertes Beispiel einer unromantisierten, sachlich-militärischen Burg des frühen 14. Jahrhunderts ist sie ein bedeutender Baustein im architektonischen Mosaik des Oberen Mittelrheintals. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Rheindiebach - Ruine Fürstenberg
Hoch über dem Rhein, südlich des Ortsteils Rheindiebach und auf einem steil abfallenden Bergsporn am Rand des Gailsbachtals gelegen, erhebt sich die Ruine der Burg Fürstenberg – ein stiller Zeuge mittelalterlicher Machtentfaltung und zugleich ein bemerkenswertes Beispiel für die Wehrarchitektur des frühen 13. Jahrhunderts. Die Gründung der Burg geht auf das Jahr 1219 zurück und erfolgte im Auftrag des Mainzer Erzbischofs Siegfried II. von Eppstein, der hier eine neue Grenzfeste zur Sicherung des kurmainzischen Einflussgebietes im Oberen Mittelrheintal errichten ließ. Ihre Lage war strategisch ideal gewählt: Die Burg kontrollierte nicht nur den schmalen Talraum des Rheins, sondern auch wichtige Verkehrs- und Handelsrouten zwischen Kaub, Bacharach und Trechtingshausen. Die Anlage war als klassische Höhenburg mit Spornlage konzipiert – geschützt durch steile Felswände und natürliche Hangabbrüche, zusätzlich gesichert durch zwei tiefe Halsgräben, die den Zugang von der Bergseite erschwerten. Im Zentrum der Burg befand sich die Kernburg mit einem mehrgeschossigen Palas, einer massiven Schildmauer und flankierenden Ecktürmen, die das Gelände weiträumig überblickten. Ein vorgelagerter Zwinger diente der zusätzlichen Verteidigung, Wirtschaftsgebäude und Lagerräume ergänzten die Anlage. Die Architektur folgte einer klaren Gliederung nach Verteidigungs- und Wohnfunktion – typisch für die mittelalterlichen Burgbauten des Erzstiftes Mainz, das im Oberen Mittelrheintal zahlreiche solcher Wehranlagen errichten ließ. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde Burg Fürstenberg mehrfach umgebaut, erhielt neue Gebäude und Türme, verlor jedoch mit dem Aufkommen neuer militärischer Technologien und der Verlagerung politischer Machtzentren zunehmend an Bedeutung. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg schwer beschädigt und später – vermutlich im Pfälzischen Erbfolgekrieg – endgültig zerstört. Ein Wiederaufbau unterblieb, und die Anlage verfiel in den folgenden Jahrhunderten zur Ruine. Trotz der Zerstörung blieb ein beachtlicher Teil der ursprünglichen Bausubstanz erhalten: Reste der Schildmauer, des Palas, mehrere Ecktürme, Teile des Zwingers und der Grabenanlagen vermitteln noch heute ein eindrucksvolles Bild vom ursprünglichen Aufbau der Burg. Diese Überreste liegen eingebettet in einen dichten Mischwald und sind über Wanderwege erreichbar – insbesondere vom Rheinsteig aus, der die Burg tangiert und reizvolle Ausblicke auf das Rheintal bietet. Die Ruine selbst ist heute in Privatbesitz, jedoch durch verschiedene Initiativen denkmalpflegerisch gesichert. In behutsamer Kleinarbeit werden Mauerzüge gesichert, Vegetation zurückgeschnitten und historische Strukturen sichtbar gemacht – mit dem Ziel, das kulturelle Erbe dieser einst bedeutenden Anlage für kommende Generationen zu bewahren. Die Ruine Fürstenberg ist weniger ein touristisches Ziel im klassischen Sinn als ein Ort der historischen Tiefe und landschaftlichen Ruhe. Ihre abgeschiedene Lage, die Nähe zur Natur und die authentische Erhaltung machen sie zu einem besonderen Ort für Burgenfreunde und Wanderer, die das Mittelrheintal abseits der großen Besuchermagnete entdecken möchten. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Bacharach - Burg Stahleck
Hoch über dem Rhein thront auf einem schmalen Bergrücken die Burg Stahleck, die über dem Weinort Bacharach weithin sichtbar das Flusstal überblickt. Ihre Lage diente im Mittelalter sowohl der Kontrolle des Handelsweges als auch der Sicherung der kirchlichen und später pfalzgräflichen Macht im Mittelrheingebiet. Die Burg entstand vermutlich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts und wurde 1135 erstmals urkundlich genannt. Anfangs im Besitz der Kölner Erzbischöfe, wurde sie bald Sitz der Vögte von Stahleck, bevor sie durch Heirat an die Wittelsbacher Pfalzgrafen bei Rhein fiel. Über mehrere Jahrhunderte war sie ein bedeutender Verwaltungssitz und Zentrum adliger Herrschaft. In dieser Zeit wurde sie wiederholt erweitert und ausgebaut, unter anderem mit einem großen Palas, einer Kapelle und mehreren Wirtschaftsgebäuden. Im 14. und 15. Jahrhundert präsentierte sich die Burg als geschlossene, befestigte Anlage mit mehreren Zwingern, Ringmauer, Bergfried und vorgelagerter Bastion. Als Teil der pfalzgräflichen Residenzen spielte sie auch kulturell und politisch eine wichtige Rolle. Mit dem Pfälzischen Erbfolgekrieg kam 1689 ihr Ende: französische Truppen sprengten die Anlage weitgehend, zurück blieb eine verwilderte Ruine über den Weinbergen von Bacharach. Erst im 20. Jahrhundert begann man mit dem Wiederaufbau – jedoch nicht, um die Burg museal zu rekonstruieren, sondern um sie einer neuen Nutzung zuzuführen. 1925 wurde sie als Jugendherberge eröffnet und gehört seitdem zu den außergewöhnlichsten Übernachtungsorten im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Die Innenräume sind Gästen der Jugendherberge vorbehalten, doch die Außenanlagen können tagsüber frei betreten werden. Der Weg zur Burg führt durch den historischen Stadtkern und über einen steilen Pfad, der den Aufstieg zu einem Erlebnis macht. Von den Burgterrassen bietet sich ein eindrucksvoller Ausblick auf das enge Rheintal, die Weinlagen und die gegenüberliegenden Höhenzüge. Burg Stahleck ist heute ein lebendiges Beispiel für die Umnutzung historischer Bausubstanz im Dienste der Jugendbildung und Völkerverständigung. Sie bewahrt trotz ihres Wiederaufbaus die authentische Ausstrahlung einer mittelalterlichen Höhenburg und bildet einen markanten Bestandteil des kulturellen Erbes am Mittelrhein. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Kaub - Zollburg Pfalzgrafenstein
Mitten im Rhein, auf der kleinen, von Wasser umspülten Insel Falkenau bei Kaub, erhebt sich die ungewöhnlichste aller Burgen im Romantischen Rheintal – Burg Pfalzgrafenstein. Ihre isolierte Lage auf dem Fluss verleiht ihr ein nahezu märchenhaftes Erscheinungsbild und machte sie über Jahrhunderte hinweg zu einem unverzichtbaren Element der mittelalterlichen Zollstruktur. Erbaut wurde die Burg 1327 auf Befehl des Pfalzgrafen Ludwig des Bayern, der sich in einem Machtkonflikt mit dem Erzbischof von Mainz befand und mit der Errichtung dieser Zollstation ein deutliches politisches Zeichen setzte. Der Standort wurde bewusst gewählt: die Rheininsel bot eine natürliche Barriere für die Schifffahrt, und der gegenüberliegende Hang ermöglichte zusätzlich durch eine befestigte Burg – die Burg Gutenfels – die lückenlose Kontrolle des Verkehrs. Anders als andere Burgen dieser Region war die Pfalzgrafenstein nie eine Residenz oder Wehranlage im klassischen Sinn, sondern hatte eine rein wirtschaftliche und administrative Funktion: Wer den Rhein passieren wollte, musste hier Zoll zahlen. Um die Durchsetzung zu sichern, wurden bei Weigerung sogar Ketten über den Fluss gespannt. Der markante Baukörper, ein fünfeckiger Wehrturm mit spitzem Dach und schrägen Mauern, erinnert im Grundriss an die Form eines Schiffbugs – weshalb die Burg im Volksmund auch als „steinernes Schiff“ bekannt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Anlage mehrfach erweitert, vor allem durch die Ringmauer mit Wehrgang und Ecktürmchen, blieb jedoch funktional und schlicht. Bemerkenswert ist, dass Burg Pfalzgrafenstein im Gegensatz zu vielen anderen Burgen des Mittelrheintals nie zerstört wurde und deshalb in ihrer mittelalterlichen Struktur nahezu vollständig erhalten geblieben ist. Noch bis 1867 wurde hier aktiv Zoll erhoben, danach verlor die Burg ihre Bedeutung und diente zwischenzeitlich als Signalstation. Im 20. Jahrhundert erkannte man ihren hohen historischen Wert, restaurierte das Bauwerk sorgsam und öffnete es schließlich für den Besucherverkehr. Heute gehört Burg Pfalzgrafenstein zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal und gilt als einzigartiges Denkmal mittelalterlicher Wirtschaftsgeschichte. Sie kann ausschließlich per Fähre vom Kauber Rheinufer aus erreicht werden, was dem Besuch einen besonderen Reiz verleiht. Im Inneren erhalten Besucher einen authentischen Einblick in die spartanische Lebenswelt der damaligen Zöllner, deren Aufenthaltsräume, Vorratskammern und Kontrollpunkte noch weitgehend original erhalten sind. Die Besichtigung bietet nicht nur architektonische Besonderheiten, sondern auch einen atmosphärisch dichten Eindruck vom Alltag auf einer isolierten Flussfestung. Burg Pfalzgrafenstein steht exemplarisch für das mittelalterliche Bestreben, wirtschaftliche Macht durch bauliche Präsenz abzusichern, und stellt damit eine wertvolle Ergänzung zur Herrschafts- und Verteidigungsarchitektur der übrigen Rheinanlagen dar. (c)WV
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Tourismusinfos/Büro: Kaub - Städtisches Verkehrsamt, Schulstr. 12, 56359 Kaub, Tel. +49(0)6774-222 - www.stadt-kaub.de
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Kaub - Burg Gutenfels
Über dem kleinen Rheinstädtchen Kaub erhebt sich in steiler Hanglage die wehrhafte und zugleich eindrucksvolle Burg Gutenfels. Ihre Lage direkt oberhalb des Rheinufers ermöglichte über Jahrhunderte hinweg die vollständige Kontrolle des Schiffsverkehrs an einer der schmalsten Stellen des Flusstals und unterstreicht ihre zentrale Rolle im System der mittelalterlichen Zollerhebung. Die Ursprünge der Anlage reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück: 1220 wurde sie erstmals urkundlich als „Burg Caub“ erwähnt und war zunächst Sitz der Ritter von Falkenstein. Bereits wenige Jahrzehnte später ging die Burg in den Besitz der Pfalzgrafen bei Rhein über, die sie ab 1277 zu einer mächtigen Festung ausbauen ließen. Die Umbenennung in „Gutenfels“ erfolgte erst im 16. Jahrhundert, als Ausdruck eines neuen Selbstverständnisses in einer Zeit verstärkter Festigungs- und Repräsentationsarchitektur. Die Anlage bestand ursprünglich aus einem wuchtigen Wohnturm, einem Zwinger, mehreren Wehrmauern sowie einem Palas mit Kapelle. Ihre Hauptaufgabe war der Schutz der unterhalb liegenden Burg Pfalzgrafenstein, die als Zollstation auf einer Insel im Rhein fungierte. Zusammen bildeten die beiden Burgen ein exakt abgestimmtes Kontrollsystem: Während auf der Insel der eigentliche Zoll erhoben wurde, sicherte Gutenfels von oben aus die Einhaltung und militärische Durchsetzung der Bestimmungen. Die Kombination aus Kontrolleinrichtung im Fluss und Höhenburg auf dem Felsen war im Reich einzigartig und wurde von anderen Territorialherren bald nachgeahmt. In kriegerischen Zeiten erwies sich Gutenfels als äußerst widerstandsfähig: Selbst im Dreißigjährigen Krieg konnte sie mehrfach Angriffen trotzen, bis sie schließlich 1793 von französischen Revolutionstruppen eingenommen und anschließend geschleift wurde. Danach blieb sie als Ruine erhalten und wurde im Zuge der Rheinromantik von Malern, Literaten und Burgenfreunden wiederentdeckt. 1888 kaufte ein vermögender Privatmann die Anlage und ließ sie mit großem Aufwand restaurieren. Der Wiederaufbau orientierte sich an spätmittelalterlichen Vorbildern, ohne den ruinösen Charakter vollständig zu beseitigen – eine Entscheidung, die der Burg bis heute eine besondere Authentizität verleiht. Im 20. Jahrhundert war sie über Jahrzehnte hinweg in Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich. Erst 2006 erwarb das Land Rheinland-Pfalz die Anlage, sanierte sie umfassend und machte sie der Öffentlichkeit zugänglich. Die heutige Nutzung ist vielseitig: Burg Gutenfels kann besichtigt werden, sie bietet Veranstaltungsräume, beherbergt eine kleine Ausstellung zur regionalen Burggeschichte und ist vor allem durch ihre exponierte Lage ein beliebtes Ziel für Wanderer. Der Blick von den Terrassen reicht weit über das Tal und eröffnet eindrucksvolle Perspektiven auf den Rhein, das Kauber Becken, die Insel mit Burg Pfalzgrafenstein sowie die umliegenden Weinberge. Die Burg ist eingebettet in das Welterbe Oberes Mittelrheintal und vermittelt wie kaum eine andere Anlage das Zusammenspiel von militärischer Funktion, symbolischer Repräsentation und landschaftlicher Einbindung in der mittelalterlichen Baukunst am Rhein. (c)WV
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Tourismusinfos/Büro: Kaub - Städtisches Verkehrsamt, Schulstr. 12, 56359 Kaub, Tel. +49(0)6774-222 - www.stadt-kaub.de
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Oberwesel - Schloss Schönburg
Westlich über der Stadt Oberwesel erhebt sich auf einem steilen, felsdurchsetzten Bergrücken die weitläufige Burg Schönburg, die durch ihre markante Silhouette, die zahlreichen Türme und ihre strategisch eindrucksvolle Lage zu den architektonisch herausragenden Burgen des Oberen Mittelrheintals zählt. Der Standort bot im Mittelalter nicht nur ideale Verteidigungsbedingungen, sondern auch direkte Sichtverbindung zur Stadt, zum Rhein und zur umliegenden Tallandschaft, die sich hier besonders eng und schroff präsentiert. Die Ursprünge der Anlage reichen vermutlich bis in das frühe 12. Jahrhundert zurück. Erstmals wurde sie um 1149 erwähnt, als sie im Besitz der Herren von Schönburg war, einem rheinischen Adelsgeschlecht, das über mehrere Generationen hinweg maßgeblichen Einfluss auf die politische und wirtschaftliche Entwicklung der Region hatte. Im Gegensatz zu vielen anderen Burgen der Region blieb Schönburg über Jahrhunderte im Besitz derselben Familie, die sowohl die Burg als Wohnsitz als auch als Herrschaftsmittelpunkt nutzte. Besonders im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Burg mehrfach erweitert und umgestaltet – unter anderem mit neuen Wohntürmen, einem repräsentativen Palas, Kapelle, Wehrmauern, Wirtschaftsgebäuden und einem beeindruckenden Torhaus, das bis heute erhalten ist. Der Niedergang der Burg begann im späten 17. Jahrhundert, als französische Truppen 1689 während des Pfälzischen Erbfolgekriegs große Teile der Anlage zerstörten. Danach blieb sie jahrhundertelang Ruine, ehe sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch private Investoren schrittweise wieder aufgebaut wurde. Entscheidenden Anteil an der Wiederbelebung hatte ab 1885 der deutschstämmige Amerikaner T. J. Oakley Rhinelander, der die Burg erwarb und mit großem finanziellen und denkmalpflegerischen Aufwand restaurierte. Er ließ die Anlage nicht nur rekonstruieren, sondern auch wohnlich ausstatten, sodass Burg Schönburg zeitweise als exklusiver Rückzugsort für Künstler und Intellektuelle diente. Heute wird die Burg in Teilen als stilvolles Burghotel mit Restaurant genutzt und ist für Besucher zugänglich. Sie bietet authentisch restaurierte Innenräume mit mittelalterlicher Atmosphäre, darunter das historische Kaminzimmer, einen Rittersaal und das Museum zur Geschichte der Schönburger. Der äußere Burghof und die Terrassen mit Blick auf das Rheintal sind tagsüber frei begehbar und bieten einen der schönsten Ausblicke der Region. Die Burg ist Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal und steht exemplarisch für den Typus der Familienburg mit langanhaltender Besitzkontinuität, was sie deutlich von vielen anderen, häufig verpfändeten oder zerstörten Anlagen unterscheidet. Auch durch die Verbindung von musealer Nutzung, Gastronomie und Hotelbetrieb gelingt hier ein seltener Spagat zwischen Denkmalpflege, regionaler Identität und moderner Nutzung. Ihre Verbindung mit der Stadt Oberwesel, die ihr zu Füßen liegt, bleibt bis heute spürbar – historisch, räumlich und kulturell. (c)WV
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Tourismusinfos/Büro: Oberwesel - Tourist-Information, Rathausstr. 3, 55430 Oberwesel, Tel. +49(0)6744-710624 - www.oberwesel.com
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - St. Goar - Burg Rheinfels
Oberhalb von St. Goar erhebt sich auf einem langgestreckten Felssockel die gewaltige Burg Rheinfels, die einst als uneinnehmbar galt und noch heute durch ihre schiere Größe und massive Bauweise beeindruckt. Die Burg thront rund 100 Meter über dem Rhein und dominiert die Talenge auf einem der markantesten Höhenzüge des Mittelrheins. Ihre Lage ermöglichte nicht nur einen umfassenden Überblick über den Flusslauf und das gegenüberliegende Ufer, sondern bot auch beste Voraussetzungen für die Kontrolle des Handels- und Schiffsverkehrs in diesem wichtigen Abschnitt zwischen Koblenz und Bingen. Gegründet wurde Burg Rheinfels im Jahr 1245 durch Graf Diether V. von Katzenelnbogen, der damit seine territorialen Ansprüche im südlichen Rheinland militärisch absicherte. Bereits wenige Jahrzehnte später entwickelte sich die Anlage zu einem wirtschaftlichen Zentrum mit Zollstelle, Markt und umfangreichen Lagerkapazitäten. Anders als viele kleinere Burgen der Umgebung war Rheinfels von Anfang an als Großanlage mit Verwaltungs-, Wohn- und Verteidigungsfunktionen konzipiert. In ihrer Blütezeit im 14. und 15. Jahrhundert bestand die Burg aus mehreren Ringmauern, einer mächtigen Vorburg, einem Wehrturm mit Zwingeranlage, Kasematten, Kellergewölben und einem Palas mit Repräsentationsräumen. Besonders bemerkenswert war das weitverzweigte unterirdische Tunnelsystem, das zur Verteidigung im Falle von Belagerungen diente – ein Meisterwerk mittelalterlicher Militärarchitektur. Nach dem Aussterben der Grafen von Katzenelnbogen fiel die Burg 1479 an die Landgrafen von Hessen, die sie weiter ausbauten und zur Festung umgestalteten. Im 17. Jahrhundert wurde sie durch Bastionen und Schanzen zusätzlich gesichert und konnte 1692 sogar einem groß angelegten Angriff französischer Truppen standhalten – eine Seltenheit in dieser Zeit. Erst 1797 wurde die Anlage durch napoleonische Truppen systematisch gesprengt und als Steinbruch genutzt, was große Teile der Oberburg vernichtete. Dennoch blieben bis heute weitläufige Ruinen erhalten, die ein eindrucksvolles Bild von der einstigen Dimension und Funktionstüchtigkeit vermitteln. Im 19. Jahrhundert ging die Ruine in preußischen Besitz über und wurde durch erste Sicherungsmaßnahmen vor dem endgültigen Zerfall bewahrt. Heute ist Burg Rheinfels teils in kommunalem, teils in privatem Besitz. Sie kann besichtigt werden und beherbergt ein umfangreiches Museum zur Burggeschichte sowie zur Kultur und Ökonomie des Mittelrheintals. Besonders die begehbaren Gewölbe, Kasematten und die Außenbefestigungen vermitteln ein authentisches Bild spätmittelalterlicher Wehrtechnik. In einem Nebentrakt ist ein Hotel untergebracht, dessen Gäste die besondere Atmosphäre der Burganlage auch nach Schließung des Museums genießen können. Der Panoramablick auf den Rhein, die Loreley und die umliegenden Höhenzüge macht einen Besuch zu einem eindrucksvollen Erlebnis. Burg Rheinfels ist nicht nur die größte, sondern auch eine der am besten erforschten und erhaltenen Ruinenanlagen am Rhein – ein Monument mittelalterlicher Ingenieurskunst, politischer Macht und wirtschaftlicher Organisation. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - St. Goarshausen - Burg Katz
Hoch über dem Rhein, direkt gegenüber von St. Goar und nur wenige Kilometer von der sagenumwobenen Loreley entfernt, thront auf einem schroffen Felssporn die eindrucksvolle Burg Katz, deren eleganter, turmbewehrter Aufbau sie zu einer der markantesten Silhouetten des Mittelrheintals macht. Der vollständige Name der Anlage lautet eigentlich „Burg Neu-Katzenelnbogen“, benannt nach der mächtigen Grafenfamilie, die seit dem 11. Jahrhundert zu den einflussreichsten Territorialherren am Rhein zählte. Errichtet wurde sie um das Jahr 1371 durch Graf Wilhelm II. von Katzenelnbogen als Gegenpunkt zur trierischen Burg Maus auf der gegenüberliegenden Seite. Im Gegensatz zu vielen älteren Burgen wurde Burg Katz als kompakte Wohn- und Wehrburg geplant, mit dem Ziel, die pfalzgräflichen Besitzungen zu sichern und das Zollrecht in diesem Abschnitt des Rheins effektiv durchzusetzen. Ihre Lage erlaubte nicht nur die Kontrolle des Flusses, sondern auch die Sichtverbindung zur Burg Rheinfels, die ebenfalls unter der Kontrolle der Grafen von Katzenelnbogen stand. In ihrer Bauform entsprach Burg Katz ganz dem Typus einer gotischen Residenzburg: Ein hoher, runder Bergfried, umgeben von Wohntrakten, einer Ringmauer mit Zinnen, Wehrgängen und einer klar strukturierten Hofanlage. Sie war sowohl für militärische Verteidigung als auch für repräsentative Zwecke ausgelegt und diente den Grafen als prestigeträchtiger Wohnsitz. Als die Linie der Katzenelnbogener 1479 ausstarb, fiel die Burg an das Haus Hessen und wurde weiterhin als Verwaltungssitz genutzt. Über Jahrhunderte hinweg blieb sie bewohnt und wurde im 17. Jahrhundert mit kleineren Anbauten ergänzt. Der Niedergang kam im Zuge der napoleonischen Kriege: 1806 wurde die Burg durch französische Truppen gesprengt, wobei vor allem die Wohnbauten stark beschädigt wurden. Die Anlage blieb bis ins 19. Jahrhundert Ruine, wurde dann jedoch im Rahmen der Rheinromantik durch Privatbesitzer rekonstruiert. Der Wiederaufbau orientierte sich stilistisch am gotischen Original und ließ die Burg wieder in voller Pracht erstehen. Seitdem diente sie zeitweise als Sommerresidenz, später als Internat und wurde mehrfach restauriert. Heute befindet sich die Anlage in Privatbesitz und ist – im Gegensatz zu vielen anderen Burgen der Region – nicht öffentlich zugänglich. Dennoch zieht sie zahlreiche Blicke auf sich: Von der Rheinpromenade in St. Goar aus bietet sich ein besonders eindrucksvoller Blick auf ihre mächtigen Mauern, die über dem Steilufer zu schweben scheinen. Burg Katz ist nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch ein Symbol für die machtpolitischen Rivalitäten am Mittelrhein, das durch seine Lage und Geschichte eine zentrale Rolle im Netzwerk der rheinischen Zoll- und Verteidigungsanlagen spielt. Ihre Geschlossenheit und Eleganz machen sie bis heute zu einem der meistfotografierten Motive am Rhein – auch wenn sich ihre Geheimnisse den Besuchern nur aus der Ferne erschließen. (c)WV
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Tourismusinfos/Büro: St. Goarshausen - Tourist-Information, Bahnhofsstr. 8, 56346 St. Goarshausen, Tel. +49(0)6771-910-0 - www.loreley-touristik.de
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - St. Goarshausen - Burg Maus
Am östlichen Rheinufer, etwas nördlich der Stadt Sankt Goarshausen, liegt auf einem Hangrücken oberhalb des Ortes Wellmich die Burg Maus – eine der am besten erhaltenen Höhenburgen im Mittelrheintal. Trotz ihres beinahe harmlos anmutenden Namens handelt es sich bei dieser Anlage um eine wehrhafte und historisch bedeutende Festung, die in direktem Zusammenhang mit der Auseinandersetzung zwischen den Erzbischöfen von Trier und den Pfalzgrafen bei Rhein steht. Errichtet wurde die Burg ab 1356 unter dem Trierer Erzbischof Boemund II. als ausdrückliches Gegenstück zu den benachbarten Burgen Rheinfels und Katz, die sich in der Hand der Pfalzgrafen befanden. Ihr eigentlicher Name „Burg Peterseck“ oder „Thurnberg“ setzte sich nie durch – vielmehr bürgerte sich früh der Spitzname „Maus“ ein, in spöttischer Abgrenzung zur nahegelegenen „Burg Katz“. Trotz des ironischen Beiklangs war die Anlage keineswegs unbedeutend: Sie diente dem Erzbistum Trier zur territorialen Sicherung seiner rechtsrheinischen Besitzungen und zur Durchsetzung seiner Zollrechte. Anders als viele ältere Burgen war Burg Maus planmäßig auf einem klar abgegrenzten Areal errichtet worden. Ihre streng symmetrische Anlage mit hohem Bergfried, Wohnbauten, Wehrmauern und Zwingeranlagen entspricht ganz dem Ideal einer spätmittelalterlichen Residenzburg. Besonders bemerkenswert ist der schmale, schlanke Hauptturm mit hölzerner Galerie, der sich bis heute nahezu unverändert erhalten hat. Nach ihrer Fertigstellung diente die Burg über Jahrhunderte hinweg als Verwaltungs- und Amtssitz. Sie überstand zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen weitgehend unbeschadet und wurde weder zerstört noch geschleift – eine seltene Ausnahme in dieser Region. Im 19. Jahrhundert geriet die Anlage dennoch in Verfall, wurde jedoch im Zuge der Rheinromantik um 1900 durch private Initiativen gesichert und restauriert. Dabei legte man besonderen Wert auf die Erhaltung der mittelalterlichen Grundstruktur, sodass Burg Maus heute zu den authentischsten Beispielen gotischer Burgenarchitektur am Rhein zählt. Die Burg ist heute im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz und wird sowohl zu musealen als auch zu kulturellen Zwecken genutzt. Im Inneren finden sich Ausstellungsräume zur Burggeschichte sowie eine Dauerausstellung über die politische Bedeutung des Erzbistums Trier im Mittelalter. Darüber hinaus dient die Anlage als Veranstaltungsort für Konzerte und mittelalterliche Themenfeste. Besonders bekannt wurde die Burg durch ihre langjährige Nutzung als Station für Greifvogelschutz und Falknerei, wodurch sie über viele Jahre Ziel von Schulklassen und Familien war. Der Zugang zur Burg erfolgt über einen Serpentinenweg durch die Weinberge und bietet dabei eindrucksvolle Ausblicke auf das Rheintal und die gegenüberliegenden Hänge. Ihre architektonische Geschlossenheit, die außergewöhnlich gute Erhaltung und ihre klare Funktion als kirchliche Machtburg machen Burg Maus zu einem außergewöhnlichen Zeugnis spätmittelalterlicher Territorialpolitik im Mittelrheinraum. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Kamp-Bornhofen - Burg Sterrenberg
Auf einem mächtigen Felsvorsprung über dem Rhein thront die Burg Sterrenberg, die gemeinsam mit der benachbarten Burg Liebenstein das markante Burgenpaar der sogenannten „Feindlichen Brüder“ bildet. Sterrenberg ist die ältere der beiden Anlagen und zählt zu den frühesten Höhenburgen am Mittelrhein. Ihre Ursprünge lassen sich bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgen, vermutlich sogar bis in salische Zeit, als das Rheintal zunehmend als strategisch wichtiger Raum zwischen den Erzbistümern Köln, Trier und Mainz in den Fokus des Reiches rückte. Eine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1034, als die Burg bereits als Reichsburg bezeichnet wurde – ein Hinweis auf ihre herausgehobene Stellung im frühmittelalterlichen Burgenwesen. Im 12. und 13. Jahrhundert diente sie als Sitz kaiserlicher Dienstmannen, die hier mit der Verwaltung königlicher Besitzungen und mit der Kontrolle des Flussabschnitts beauftragt waren. Besonders charakteristisch ist der ungewöhnlich mächtige Bergfried mit rechteckigem Grundriss, der zu den ältesten erhaltenen Wohntürmen der Region zählt. Er erhebt sich noch heute hoch über der Anlage und zeugt von der Wehrhaftigkeit und Repräsentativität der frühen Burgbaukunst. Die Anlage wurde im 13. und 14. Jahrhundert mehrfach erweitert, unter anderem mit einer Ringmauer, Wohnbauten und einem Zwinger. Auch das bekannte „Backesgässchen“, der schmale Trennweg zwischen Sterrenberg und der später errichteten Burg Liebenstein, stammt aus dieser Zeit. Die unmittelbare Nähe der beiden Burgen führte über Generationen hinweg zu Besitzstreitigkeiten und Fehden, aus denen die volkstümliche Legende der „Feindlichen Brüder“ entstand. Historisch lassen sich zwar keine konkreten familiären Auseinandersetzungen belegen, doch die enge Nachbarschaft zweier unabhängiger Burgherren auf so kleinem Raum war außergewöhnlich und spannungsgeladen. Im Spätmittelalter wurde Burg Sterrenberg zeitweise als Lehen vergeben, später diente sie nur noch als Wohnsitz kleinerer Adelsfamilien und wurde schließlich im 17. Jahrhundert aufgegeben. Während des Dreißigjährigen Krieges verfiel sie zusehends und blieb bis ins 19. Jahrhundert eine offene Ruine. Im Gegensatz zur benachbarten Burg Liebenstein wurde sie im Zuge der Rheinromantik nicht vollständig restauriert, sondern nur gesichert und blieb weitgehend in ihrem ruinösen Zustand erhalten. Heute ist sie in öffentlichem Besitz und kann frei besichtigt werden. Von den Zinnen des Bergfrieds bietet sich ein weitreichender Panoramablick über das Rheintal und die umliegenden Hunsrückhöhen. Die Burg verfügt über eine kleine Ausstellung zur Baugeschichte und ist mit Tafeln zur Legende der „Feindlichen Brüder“ versehen, die den Besucher auf eine Reise in die Welt mittelalterlicher Macht- und Familienkonflikte mitnehmen. Burg Sterrenberg vermittelt ein authentisches Bild einer frühmittelalterlichen Höhenburg, deren ursprüngliche Struktur und wuchtige Architektur bis heute nachvollziehbar sind. Zusammen mit der benachbarten Burg Liebenstein bildet sie ein kulturhistorisch einmaliges Ensemble, das die enge Verzahnung von Geschichte, Landschaft und Mythos im oberen Mittelrheintal exemplarisch veranschaulicht. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Kamp-Bornhofen - Burg Liebenstein
Unmittelbar oberhalb des Rheinufers bei Kamp-Bornhofen erhebt sich auf einem Felsvorsprung die Burg Liebenstein – eng an den Hang geschmiegt und nur durch einen schmalen Einschnitt von der benachbarten Burg Sterrenberg getrennt. Dieses imposante Doppelbild zweier mittelalterlicher Höhenburgen ist einzigartig im Mittelrheintal und gab Anlass zu zahlreichen Sagen und Erzählungen, insbesondere jener von den „Feindlichen Brüdern“, die sich im Streit um Besitz und Liebe zerwarfen. Historisch betrachtet wurde Burg Liebenstein vermutlich im 13. Jahrhundert als jüngere der beiden Anlagen erbaut, zunächst unter der Oberherrschaft des Kölner Erzbistums, später dann als Lehen der Reichsabtei Kornelimünster bei Aachen. Im Gegensatz zur benachbarten Burg Sterrenberg, die auf eine ältere salische Gründung zurückgeht, war Liebenstein von Anfang an stark befestigt, mit ausgeprägter Ringmauer, Wohnturm und Wehrgang. Der Grundriss passt sich dem engen, steil abfallenden Gelände an und macht die Anlage besonders kompakt und wehrhaft. Sie diente vor allem als Wohnsitz für Ministerialenfamilien, die im Auftrag ihrer Lehnsherren Verwaltungsaufgaben in der Region wahrnahmen. Im Laufe des Spätmittelalters wechselte die Burg mehrfach den Besitzer und verlor mit der Zeit an Bedeutung. Ab dem 17. Jahrhundert wurde sie nicht mehr dauerhaft bewohnt und begann zu verfallen. Im 18. Jahrhundert war sie bereits weitgehend Ruine. Erst im 19. Jahrhundert wurde sie im Zuge der Rheinromantik wiederentdeckt, jedoch anders als viele andere Burgen der Region nicht umfassend rekonstruiert, sondern nur gesichert. Erst in den 1950er-Jahren begann man mit einem schrittweisen Wiederaufbau, der jedoch keine museale Nutzung vorsah. Stattdessen wurde Burg Liebenstein in ein Hotel umgewandelt, das bis heute existiert und Gästen Übernachtungen in stilvoller Atmosphäre bietet. Besonders reizvoll ist der Blick von den Burgterrassen über das Rheintal, die steilen Weinlagen und das enge Tal zwischen Bornhofen und Kamp. Die Anlage selbst ist nicht frei zugänglich – ein Besuch ist an die Nutzung als Hotelgast gebunden. Dennoch ist Burg Liebenstein auch von außen ein eindrucksvolles Beispiel für die Burgenarchitektur am Rhein und ihre Anpassung an schwierige topographische Bedingungen. Die unmittelbare Nachbarschaft zur Burg Sterrenberg erlaubt zudem einen interessanten Vergleich zweier Burgen mit ähnlichem Verteidigungsauftrag, aber unterschiedlicher Geschichte. Die Legende der „Feindlichen Brüder“ – auch wenn sie historisch unbelegt ist – hat den Ort in das kollektive Gedächtnis des Rheintourismus eingeschrieben und sorgt bis heute für anhaltendes Interesse. Burg Liebenstein ist damit nicht nur ein Denkmal der mittelalterlichen Wehrarchitektur, sondern auch ein Ort der Erzählung, der Mythos und Geschichte auf besondere Weise miteinander verbindet. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Boppard - Alte Burg
Direkt am Rheinufer in der Stadt Boppard, eingebunden in das mittelalterliche Stadtgefüge und unweit des historischen Marktplatzes, erhebt sich die wuchtige Alte Burg – ein eindrucksvolles Zeugnis spätmittelalterlicher Zoll- und Stadtbefestigung. Die Region um Boppard zählt zu den burgenreichsten Abschnitten des Mittelrheins, und die Alte Burg nimmt dabei eine Sonderstellung ein: Sie war keine Höhenburg und keine Residenz eines Adelsgeschlechts, sondern eine Zwing- und Zollburg mit klar städtischer Funktion. Erbaut wurde sie im 13. Jahrhundert, vermutlich unter den Trierer Kurfürsten, die damit ihre territorialen Ansprüche gegenüber der aufstrebenden Stadt Boppard durchsetzen wollten. Die Burg diente vorrangig der Kontrolle des Rheinzolls und der militärischen Sicherung des Flussübergangs. Ihre strategische Lage unmittelbar am Ufer erlaubte die unmittelbare Einflussnahme auf die Schifffahrt. Zugleich wurde sie als Zwingburg gegen die Stadt eingesetzt – eine politische Maßnahme zur Disziplinierung der Bürgerschaft, die sich wiederholt gegen kurfürstliche Herrschaft zur Wehr gesetzt hatte. Diese Funktion als innen- wie außenwirksames Machtinstrument erklärt die massive und wehrhafte Bauweise der Anlage: Die vierflügelige Burganlage ist von einem breiten Mauergürtel umgeben, verfügt über runde Ecktürme, turmartige Eckgeschosse, einen zentralen Hofbereich und einen hohen Bergfried, der als letzter Rückzugsort im Falle einer Belagerung diente. Fenster- und Türöffnungen sind schmal gehalten, das Mauerwerk besteht aus Bruchstein und vermittelt bis heute den Eindruck uneinnehmbarer Stärke. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg mehrfach verändert, erweitert und verschiedenen Nutzungen zugeführt. Nach dem Verlust ihrer militärischen Bedeutung diente sie als Verwaltungsgebäude, später auch als Gefängnis, Schule und Lager. Durch Umbauten im 18. und 19. Jahrhundert wurden einzelne Bereiche modernisiert, ohne jedoch die mittelalterliche Gesamtstruktur entscheidend zu verändern. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geriet das Gebäude zunehmend in einen vernachlässigten Zustand. Erst ab 2009 erfolgte eine umfassende Sanierung, die bis 2015 andauerte und die Burg sowohl statisch sicherte als auch denkmalgerecht instand setzte. In diesem Zuge wurde die historische Substanz wieder freigelegt, architektonische Details restauriert und das Innere für eine museale Nutzung vorbereitet. Heute beherbergt die Alte Burg das Thonet-Museum, das sich dem Werk der gleichnamigen Möbeldynastie widmet. Die Familie Thonet revolutionierte im 19. Jahrhundert mit gebogenem Holz und industrieller Formgebung die Möbelherstellung – der berühmte Kaffeehausstuhl Nr. 14 wurde weltweit zum Designklassiker. Die Ausstellung zeigt nicht nur originale Möbelstücke, sondern auch Modelle, Maschinen und Dokumente zur Entwicklung eines Unternehmens, das vom Mittelrhein aus Weltruhm erlangte. Die Verbindung von mittelalterlicher Architektur und moderner Designgeschichte macht die Alte Burg zu einem besonderen Kulturort, der Vergangenheit und Gegenwart in einzigartiger Weise miteinander verknüpft. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Osterspai, Turmhaus
Unmittelbar am Rheinufer, im Zentrum der Ortsgemeinde Osterspai, liegt das Turmhaus, das letzte erhaltene Kernstück der einstigen mittelalterlichen Wasserburg Osterspai. Die Anlage, erstmals 1302 urkundlich erwähnt, diente ursprünglich als befestigter Adelssitz und ist ein seltenes Beispiel für eine Wohnburg in Tallage, eingebettet in den historischen Ortskern. Ihre strategische Bedeutung lag weniger in der Kontrolle des Schiffsverkehrs als im Schutz lokaler Besitzungen und der Verwaltung regionaler Ländereien – ein typischer Vertreter der vielen kleinen, wehrhaften Niederadelssitze entlang des Rheins. Von der ursprünglichen Burganlage sind bis heute bemerkenswerte Teile erhalten. Das markanteste Bauwerk ist das viergeschossige Turmhaus, ein massiver, quaderförmiger Baukörper mit kleinen Fensteröffnungen und deutlich sichtbaren Spuren einstiger Wehrelemente. An den oberen Ecken lassen sich noch Ansätze kleiner Rundtürmchen erkennen, die auf frühere Zinnen oder Wehrerkertürme schließen lassen. Dieses Turmhaus war das Wohn- und zugleich Verteidigungszentrum der Anlage – mit Mauern von beträchtlicher Stärke und nur wenigen Zugängen, was auf die wehrhafte Nutzung des Baus hindeutet. Erhalten geblieben ist auch die zur Burg gehörende Kapelle, die als eines der architektonisch und kunsthistorisch bedeutendsten Elemente der Anlage gilt. Sie verweist auf die Verbindung zwischen weltlicher und geistlicher Funktion solcher ländlicher Adelssitze im Mittelalter. Das heutige Gesamtbild der Anlage ist geprägt durch eine Mischung aus ursprünglicher Substanz und späteren Ergänzungen: Besonders auffällig ist ein Fachwerkwohnhaus, das im Jahr 1910 an das Turmhaus angebaut wurde. Es folgt in Gestaltung und Proportionen dem historischen Vorbild, verleiht der Anlage jedoch eine zusätzliche, malerische Komponente im Sinne der Heimatschutzarchitektur der Jahrhundertwende. Das Ensemble, das heute eher einer ummauerten Hofanlage gleicht als einer klassischen Burg, ist ein gutes Beispiel für die vielfach überformten und weitergenutzten Burgstrukturen im ländlichen Rheinland. Die Gebäude sind in Privatbesitz, werden bewohnt und gepflegt, und können daher nur von außen besichtigt werden. Dennoch lohnt sich ein Spaziergang durch den historischen Ortskern von Osterspai: Die Nähe zum Fluss, das erhaltene Mauerwerk, die Turmsilhouette und die harmonische Einbettung in die Ortsstruktur machen das Turmhaus Osterspai zu einem reizvollen Ziel abseits der großen Höhenburgen – ein stiller Zeitzeuge mittelalterlicher Adelskultur in rheinnaher Lage. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Osterspai - Burg Liebeneck
Oberhalb der Gemeinde Osterspai, auf einem bewaldeten Höhenzug mit Blick über das Rheintal, liegt die eindrucksvolle Burg Liebeneck, ein barockes Jagd- und Sommerschloss, das in seiner heutigen Form auf das frühe 18. Jahrhundert zurückgeht. Anders als viele mittelalterliche Höhenburgen der Region ist Liebeneck keine Wehrburg, sondern ein repräsentativer Landsitz der Adelsfamilie von Liebenstein, deren Stammburg auf der gegenüberliegenden Seite des Tals bei Kamp-Bornhofen liegt. Die Anlage wurde um 1700 im Stil des Trier-Koblenzer Frühbarocks errichtet – einer regionalen Ausprägung barocker Architektur, die durch schlichte Eleganz, ausgewogene Proportionen und einen engen Bezug zur Landschaft geprägt ist. Das zweigeschossige Hauptgebäude der Burg präsentiert sich als langgestreckter, klar gegliederter Baukörper mit einem auffälligen dreigeschossigen Rundturm, der sich wie ein Überrest eines mittelalterlichen Vorgängerbaus in das Ensemble einfügt. Ein weiterer hervorspringender, turmartiger Gebäudeteil an der Ostseite verleiht dem Schloss zusätzlich architektonische Dynamik. Diese Elemente, kombiniert mit dem schiefergedeckten Dach, den barocken Fensterachsen und den symmetrisch angeordneten Eingängen, machen das Gebäude zu einem der interessantesten Beispiele ländlicher Adelsarchitektur im Mittelrheintal. Der Übergang zwischen Wohnsitz, Verwaltungszentrum und landwirtschaftlichem Betrieb wird an dieser Anlage besonders deutlich. Im 19. Jahrhundert wurde das Schloss im Geist der Zeit umfangreich umgebaut und teilweise im Sinne romantisierender Stilvorstellungen ergänzt. Aus dieser Phase stammen unter anderem Teile der Vorburg, die durch Ökonomiegebäude, Wirtschaftsflächen und ein großes Hofgut ergänzt wurde. Die Gebäude der Vorburg – darunter Stallungen, Scheunen und Wohnhäuser – stammen teils aus dem 18., teils aus dem frühen 19. Jahrhundert und verweisen auf die landwirtschaftliche Nutzung des Anwesens über mehrere Generationen hinweg. Die Verbindung aus barocker Repräsentation und funktionalem Gutshof war für viele Adelsfamilien dieser Zeit typisch, die neben Jagd und Gesellschaft auch wirtschaftliche Interessen mit ihren Landsitzen verknüpften. Heute befindet sich Burg Liebeneck in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich. Ihre markante Lage, die stilistische Geschlossenheit der Gesamtanlage und die gute Erhaltung machen sie jedoch zu einem bedeutenden Zeugnis barocker Schlosskultur im Rheintal. Besonders von Wanderwegen oberhalb Osterspais oder vom Rhein aus bietet sich ein reizvoller Blick auf das harmonisch in die Landschaft eingebettete Anwesen. Als eher seltenes Beispiel eines barocken Jagdschlosses mit Gutshofcharakter ergänzt Liebeneck das Bild der Burgenlandschaft am Mittelrhein auf besondere Weise – nicht durch Wehrhaftigkeit, sondern durch architektonische Eleganz und landschaftliche Verbundenheit. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Braubach - Marksburg
Oberhalb der rheinischen Kleinstadt Braubach erhebt sich auf einem steilen Schieferfelsen die Marksburg – eine der bedeutendsten Burgen am Mittelrhein und zugleich ein herausragendes Denkmal mittelalterlicher Wehrarchitektur. Im Gegensatz zu fast allen anderen Höhenburgen der Region wurde sie nie zerstört und präsentiert sich noch heute weitgehend im Zustand des späten Mittelalters. Bereits ihre Lage macht sie zu etwas Besonderem: Der steile, schwer zugängliche Felssporn erlaubte eine wirkungsvolle Verteidigung gegen Angreifer und bildete die ideale Grundlage für eine stark befestigte Anlage. Die ersten urkundlichen Hinweise auf die Burg stammen aus dem Jahr 1231, als sie im Besitz der Herren von Eppstein war. Wenige Jahrzehnte später gelangte sie durch Erbschaft an die Grafen von Katzenelnbogen, die sie erheblich erweiterten und als Verwaltungsmittelpunkt für ihre linksrheinischen Besitzungen nutzten. Unter ihrer Herrschaft entstand der typische Baukörper der Burg: ein massiver, runder Bergfried auf quadratischem Sockel, Wohnbauten mit gotischen Fensterformen, Wehrgänge, Bastionen und ein Zwingersystem mit Fallgitter und Torhaus. Die Anlage wurde kontinuierlich ausgebaut, an neue militärische Anforderungen angepasst und diente darüber hinaus als symbolträchtiger Herrschaftssitz. Nach dem Aussterben der Katzenelnbogener Linie fiel die Marksburg 1479 an das Haus Hessen und blieb bis ins 19. Jahrhundert im Besitz verschiedener Landesherren. Ihre Wehrhaftigkeit, die durch die natürlichen Gegebenheiten unterstützt wurde, machte sie nie zum Ziel größerer Zerstörungen. Selbst während der französischen Invasionen blieb sie weitgehend unversehrt. Im 19. Jahrhundert diente sie zeitweise als Kaserne, Gefängnis und Lagerraum, bevor sie 1900 vom neu gegründeten Deutschen Burgenverein erworben wurde. Diese Übernahme markierte den Beginn eines bis heute andauernden Engagements für den Erhalt und die wissenschaftliche Erforschung mittelalterlicher Burgen in Deutschland. Die Marksburg wurde systematisch instand gesetzt, originalgetreu restauriert und als Vorzeigeobjekt mittelalterlicher Wehrarchitektur museal erschlossen. Heute ist sie Sitz des Deutschen Burgenmuseums und zugleich Verwaltungsstandort des Burgenvereins. Sie kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden, bei denen Besucher authentisch eingerichtete Räume erleben: die Rüstkammer mit historischen Waffen und Rüstungen, die Burgküche, das Weinlager, die Kapelle, die Wohnstube und das Verlies vermitteln ein lebendiges Bild vom Alltag auf einer mittelalterlichen Burg. Besonders eindrucksvoll sind auch der Kräutergarten und der tiefe Brunnen im Burghof, die den funktionalen Charakter der Anlage unterstreichen. Die Marksburg gilt heute als Musterbeispiel einer Höhenburg und ist in ihrer Geschlossenheit, Detailtreue und pädagogischen Nutzung einzigartig. Sie ist ein zentrales Element des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal und zieht jährlich zehntausende Besucher aus aller Welt an. Ihre große Bedeutung liegt nicht nur in ihrer historischen Authentizität, sondern auch in ihrer Rolle als lebendiges Zentrum der Burgenforschung, Denkmalpflege und Geschichtsvermittlung. (c)WV
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Tourismusinfos/Büro: Tourist-Information Braubach - Rathausstr. 8 - 56338 Braubach - Tel. 02626 / 976001
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Lahnstein - Burg Lahneck
Hoch über der Mündung der Lahn in den Rhein thront auf einem markanten Felssporn die eindrucksvolle Burg Lahneck, eine der bedeutendsten spätstaufischen Wehranlagen am Mittelrhein. Errichtet wurde sie im Jahr 1244 durch den Mainzer Erzbischof Siegfried III. von Eppstein, um die kurmainzischen Gebiete im Bereich der Lahnmündung zu sichern. Die strategisch überaus wirkungsvolle Lage erlaubte die Kontrolle des Zusammenflusses zweier bedeutender Verkehrsachsen: der Lahn als innerhessischem Wasserweg und des Rheins als überregionaler Handels- und Zollstraße. Die Burg bildete zugleich einen festen Machtpunkt des Mainzer Erzstifts im Grenzbereich zu den Territorien von Trier und den Grafen von Nassau. Die Anlage ist ein typisches Beispiel für den burgbaulichen Übergang vom Hoch- zum Spätmittelalter. Ihr Kern besteht aus einem fast rechteckigen Innenhof, der von vier Gebäudeflügeln umgeben ist. Die südseitige Schildmauer mit vorgelagertem Graben, Flankierungstürmen und Schießscharten bildete das Hauptverteidigungselement gegen Angriffe vom Tal her. Als zentraler Baukörper erhebt sich der 29 Meter hohe Bergfried, ein wuchtiger, fast quadratischer Turm mit steilem Zeltdach, der ursprünglich als letzter Rückzugsort, später als Ausguck und heute als Aussichtspunkt dient. Der Palas, das Wohn- und Repräsentationsgebäude an der Westseite, verbindet Wehrhaftigkeit mit höfischer Wohnkultur. Besonders hervorzuheben ist die gotische Kapelle mit ihren Maßwerkfenstern, die die religiöse Funktion der Burganlage unterstreicht. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg mehrfach erweitert, beschädigt und wiederhergestellt. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde sie geplündert, im Pfälzischen Erbfolgekrieg schließlich aufgegeben und dem Verfall preisgegeben. Im 19. Jahrhundert, im Zuge der aufkommenden Rheinromantik, wurde Burg Lahneck wiederentdeckt. Ihre exponierte Lage, die markanten Umrisse und die Nähe zu Koblenz und Lahnstein machten sie zum beliebten Motiv von Malern, Schriftstellern und Reisenden. In dieser Phase wurde die Ruine im Stil der Neugotik rekonstruiert und als romantisches Denkmal mittelalterlicher Ritterkultur verstanden. Besonders berühmt wurde die tragische Legende um die junge schottische Touristin Ida von Hohenfels, die 1851 in der Burg verstarb und seither mit dem Ort verbunden wird. Heute ist Burg Lahneck in Privatbesitz, aber im Rahmen von Führungen teilweise öffentlich zugänglich. Besucher erhalten Einblicke in die Wohnräume, die Kapelle, die wehrhaften Mauern und den Turm. Der Ausblick von der Burg auf die Lahn, den Rhein und das gegenüberliegende Niederlahnstein gehört zu den eindrucksvollsten Panoramablicken der Region. Die Anlage verbindet auf besondere Weise mittelalterliche Militärarchitektur mit der romantischen Burgenrezeption des 19. Jahrhunderts – ein geschichtsträchtiger Ort mit kraftvoller Ausstrahlung und großer architektonischer Geschlossenheit. (c)WV
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Tourismusinfos/Büro: Lahnstein - Verkehrsamt, Stadthallenpassage, 56112 Lahnstein, Tel. +49(0)2621-914-171 - www.lahnstein.de
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Lahnstein - Martinsschloss
Direkt am Ufer des Rheins, im historischen Ortskern von Oberlahnstein, erhebt sich das stattliche Martinsschloss, eine eindrucksvolle Stadtburg, die zu den wenigen unzerstört erhaltenen Anlagen ihrer Art am Mittelrhein gehört. Ursprünglich wurde die Anlage Ende des 13. Jahrhunderts als Zollburg des Mainzer Erzbistums errichtet. Ihre strategische Lage am Fluss und an der Mündung der Lahn erlaubte die Kontrolle des Rheinzolls in einem bedeutenden Abschnitt der Wasserstraße und sicherte zugleich die territoriale Grenze des Mainzer Einflussbereichs gegenüber dem benachbarten Trierer Herrschaftsgebiet. Im Gegensatz zu den hochgelegenen Höhenburgen der Region ist das Martinsschloss als Niederungsburg konzipiert – direkt in die Stadtbefestigung von Oberlahnstein eingebunden und mit klarer Ausrichtung auf Kontrolle, Verwaltung und Machtdemonstration. Die ursprüngliche Burg wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert, überformt und ausgebaut. Aus dem 14. Jahrhundert stammen der Nordflügel, die massive Tormauer mit Wehrgang sowie eine markante Pechnase – ein typisches mittelalterliches Verteidigungselement, das zur Abwehr von Angreifern diente. Im 15. Jahrhundert kam der Südflügel hinzu, der mit seinem hoch aufragenden gotischen Saal die repräsentative Nutzung der Anlage unterstreicht. In der Mitte verbindet ein barocker Anbau aus dem Jahr 1720 die beiden älteren Flügel – ein architektonischer Kontrast, der den Wandel vom Wehrbau zur komfortablen Residenz sichtbar macht. Besonders prägend ist der 28 Meter hohe Hauptturm, ein spätgotischer Eckbau, der einst als Bastion innerhalb der Stadtbefestigung diente. Seine Position an der nordöstlichen Ecke der Anlage und seine wehrhafte Form mit spitzbogigen Schießscharten und wuchtigem Mauerwerk zeigen, dass das Schloss in seiner frühen Funktion nicht nur zur Kontrolle, sondern auch zur Verteidigung diente. Mit dem Bedeutungsverlust des kurfürstlichen Zolls wandelte sich die Nutzung: Im 18. und 19. Jahrhundert war das Martinsschloss Verwaltungs- und Wohnsitz, zeitweise auch Lagerhaus und Schule, ohne dass seine Grundstruktur wesentlich verändert wurde. Heute beherbergt das Schloss ein Museum zur Stadt- und Regionalgeschichte sowie wechselnde kulturelle Ausstellungen. Die Räume sind teilweise zugänglich und vermitteln ein eindrucksvolles Bild vom Wandel eines mittelalterlichen Zoll- und Wehrbaus zu einer vielseitigen Anlage mit Residenzcharakter. Besonders reizvoll ist die Lage unmittelbar am Flussufer, wo das Martinsschloss mit seinen Giebeln, Türmen und der massiven Stadtmauer einen der charakteristischsten Rheinblicke bei der Einfahrt in das UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal bietet. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Koblenz - Burg Stolzenfels
Am linken Ufer des Rheins, südlich von Koblenz, erhebt sich auf einem bewaldeten Felssporn über dem Stadtteil Stolzenfels eines der beeindruckendsten Zeugnisse romantischer Burgenarchitektur des 19. Jahrhunderts: Schloss Stolzenfels. Im Unterschied zu den meisten mittelalterlichen Burgen am Mittelrhein handelt es sich hierbei nicht um eine original erhaltene Wehranlage, sondern um eine gezielt rekonstruierte Residenz im Stil der Rheinromantik, die auf den Ruinen einer mittelalterlichen Burg errichtet wurde. Die Ursprungsburg wurde im 13. Jahrhundert durch den Trierer Erzbischof Arnold II. von Isenburg erbaut, mit dem Ziel, eine Zollstelle am Rhein abzusichern. In den folgenden Jahrhunderten war sie immer wieder Streitobjekt zwischen dem Kurstaat Trier, dem Reich und lokalen Adelsgeschlechtern. Im 17. Jahrhundert wurde sie mehrfach belagert und im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 von französischen Truppen fast vollständig zerstört. Danach verfiel sie zur Ruine und wurde erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Der entscheidende Impuls zur Wiederherstellung ging vom preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm IV. aus, der die Ruine 1823 als Geschenk der Stadt Koblenz erhielt. Er ließ sie in den 1830er-Jahren durch den Architekten Karl Friedrich Schinkel und seinen Schüler Friedrich August Stüler in ein neugotisches Schloss umbauen – nicht als Festung, sondern als Sommerresidenz und Repräsentationsbau im Geist der romantischen Burgenbegeisterung. Schloss Stolzenfels war damit von Beginn an als Ausdruck preußischer Macht, Kunstsinnigkeit und Geschichtsbewusstsein geplant und wurde zu einem vielbesuchten Ort der höfischen Selbstdarstellung. Das Schloss ist von einer weitläufigen Gartenanlage umgeben, die als Landschaftspark nach Plänen von Peter Joseph Lenné gestaltet wurde. Sie verbindet die architektonischen Elemente mit der natürlichen Rheinlandschaft zu einer idealisierten Szenerie, wie sie im 19. Jahrhundert als Inbegriff deutscher Romantik galt. Der Zugang erfolgt über ein mächtiges Torhaus, das den Auftakt zu einem Aufstieg durch Terrassen, Bastionen und Zwingeranlagen bildet. Im Inneren bietet das Schloss vollständig erhaltene Wohnräume, Empfangssäle, eine Kapelle sowie einen Rittersaal, die alle mit originalem Mobiliar, Wandmalereien und kunsthandwerklichen Details ausgestattet sind. Heute gehört Schloss Stolzenfels zum Besitz des Landes Rheinland-Pfalz und ist Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Es wird vom Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung verwaltet und steht Besucherinnen und Besuchern ganzjährig offen. Besonders hervorzuheben ist die didaktisch hervorragend aufbereitete Dauerausstellung zur Geschichte der Rheinromantik, zur preußischen Denkmalpflege und zur Baugeschichte des Schlosses. Ein Besuch von Schloss Stolzenfels ist weit mehr als ein Ausflug in vergangene Zeiten – es ist ein eindrucksvolles Zeugnis dafür, wie Geschichte bewusst gestaltet, inszeniert und genutzt wurde, um ein nationales Selbstverständnis zu formen. In der Synthese von Mittelalter und Moderne, Natur und Architektur, Kunst und Politik liegt die besondere Bedeutung dieses einzigartigen Ortes. (c)WV
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Tourismusinfos/Büro: Koblenz-Touristik, Bahnhofplatz 7, Postfach 201551, D-56068 Koblenz, Tel. +49(0)261-30388-41, www.koblenz.de
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Koblenz - Alte Burg
Am Ufer der Mosel, am Rand der Koblenzer Altstadt, erhebt sich die Alte Burg, eine eindrucksvolle kurfürstliche Wasserburg aus dem 13. Jahrhundert, die bis heute ein markanter Bestandteil des historischen Stadtbilds ist. Erbaut wurde sie ab dem Jahr 1276 im Auftrag des Trierer Erzbischofs Heinrich II. von Finstingen, der mit dem Bau seine Machtposition gegenüber der Stadt sichern wollte. Die Burg entstand an einem strategisch wichtigen Punkt: nahe der Moselmündung in den Rhein, am Kreuzungspunkt alter Handelsrouten, und teilweise auf den Fundamenten der römischen Stadtmauer aus dem 4. Jahrhundert, was ihre historische Tiefenschichtung eindrucksvoll verdeutlicht. Die ursprüngliche Anlage war von einem breiten Wassergraben umgeben und durch eine Ringmauer gesichert – typische Elemente einer spätmittelalterlichen Wasserburg. Der Burgkern bestand aus einem turmartigen Hauptbau, der durch Hofgebäude ergänzt wurde und durch seine Lage an der Mosel nicht nur zur Verteidigung, sondern auch zur Kontrolle des Handels und als Zeichen kurfürstlicher Präsenz diente. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Anlage mehrfach umgebaut und erweitert. Dabei entstand ein vielgestaltiges Bauensemble mit Stilelementen aus der Spätgotik, der Renaissance und dem Barock, das bis heute das äußere Erscheinungsbild prägt. Die asymmetrische Gliederung, die unterschiedlich hohen Dachlandschaften, Fensterformen und Anbauten spiegeln die bauhistorische Entwicklung über mehr als 700 Jahre hinweg wider. Nach dem Verlust ihrer militärischen Funktion im 17. Jahrhundert diente die Alte Burg wechselnden zivilen Zwecken: als Magazin, Verwaltungsbau, Gefängnis und später als Archiv. In ihrer Funktion wandelte sich die Burg vom Bollwerk zur zivilen Institution. Seit der umfassenden Sanierung im 20. Jahrhundert beherbergt das Gebäude heute das Stadtarchiv und die Stadtbibliothek von Koblenz – ein gelungenes Beispiel für die moderne Nutzung historischer Bausubstanz. Besucher haben die Möglichkeit, das Gebäude zu betreten, sich mit der Geschichte der Stadt zu beschäftigen und die eindrucksvolle Architektur bei einem Rundgang durch das Innere zu erleben. Ein Spaziergang entlang der Moselpromenade oder durch die benachbarte Altstadt bietet reizvolle Perspektiven auf das Burggebäude, das in seiner Vielschichtigkeit aus romanischem Mauerwerk, gotischen Fenstern und barocken Dachformen ein lebendiges Bild der städtischen Entwicklung von der Römerzeit bis in die Gegenwart vermittelt. Die Alte Burg ist kein romantisches Burgenklischee, sondern ein Ort realer städtischer Machtgeschichte – und zugleich ein identitätsstiftender Baustein der Stadt Koblenz. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Koblenz - Festung Ehrenbreitstein
Auf einem mächtigen Felsplateau 118 Meter über dem rechten Rheinufer, direkt gegenüber dem Deutschen Eck in Koblenz, erhebt sich die Festung Ehrenbreitstein – ein beeindruckendes Monument preußischer Festungsbaukunst und bis heute eine der größten erhaltenen militärischen Anlagen Europas. Ihre Lage auf dem hoch aufragenden Ehrenbreitstein-Felsen war von jeher strategisch von unschätzbarem Wert. Schon in der Antike nutzten die Römer die exponierte Position, und spätestens seit dem Mittelalter existierte hier eine befestigte Anlage. Die mittelalterliche Burg Ehrenbreitstein, im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt, war ab dem 16. Jahrhundert in den Besitz des Kurfürstentums Trier übergegangen und wurde sukzessive zur kurtrierischen Landesfestung ausgebaut. Besonders im 17. und 18. Jahrhundert erhielt sie moderne Bastionen, Kasematten und Pulvermagazine und war damit fester Bestandteil der barocken Landesverteidigung am Mittelrhein. Während der Koalitionskriege wurde die Festung von französischen Truppen belagert und nach ihrem Abzug 1801 gesprengt – übrig blieben nur Teile der Außenwerke und der Festungsgräben. Die heute sichtbare Festungsanlage entstand zwischen 1817 und 1828 als Teil des „Festungssystems Koblenz“ unter der Regie des preußischen Militärs. Sie wurde zur zentralen Bastion der neu geschaffenen Rheinprovinz und diente als militärisches Bollwerk gegen Frankreich. Die Anlage umfasste ein weitverzweigtes System von Wällen, Redouten, Toren, unterirdischen Gängen, Kasernen, Werkstätten, Magazinen und Schießständen. Zeitweise war sie mit über 1.200 Soldaten belegt und konnte mit modernster Artillerie ausgerüstet werden. Die Architektur folgt dem typischen Schema der klassischen Festungsbaukunst: klare Linien, Symmetrie, tief gestaffelte Verteidigungszonen und kontrollierte Zugänge – alles ausgelegt auf größtmögliche Resistenz gegen Belagerung und Artilleriebeschuss. Bis ins späte 19. Jahrhundert blieb Ehrenbreitstein eine militärische Kernanlage Preußens am Rhein. Erst nach dem Ersten Weltkrieg verlor sie ihre strategische Bedeutung, wurde entmilitarisiert und diente anschließend zivilen Zwecken. Heute ist die Festung Ehrenbreitstein ein kulturelles Zentrum von überregionaler Bedeutung. Sie beherbergt unter anderem das Landesmuseum Koblenz mit wechselnden Ausstellungen zur Archäologie, Militärgeschichte, Fotografie und Weinkultur, dazu zahlreiche kleinere Museen, Veranstaltungsräume und Gastronomieangebote. Die Festungsanlage kann auf mehreren Routen erkundet werden: Besucher durchqueren Tore, Wehrgänge, Kasematten und Bastionen und erhalten auf Info-Tafeln und in multimedialen Installationen Einblicke in die wechselvolle Geschichte dieses Ortes. Die spektakuläre Seilbahnverbindung über den Rhein, eröffnet zur Bundesgartenschau 2011, bietet eine direkte Verbindung zur Altstadt von Koblenz und ermöglicht einen einmaligen Panoramablick über das Rhein-Mosel-Tal. Die Anlage ist heute nicht nur Denkmal, sondern ein lebendiger Ort für Konzerte, Feste, Lesungen und historische Inszenierungen. Mit ihrer Kombination aus historischer Monumentalität, landschaftlicher Lage und vielseitiger kultureller Nutzung steht die Festung Ehrenbreitstein exemplarisch für den Wandel von militärischem Machtzentrum zum Ort des öffentlichen Erinnerns und Erlebens – ein Monument europäischer Festungsgeschichte und zugleich ein fester Bestandteil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Koblenz - Kurfürstliches Schloss
Am Rheinufer in Koblenz, unweit der Altstadt und direkt gegenüber der Mündung der Mosel, erhebt sich das Kurfürstliche Schloss – ein herausragendes Beispiel des französisch inspirierten Frühklassizismus in Deutschland. Erbaut wurde es ab 1777 im Auftrag des Trierer Kurfürsten Clemens Wenzeslaus von Sachsen, der damit ein modernes, repräsentatives Residenzschloss im Geist der Aufklärung schaffen ließ. Die Pläne stammten zunächst vom französischen Architekten Pierre Michel d’Ixnard, wurden aber später unter Mitwirkung von Anselm Franz von Ritter zu Groenesteyn ausgeführt. Ziel war es, ein Zeichen höfischer Eleganz zu setzen – in bewusster Abkehr von der mittelalterlichen Burgenarchitektur, wie sie die Region bis dahin geprägt hatte. Der Bau wurde in klaren klassizistischen Formen konzipiert: Ein rechteckiger Haupttrakt, betont durch eine mächtige Säulenfassade, wird an den Seiten von halbkreisförmigen Flügelbauten abgeschlossen. Die Fassadengliederung mit Pilastern, gesimsgegliederten Obergeschossen und breiten Fenstern erzeugt eine strenge Symmetrie, die der Anlage zugleich Leichtigkeit und Monumentalität verleiht. Im Inneren waren einst prächtige Festsäle, Wohnräume und Empfangszimmer untergebracht, die auf die höfische Kultur des ausgehenden 18. Jahrhunderts ausgerichtet waren. Das Schloss war Residenz, Regierungssitz und Ausdruck fürstlicher Selbstdarstellung zugleich – ein Gegenentwurf zur mittelalterlich geprägten Stadtstruktur Koblenz’. Nach der Besetzung durch französische Truppen im Jahr 1794 verlor das Schloss seine Funktion als kurfürstliche Residenz. Es diente in den folgenden Jahrhunderten verschiedenen Zwecken: als Militärhospital, Verwaltungssitz und Veranstaltungsort. Bei den Luftangriffen des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude stark beschädigt, aber nach dem Krieg in vereinfachter Form wiederaufgebaut. In den 1950er- und 60er-Jahren erhielt es im Inneren eine modernisierte Ausstattung, wobei die klassizistische Außenerscheinung weitgehend gewahrt blieb. Besondere Aufmerksamkeit verdient der Schlossgarten, der sich zwischen dem Gebäude und dem Rheinufer erstreckt. Im Zuge der Bundesgartenschau 2011 wurde er vollständig neugestaltet und verbindet heute historische Gartenelemente mit moderner Landschaftsarchitektur. Terrassenförmig angelegte Beete, Sichtachsen, Rasenflächen, Brunnen und Alleen bilden eine offene Gartenlandschaft, die zum Verweilen einlädt und reizvolle Ausblicke auf Schloss, Rhein und Festung Ehrenbreitstein bietet. Das Kurfürstliche Schloss Koblenz ist kein Bau der Ritterzeit, sondern Ausdruck eines neuen Zeitalters: der Aufklärung, des rationalen Gestaltens und der städtischen Repräsentation. Es steht in deutlichem architektonischem und historischen Kontrast zur Festung Ehrenbreitstein gegenüber – und bildet mit ihr zusammen ein beeindruckendes kulturelles Ensemble am Ausgang des Mittelrheintals. (c)WV
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Inmitten des heutigen Koblenzer Stadtteils Ehrenbreitstein, unterhalb der gleichnamigen Festung auf einem flachen Plateau nahe dem Rheinufer, liegt das Schloss Philippsburg – eine eher zurückhaltend gestaltete, aber historisch bedeutsame Schlossanlage, die in auffälligem Kontrast zur wehrhaften Architektur der über ihr thronenden Festung steht. Die Philippsburg ist kein mittelalterliches Verteidigungsbauwerk, sondern ein repräsentativer Barockbau aus der Zeit des Kurfürsten Philipp Christoph von Sötern, der das Schloss ab 1627 als seine Residenz und Verwaltungssitz erbauen ließ. Der Standort war bewusst gewählt: geschützt durch die mächtige Festung oberhalb und dennoch mit direkter Verbindung zum Rhein und zur Stadt Koblenz. Der Bau ersetzte eine ältere Hofanlage und wurde in nur wenigen Jahren zu einem repräsentativen Zentrum kurtrierischer Macht ausgebaut. Im Gegensatz zur militärisch geprägten Architektur des Mittelalters legte man bei Schloss Philippsburg besonderen Wert auf Symmetrie, klassisch-barocke Fassadengestaltung, großzügige Raumfolgen und landschaftliche Einbindung. Der ursprüngliche Komplex bestand aus einem Haupttrakt mit Wohn- und Verwaltungstrakten sowie einem Ehrenhof, flankiert von Nebengebäuden und Gärten. Die Schlossanlage diente neben der Wohnfunktion auch als Sitz kurfürstlicher Verwaltung und Gerichtsbarkeit. Besonders in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts war Philippsburg ein kulturelles Zentrum im Mittelrheinraum, in dem neben Politik auch Kunst und Musik gepflegt wurden. Im 18. Jahrhundert verlor das Schloss mit der Verlagerung der Machtzentren an Bedeutung, blieb jedoch als Sitz örtlicher Verwaltungsstellen erhalten. Während der französischen Revolutionskriege wurde der Bau teilweise beschädigt, jedoch nicht zerstört. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude mehrfach umgebaut und modernisiert, wobei der ursprüngliche barocke Charakter in Teilen verändert wurde. Heute beherbergt Schloss Philippsburg unter anderem das Museum Rheinromantik, das sich der literarischen, künstlerischen und landschaftlichen Erschließung des Mittelrheintals im 19. Jahrhundert widmet. In den Innenräumen befinden sich liebevoll eingerichtete historische Salons, Ausstellungen zu Rheinreisenden, Originalgrafiken, Landschaftsdarstellungen und Porträts jener Epoche, in der der Rhein zum Sinnbild deutscher Romantik wurde. Das Museum ist ganzjährig geöffnet und bietet auch Sonderausstellungen sowie kulturelle Veranstaltungen an. Die Gartenanlage wurde nach historischem Vorbild rekonstruiert und lädt zu einem Spaziergang mit Blick auf den Rhein und das gegenüberliegende Koblenz ein. Schloss Philippsburg ergänzt das kulturelle Ensemble von Festung Ehrenbreitstein und Seilbahnstation in idealer Weise: Als zivil genutzte Repräsentanz kurfürstlicher Macht steht es für die Verfeinerung und Verweltlichung herrschaftlicher Architektur im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit – ein stilles, aber sprechendes Zeugnis regionaler Geschichte und höfischer Kultur im Mittelrheintal. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Bendorf - Schloss Sayn
Am Rand des Stadtteils Sayn in Bendorf, unweit der Mündung des Saynbachs in den Rhein, liegt eingebettet in einen großzügigen Landschaftspark das Schloss Sayn – eine neogotische Schlossanlage von europäischem Rang, die auf eine jahrhundertealte Adelsgeschichte zurückblickt. Bereits im Hochmittelalter existierte hier eine Burg der Grafen von Sayn, die als eines der bedeutendsten Adelsgeschlechter im Rheinland seit dem 12. Jahrhundert zahlreiche Grafschaften, Lehen und kirchliche Ämter innehatten. Die ursprüngliche Burg Sayn, eine wehrhafte Anlage auf einem nahen Felssporn, wurde im 17. Jahrhundert zerstört, und die Grafen verlagerten ihren Wohnsitz ins Tal. Dort entstand zunächst ein barocker Schlossbau, der im 19. Jahrhundert grundlegend umgestaltet wurde. Unter Fürst Ludwig zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, einem weit gereisten Adligen mit engen Verbindungen zum russischen und preußischen Hof, wurde ab 1848 das heutige Schloss Sayn im Stil der französischen Neogotik erbaut. Der Entwurf folgte nicht nur der Mode seiner Zeit, sondern war auch Ausdruck eines weltoffenen, kunstsinnigen und politisch ambitionierten Adelsideals. Entstanden ist ein Bauwerk von internationaler Eleganz, mit Zinnen, Türmchen, Maßwerkfenstern und filigranen Fassadenelementen, das die Ästhetik der Rheinromantik mit höfischer Repräsentationskultur verbindet. Das Schloss wurde mit großem Aufwand ausgestattet: Die Innenräume erhielten kunstvolle Holzvertäfelungen, stuckierte Decken, geschnitzte Möbel und zahlreiche Kunstwerke, insbesondere Skulpturen und Gemälde der Nazarener-Schule. In den Salons und Empfangsräumen fanden Empfänge, Soiréen und diplomatische Treffen statt. Das Fürstenpaar Ludwig und Leonilla zu Sayn-Wittgenstein prägte das kulturelle Leben der Region ebenso wie das gesellschaftliche Leben der europäischen Aristokratie. Nach mehreren Besitzerwechseln und schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss in der Nachkriegszeit stark vernachlässigt. Erst ab den 1990er-Jahren erfolgte eine umfassende Restaurierung unter Leitung von Fürst Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, der das Anwesen wieder der Öffentlichkeit zugänglich machte. Heute beherbergt Schloss Sayn mehrere kulturelle Einrichtungen, darunter das Museum für Fürstliche Geschichte, das Rheinische Eisenkunstguss-Museum sowie das Museum der Sayner Zeit, das sich mit der Geschichte der Region befasst. Zudem ist das Schmetterlingshaus, ein tropisches Glashaus mit freifliegenden exotischen Schmetterlingen, ein besonderer Anziehungspunkt für Familien und Naturfreunde. Der Schlosspark mit alten Baumriesen, Teichen, Skulpturen und historischen Gartenelementen lädt zu Spaziergängen ein und bildet das verbindende Element zwischen Schloss und Ruine der alten Burg Sayn, die oberhalb im Wald gelegen ist und ebenfalls besichtigt werden kann. Das Schloss ist heute ein Ort lebendiger Geschichte, internationaler Begegnung und kultureller Vielfalt. Es dient als Veranstaltungsort für Konzerte, Trauungen, Vorträge und Ausstellungen und vereint in einzigartiger Weise adelige Tradition mit bürgerlicher Öffentlichkeit. Inmitten des Welterbes Oberes Mittelrheintal stellt Schloss Sayn ein Glanzstück neugotischer Baukunst und höfischer Lebenskultur dar, das die Geschichte einer Region auf europäischer Bühne erlebbar macht. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Bendorf - Burg Sayn
Oberhalb des heutigen Schlosses Sayn, auf einem bewaldeten Felssporn am Rande des Saynbachtals, erhebt sich die imposante Ruine der mittelalterlichen Burg Sayn – ein stiller Zeuge rheinischer Adelsgeschichte und Ursprung eines der bedeutendsten Grafengeschlechter im Rheinland. Die strategisch hervorragend gelegene Höhenburg wurde vermutlich im späten 11. Jahrhundert errichtet, zur Sicherung des Saynbachtals und der Verkehrsverbindungen zwischen dem Westerwald, dem Rheintal und den benachbarten kirchlichen Besitzungen. Erste urkundliche Erwähnungen stammen aus der Zeit um 1139, als die Herren von Sayn als eigenständige Grafen in Erscheinung traten und rasch zu einem der führenden Adelsgeschlechter in der Region aufstiegen. Die Burg war über mehrere Jahrhunderte Hauptsitz der Familie und diente als Verwaltungsmittelpunkt, Gerichtsort und Residenz. In ihrer Blütezeit bestand die Anlage aus einer Kernburg mit mächtigem Bergfried, einem Palas, Kapelle, Wirtschaftsgebäuden sowie einer weitläufigen Ringmauer mit mehreren Wehr- und Rundtürmen. Die Topografie des Bergrückens erforderte eine langgestreckte und abgestufte Bauweise, bei der sich die einzelnen Burgteile über verschiedene Ebenen erstreckten. Über den heute noch erhaltenen Zuweg gelangte man durch ein äußeres Tor in den Zwingerbereich und weiter über eine Brücke in den oberen Burghof. Die Anlage wurde mehrfach ausgebaut und befestigt, besonders im 13. und 14. Jahrhundert, als die Grafen von Sayn enge Verbindungen zu den rheinischen Kurfürsten und zum Reich aufbauten. Nach dem Aussterben der Hauptlinie und der Aufteilung des Besitzes auf verschiedene Nebenlinien im späten Mittelalter verlor die Burg allmählich an Bedeutung. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie 1633 durch kaiserliche Truppen schwer beschädigt und schließlich im 17. Jahrhundert aufgegeben. Danach verfiel sie zusehends, diente später als Steinbruch für den Bau des neuen Schlosses im Tal und blieb über viele Jahrzehnte ungenutzt. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Ruine im Zuge der Rheinromantik wiederentdeckt. Dichter, Maler und Reisende schätzten die Atmosphäre des Verfalls, die spektakuläre Aussicht über das Rheintal und das Echo der mittelalterlichen Geschichte, das hier noch spürbar war. Heute ist die Ruine ein öffentlich zugängliches Kulturdenkmal, das über gut ausgebaute Wanderwege vom Sayner Schlosspark aus erreicht werden kann. Der Weg führt durch den Wald und entlang historischer Sichtachsen zur Burganlage, die weitläufige Mauerreste, Fundamente des Palas und den restaurierten Bergfried bietet. Letzterer ist über eine moderne Stahltreppe begehbar und ermöglicht einen weitreichenden Panoramablick über das Sayntal, Bendorf, das Neuwieder Becken und bei klarem Wetter sogar bis in das Rheintal. Informationstafeln erläutern die Baugeschichte, die verschiedenen Bauphasen sowie die Rolle der Grafen von Sayn im mittelalterlichen Herrschaftsgefüge. Die Burgruine Sayn bildet heute das historische und landschaftliche Pendant zum neugotischen Schloss im Tal und bietet einen authentischen Zugang zur Welt des Hochmittelalters. Als Ort der Ruhe, Reflexion und historischer Tiefe verbindet sie Naturerlebnis mit regionaler Identität und ergänzt das Ensemble von Schloss, Park, Museen und Saynbach zu einem vielschichtigen Geschichtsort von besonderer Ausstrahlung. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Neuwied - Wiedsches Schloss
Im nördlichen Teil von Neuwied, unmittelbar am Rhein und eingebettet in die städtische Bebauung, liegt das Wiedsche Schloss – ein klassizistisches Residenzschloss von klarer Eleganz und hoher historischer Bedeutung. Es wurde im Jahr 1653 von Graf Friedrich III. zu Wied als Hauptresidenz des Hauses Wied errichtet und war von Anfang an als Mittelpunkt der neu gegründeten Residenzstadt Neuwied konzipiert. Anders als viele mittelalterliche Burgen im Mittelrheintal entstand hier ein planmäßig angelegter Fürstensitz in offener, eben gelegener Lage – Ausdruck eines selbstbewussten, aufgeklärten Herrschaftsverständnisses. Bereits 1694 wurde das Schloss durch französische Truppen zerstört, doch der Wiederaufbau erfolgte zügig zu Beginn des 18. Jahrhunderts. In dieser Phase erhielt das Schloss seine heutige Gestalt im Stil des rheinisch geprägten Frühklassizismus. Die Anlage besteht aus drei freistehenden Gebäuden, die in lockerer Anordnung einen offenen Ehrenhof bilden. Diese zurückhaltende, asymmetrische Gliederung unterscheidet das Schloss deutlich von barocken Großresidenzen. Prägend sind die klaren Fassaden, die gleichmäßigen Fensterachsen und das Fehlen überladener Ornamentik – Merkmale, die den klassizistischen Anspruch des Ensembles unterstreichen. Den Zugang bildet ein kunstvoll geschmiedetes Tor, das einst die Grenze zwischen dem fürstlichen Hof und dem bürgerlichen Stadtbereich markierte. Dahinter öffnet sich eine ruhige Gartenanlage mit Rasenflächen, Zierbeeten und alten Bäumen, die sich harmonisch zur Rheinpromenade hin ausdehnt. Die Lage am Fluss verleiht dem Schloss eine offene, lichte Atmosphäre, die den Anspruch an Repräsentation mit landschaftlicher Einbindung verbindet – ganz im Sinne frühneuzeitlicher Residenzgestaltung. Bis heute ist das Schloss im Besitz des Fürstenhauses zu Wied. Es dient sowohl als privater Wohnsitz als auch für repräsentative Anlässe. Teile des Gebäudes sind im Rahmen von Veranstaltungen oder Führungen zugänglich. Das Wiedsche Schloss ist eines der wenigen erhaltenen Fürstenschlösser am Mittelrhein, das als planmäßiger Neubau der Frühen Neuzeit entstand und nicht auf einer mittelalterlichen Vorgängeranlage basiert. Es spiegelt ein Herrschaftsideal wider, das nicht auf Wehrhaftigkeit, sondern auf Klarheit, Ordnung und städtischer Offenheit beruhte. (c)WV
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Tourismusinfos/Büro: Neuwied - Tourismusbüro, Ehgerser Landstr. 17, 56564 Neuwied, Tel. +49(0)2631-2260, www.neuweied.de
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Neuwied - Schloss Engers
Direkt am rechten Rheinufer, südlich der Neuwieder Innenstadt im Stadtteil Engers, liegt das elegant gestaltete Schloss Engers, ein herausragendes Beispiel spätbarocker und frühklassizistischer Baukunst. Im Gegensatz zu den trutzigen Höhenburgen und Wehrbauten des Mittelrheintals ist Schloss Engers ein typischer Vertreter der repräsentativen Sommerresidenzen des 18. Jahrhunderts. Seine Entstehung ist eng mit dem Trierer Kurfürsten und Erzbischof Johann Philipp von Walderdorff verbunden, der ab 1758 ein ambitioniertes Vorhaben verfolgte: den Bau eines Lust- und Jagdschlosses am Rhein, das nicht nur der Erholung diente, sondern auch der höfischen Repräsentation und dem künstlerischen Ausdruck des aufgeklärten Absolutismus. Das Schloss wurde in nur wenigen Jahren zwischen 1759 und 1762 nach Plänen des kurtrierischen Hofbaumeisters Johannes Seiz errichtet und zählt zu den bedeutendsten Rokokobauten im Rheinland. Die symmetrische Anlage besteht aus einem dreigeschossigen Corps de Logis mit seitlich angesetzten Pavillons und einem Ehrenhof zur Stadtseite. Zur Rheinseite öffnet sich eine großzügige Gartenterrasse, die mit Sichtachsen, Balustraden und Skulpturen die Verbindung zwischen Architektur und Flusslandschaft herstellt. Besonders hervorzuheben ist die prachtvolle Schlosskapelle, die dem heiligen Hubertus gewidmet ist und mit ihren filigranen Stuckarbeiten, Wandmalereien und dem illusionistisch gestalteten Deckengemälde als Kleinod des rheinischen Rokoko gilt. Der Festsaal mit seiner reichen Ausstattung, den original erhaltenen Parkettböden, Stuckaturen und den vergoldeten Türen zeugt von der künstlerischen Raffinesse und dem luxuriösen Lebensstil der Trierer Kurfürsten. Nach dem Tod von Kurfürst Walderdorff 1768 wurde das Schloss nur noch gelegentlich genutzt. Mit dem Ende des Kurstaats 1803 verlor es seine Residenzfunktion und fiel an Nassau-Weilburg, später an Preußen. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde es unterschiedlich genutzt, diente zeitweise als Erholungsheim, Lazarett und Bildungsstätte. Trotz diverser Umbauten blieb der Charakter der ursprünglichen Anlage weitgehend erhalten. In den 1990er-Jahren begann eine umfassende Restaurierung durch das Land Rheinland-Pfalz, in deren Rahmen nicht nur die historische Bausubstanz gesichert, sondern auch eine neue kulturelle Nutzung etabliert wurde. Heute ist Schloss Engers Sitz der Landesstiftung Villa Musica, einer renommierten Einrichtung zur Förderung junger klassischer Musiker. In den prunkvollen Räumen des Schlosses finden regelmäßig Konzerte, Meisterkurse, Kammermusikwochen und kulturelle Veranstaltungen statt. Das Schloss ist für Besucher geöffnet und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Darüber hinaus dient es als Veranstaltungsort für private Feiern, Tagungen und kulturelle Begegnungen. Die harmonische Verbindung von höfischer Architektur, musikalischer Bildung und landschaftlicher Schönheit macht Schloss Engers zu einem besonderen Ort der Kulturgeschichte am Mittelrhein – ein Ort, an dem barocke Pracht und zeitgenössisches Kunstschaffen in einem inspirierenden Miteinander stehen. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Neuwied - Ruine Altwied
Auf einem schmalen Felsgrat inmitten einer markanten Flussschleife der Wied liegt, umgeben von bewaldeten Hängen, die eindrucksvolle Ruine Altwied – die einstige Stammburg der Grafen zu Wied und eine der am besten erhaltenen Höhenburgen des Neuwieder Beckens. Die Burg wurde im 12. Jahrhundert errichtet und diente über Jahrhunderte hinweg als Herrschafts-, Verwaltungs- und Wohnsitz des Adelsgeschlechts, das dem Wiedtal seinen Namen gab. Ihre abgeschiedene Lage im engen Tal bei Niederbieber, heute einem Stadtteil von Neuwied, bewahrte sie vor kriegerischer Zerstörung – anders als viele andere Burgen der Region blieb Altwied von kriegerischen Auseinandersetzungen weitgehend verschont und wurde nie eingenommen oder gesprengt. Die Anlage gliedert sich in eine Oberburg und eine Unterburg, ein typisches Strukturmerkmal größerer mittelalterlicher Höhenburgen. In der Oberburg sind bis heute die aufragenden Ruinen des Palas und des sogenannten Frauenhauses aus dem 13. Jahrhundert sichtbar – eindrucksvolle Zeugnisse romanischer und frühgotischer Profanarchitektur. Die dicken Mauern, Mauerreste mit Fensteröffnungen und Rundbogenfriese lassen erkennen, dass die Burg einst ein bedeutendes Zentrum adeliger Repräsentation war. Besonders bemerkenswert ist der sehr gut erhaltene Ringmauerverlauf, der mit seinen kleinen Wehrtürmchen die Oberburg vollständig umschließt. Im Inneren ist ein freigelegter Brunnen zu sehen, der einst die Wasserversorgung der Anlage sicherte. Auch Teile der Unterburg mit ehemaligen Wirtschaftsgebäuden und Ställen sind noch zu erkennen. Der gesamte Burgbereich ist weitläufig, von natürlichem Bewuchs durchzogen und in den letzten Jahren schrittweise gesichert und teilrestauriert worden. Die Ruine ist frei zugänglich und über Wanderwege gut erreichbar, insbesondere vom Stadtteil Niederbieber oder über das romantische Wiedtal. Aufgrund ihrer landschaftlichen Lage, der weitgehend intakten Mauerzüge und der erhaltenen Grundstruktur bietet sie einen eindrucksvollen Einblick in die Lebensweise des niederen Hochadels im Mittelalter. Burg Altwied ist nicht nur ein architektonisches Denkmal, sondern auch ein identitätsstiftender Ort für die Region. Sie erzählt von einer Zeit, in der Adelsgeschlechter den Verlauf von Flusstälern bestimmten und durch geschickte Baupolitik ihre Macht über Land, Leute und Handelswege sicherten. Ihre stille Präsenz inmitten der Natur macht sie heute zu einem besonderen Ziel für Wanderer, Geschichtsfreunde und Besucher, die das Zusammenspiel von Landschaft und Geschichte abseits der großen Touristenzentren erleben möchten. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Andernach - Stadtburg
Die Stadt Andernach, eine der ältesten Städte Deutschlands, präsentiert sich am westlichen Rheinufer mit einer beeindruckenden historischen Stadtkulisse, die über Jahrhunderte gewachsen ist und zahlreiche architektonische Zeugnisse aus römischer, mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Zeit bewahrt. Bereits in der Antike war Andernach als römisches Kastell „Antunnacum“ ein wichtiger Handels- und Verkehrsknotenpunkt am Rhein. Im Mittelalter entwickelte sich die Stadt zu einem bedeutenden Zentrum von Handel, Handwerk und kirchlicher Macht, was sich bis heute in der Dichte und Qualität der erhaltenen Bauwerke widerspiegelt. Besonders eindrucksvoll sind die Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung, die Andernach im 12. und 13. Jahrhundert zu einer wehrhaften, ummauerten Stadt machten. Große Teile der Stadtmauer mit halbrunden Wehrtürmen, Zinnenkranz und überdachten Wehrgängen sind erhalten geblieben und prägen das Stadtbild bis heute. Hervorzuheben ist insbesondere das Rheintor, eines der besterhaltenen spätromanischen Stadttore am Mittelrhein. Es wurde im 13. Jahrhundert errichtet und diente nicht nur der Verteidigung, sondern auch der Repräsentation städtischer Autonomie. Der mächtige Torturm mit Doppeltor, Fallgatter, Wehrerkern und zugänglichem Obergeschoss dokumentiert die Wehrarchitektur der Stauferzeit auf höchstem Niveau. Unweit davon befindet sich der sogenannte „Runde Turm“, der mit seinen fast 60 Metern Höhe zu den mächtigsten mittelalterlichen Stadttürmen Deutschlands zählt. Er wurde im 15. Jahrhundert errichtet und diente als Ausguck, Wachturm und symbolischer Ausdruck kommunaler Selbstständigkeit. Die Andernacher Altstadt ist geprägt von engen Gassen, Fachwerkhäusern und romanischen sowie gotischen Sakralbauten, darunter die imposante Liebfrauenkirche mit Doppelturmfassade – ein Hauptwerk romanischer Baukunst am Mittelrhein. Ein besonderes Highlight bildet das Kurfürstliche Schloss Andernach, das am Rande der Altstadt direkt am Rheinufer liegt. Es entstand im frühen 12. Jahrhundert als Burganlage der Trierer Kurfürsten und wurde später in ein repräsentatives Renaissanceschloss umgestaltet. Die Vierflügelanlage mit Ecktürmen, Hofportal, Wehrmauer und barockem Garten diente den Erzbischöfen von Trier bis zum Ende des Kurstaats als Rheinresidenz und Verwaltungssitz. Nach schweren Beschädigungen in der französischen Revolutionszeit wurde es im 19. Jahrhundert restauriert und beherbergt heute das Stadtmuseum sowie Veranstaltungsräume für Kultur und Bildung. Im Inneren sind historische Ausstellungsstücke, Modelle der Stadtbefestigung, archäologische Funde und Dokumente zur Stadtgeschichte zu sehen. Die gesamte Andernacher Stadtkulisse ist Teil eines gewachsenen Kulturerbes, das sich in seiner Geschlossenheit nur noch selten findet. Die Verbindung von antiken Fundamenten, mittelalterlichen Wehranlagen, sakraler Architektur und höfischer Baukunst verleiht der Stadt eine außergewöhnliche historische Tiefe. Andernach ist heute nicht nur eine Stadt mit Geschichte, sondern auch ein Ort, der diese sichtbar, begehbar und erlebbar macht – in den Mauern, Toren, Türmen und Plätzen, die den Besucher auf Schritt und Tritt begleiten. Die Stadtkulisse ist damit nicht nur Kulisse, sondern gelebte Geschichte – ein offenes Geschichtsbuch am Ufer des Rheins. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Andernach - Burg Namedy
Am südlichen Stadtrand von Andernach, inmitten eines weiten, parkähnlichen Geländes nahe dem Rhein, liegt die malerische Burg Namedy, deren heutige Gestalt eher einem Schloss gleicht als einer mittelalterlichen Wehrburg. Ihre Ursprünge jedoch reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück, als sie als befestigte Wasserburg von den Herren von Husmann errichtet wurde, einer Ministerialenfamilie, die dem Erzbistum Trier diente. Die Lage in der flachen Rheinaue erforderte eine ganz andere bauliche Konzeption als die steilen Höhenburgen des Mittelrheintals: Ein Wassergraben umgab die rechteckige Anlage, deren Zentrum ein zweigeschossiger Wohnbau mit kleinen Rundtürmen bildete. Die ursprüngliche Burg diente vor allem der lokalen Verwaltung und war zugleich ein Ausdruck des wachsenden Selbstbewusstseins des niederen Adels im Spätmittelalter. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Burg Namedy mehrfach umgestaltet. Nach dem Aussterben der Familie Husmann im 17. Jahrhundert wechselte der Besitz mehrfach, bis schließlich 1700 die Familie von Hatzfeldt die Anlage erwarb. Unter ihrer Regie wurde die Burg schrittweise erweitert und erhielt im 18. Jahrhundert barocke Elemente, darunter das eindrucksvolle Eingangsportal und symmetrisch angelegte Flügelbauten. Dennoch blieb der wehrhafte Charakter mit Ecktürmen, Graben und Zugbrücke lange Zeit erhalten. Einen entscheidenden Wandel erlebte das Anwesen im späten 19. Jahrhundert, als es in den Besitz von Prinz Karl Anton von Hohenzollern überging. Der Prinz ließ die Burg ab 1896 zu einer repräsentativen Residenz im Stil der Neorenaissance ausbauen, ohne jedoch den ursprünglichen Charakter völlig zu überformen. Es entstand ein nobles Wohnschloss mit großzügigen Räumen, kunstvollen Decken, Marmorkaminen, einer Bibliothek und einem eindrucksvollen Spiegelsaal, der bis heute als kultureller Veranstaltungsort genutzt wird. Im 20. Jahrhundert blieb die Burg im Besitz der Familie Hohenzollern. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde sie instand gesetzt und dient seither in Teilen als Wohnsitz der Fürstenfamilie. Die heutige Prinzessin Heide von Hohenzollern, Witwe von Prinz Godehard, engagiert sich seit Jahrzehnten für die Öffnung des Hauses als kulturelles Zentrum. Unter ihrer Leitung wurde Burg Namedy zu einem Ort lebendiger Begegnung: Konzerte, Theateraufführungen, Kunstausstellungen, Lesungen und soziale Projekte machen das Schloss zu einem kulturellen Knotenpunkt der Region. Besonders bekannt ist der Spiegelsaal für seine exzellente Akustik und die Auftritte namhafter Ensembles im Rahmen der „Kulturtage Burg Namedy“. Die Anlage ist teilweise öffentlich zugänglich. Besucher können an Führungen teilnehmen, den Park besichtigen oder an Veranstaltungen teilnehmen, wobei der familiäre Charakter und die Authentizität des Ortes stets spürbar bleiben. Die Gartenanlage mit alten Bäumen, Rasenflächen, Skulpturen und einem modernen Rosengarten bietet einen ruhigen Gegenpol zur historischen Architektur. Burg Namedy verbindet wie kaum ein anderes Anwesen am Mittelrhein die Elemente mittelalterlicher Adelsgeschichte, barocker Repräsentation und bürgerlicher Kulturförderung. In ihrer Wandlungsfähigkeit und Offenheit steht sie exemplarisch für die moderne Nutzung historischer Architektur – ein lebendiger Ort zwischen Vergangenheit und Gegenwart, der den Geist der Region auf besondere Weise widerspiegelt. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Brohl-Lützing - Schloss Schweppenburg
Im romantischen Brohltal, nahe dem Zusammenfluss von Prönterbach und Brohlbach, liegt inmitten üppiger Vegetation das reizvolle Schloss Schweppenburg – ein ehemaliger Wehrbau, der im Laufe der Jahrhunderte zu einem repräsentativen Herrensitz mit barocken Elementen umgestaltet wurde. Die Ursprünge der Anlage reichen bis ins Mittelalter zurück: Errichtet wurde sie zunächst als trutzige Wasserburg, vermutlich im späten 14. oder frühen 15. Jahrhundert, ausgestattet mit gotischen Flankiertürmchen und einem umlaufenden Wassergraben. Von der wehrhaften Frühphase sind heute nur noch wenige Baureste erhalten, doch die Lage in einem engen Seitental verleiht dem Ort bis heute eine abgeschiedene, geschützte Atmosphäre. Die heutige Gestalt der Schweppenburg geht auf einen umfangreichen Umbau zwischen 1637 und 1639 zurück, der im Auftrag der Herren von der Leyen durchgeführt wurde. In dieser Bauphase entstand ein schlichter, aber harmonisch gegliederter Vierflügelbau, dessen Ecken von runden Türmen mit welschen Hauben bekrönt sind. Die Fassaden sind schlicht verputzt, große Fensterachsen und Valutengiebel im Stil des rheinischen Frühbarocks prägen das äußere Erscheinungsbild. Diese architektonischen Elemente spiegeln den Wandel von der mittelalterlichen Wehrburg zum ländlichen Adelssitz wider – ein Rückzugsort von städtischem Trubel, landschaftlich eingebettet und auf Repräsentation wie Verwaltung gleichermaßen ausgerichtet. Unmittelbar unterhalb der Burg liegt die historische Mosenmühle, die über einen seit Jahrhunderten bestehenden Mühlgraben mit Wasser versorgt wird. In der Mühle, die besichtigt werden kann, wird bis heute Mehl mit Wasserkraft gemahlen – eine Seltenheit in der Region und ein lebendiges Beispiel für die Verbindung von Adelssitz, Landwirtschaft und Handwerk in vormoderner Zeit. Die funktionale Einheit von Schloss und Mühle war typisch für viele ländliche Adelssitze, die sich durch Eigenversorgung, lokale Wirtschaftskraft und naturnahe Lage auszeichneten. Schloss Schweppenburg befindet sich in Privatbesitz und ist nicht allgemein zugänglich, doch die Mühle kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Ein Spaziergang entlang des Brohlbachs bietet reizvolle Perspektiven auf die Schlossanlage, die in ihrer abgeschiedenen Lage zwischen Wald, Wasser und Talhang besonders atmosphärisch wirkt. Die Anlage ist ein stiller, aber eindrucksvoller Ort der regionalen Adelskultur – geprägt von Kontinuität, handwerklicher Tradition und der landschaftlichen Schönheit des Brohltals. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Bad Hönningen - Schloss Arenfels
Auf einem bewaldeten Höhenrücken oberhalb von Bad Hönningen thront das weithin sichtbare Schloss Arenfels, ein eindrucksvolles Beispiel für die Überlagerung mittelalterlicher Bausubstanz mit historisierender Architektur des 19. Jahrhunderts. Der Ursprung der Anlage reicht bis in das Jahr 1258 zurück, als Graf Heinrich II. von Isenburg hier eine wehrhafte Burg errichten ließ, um seine Herrschaft im Rheintal zu sichern. Die exponierte Lage ermöglichte die Kontrolle über den Rhein, den Schiffsverkehr und die angrenzenden Handelsrouten. Die mittelalterliche Burg bestand zunächst aus einem rechteckigen Wohnturm, einer Ringmauer mit Zinnenkranz, Wehrturm und einer kleinen Kapelle. Bereits im 14. Jahrhundert wurde die Anlage durch eine Vorburg und Wirtschaftsgebäude ergänzt und entwickelte sich zu einem befestigten Herrschaftssitz. Nach mehreren Besitzerwechseln kam das Anwesen 1571 in den Besitz der Freiherren von der Leyen, die es ab dem 17. Jahrhundert zu einem komfortableren Wohnsitz umgestalteten. Im 19. Jahrhundert erfuhr Schloss Arenfels unter Fürst Joseph von Salm-Reifferscheidt-Dyck, einem kunstsinnigen Adligen mit engen Kontakten zur preußischen Hofgesellschaft, eine umfassende Umgestaltung im neugotischen Stil. Der Architekt Ernst Friedrich Zwirner – bekannt durch den Weiterbau des Kölner Doms – entwarf zwischen 1848 und 1855 ein völlig neues Schloss, das auf den mittelalterlichen Grundmauern errichtet, aber formal vollständig in die Welt der Rheinromantik überführt wurde. Die Architektur verbindet Elemente der englischen Tudorgotik mit deutscher Burgenromantik: Zinnenbekrönte Türme, Spitzbogenfenster, hohe Staffelgiebel, Erker und filigrane Maßwerke prägen das äußere Erscheinungsbild. Im Inneren entstanden prachtvoll ausgestattete Räume, darunter der Festsaal mit umlaufender Galerie, das Musikzimmer mit Stuckdecke, holzgetäfelte Salons und eine neugotische Schlosskapelle. Nach wechselvoller Geschichte im 20. Jahrhundert, darunter Nutzungen als Lazarett und Internat, wurde Schloss Arenfels ab den 1990er-Jahren Schritt für Schritt restauriert. Heute befindet sich die Anlage in Privatbesitz und wird für kulturelle, gesellschaftliche und touristische Zwecke genutzt. Die Innenräume können im Rahmen von Führungen besichtigt werden, wobei Besucher Einblicke in die reiche Ausstattung und die kunsthistorischen Details der neugotischen Räume erhalten. Zudem finden auf dem Schloss regelmäßig Konzerte, Ausstellungen, Märkte und Hochzeitsfeiern statt, die das Anwesen zu einem lebendigen Ort kultureller Begegnung machen. Auch der Schlossgarten mit alten Bäumen, Terrassen und Blickachsen auf das Rheintal wurde nach historischem Vorbild rekonstruiert und lädt zum Verweilen ein. Der Aufstieg zur Anlage erfolgt über einen kurzen, aber steilen Weg aus dem Ort Bad Hönningen oder über Wanderwege durch den umliegenden Wald. Schloss Arenfels gilt heute als eine der schönsten Schlossanlagen am unteren Mittelrhein und verkörpert wie kaum ein anderes Bauwerk die Ideale der Rheinromantik in Verbindung mit fürstlicher Wohnkultur und mittelalterlicher Substanz. Es ist nicht nur ein Ort der Geschichte, sondern auch ein Ort des Lebens – zwischen Repräsentation, Erinnerung und offener Gastlichkeit. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Bad Hönningen - Marienburg
Unmittelbar am Rheinufer von Bad Hönningen, eingebettet in die Flusslandschaft und städtebaulich prominent platziert, liegt das eindrucksvolle Barockschloss Marienburg – ein spätbarocker Prachtbau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, der auf den Fundamenten einer mittelalterlichen Burg errichtet wurde. Zwischen 1750 und 1754 ließ Graf Alexander von Hatzfeldt-Wildenburg an dieser Stelle eine neue repräsentative Residenz errichten, die den gesellschaftlichen Rang und das Selbstverständnis der Familie eindrucksvoll zum Ausdruck bringen sollte. Um den Neubau zu ermöglichen, wurde die Vorgängerburg vollständig abgetragen – ein heute seltener Vorgang, der die radikale Neugestaltung unterstreicht. Anstelle eines Wehrbaus entstand ein symmetrisch gegliedertes Barockschloss, das sich mit seiner breit gelagerten Fassade zum Rhein hin öffnet und durch seine klare, elegante Bauform besticht. Der Haupttrakt mit Mittelrisalit, Walmdach und hohen Fenstern folgt dem Typus des rheinischen Landschlosses der Spätbarockzeit und ist in seiner architektonischen Schlichtheit dennoch wirkungsvoll inszeniert. Die Lage unmittelbar am Flussufer verleiht dem Bau eine besondere Präsenz: Vom gegenüberliegenden Rheinufer und von vorbeifahrenden Schiffen aus wirkt die Marienburg wie ein ruhender Mittelpunkt in der Silhouette der Stadt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Schloss mehrfach umgebaut und modernisiert. Heute befindet es sich in Privatbesitz und beherbergt mehrere Wohneinheiten, was den Charakter des Gebäudes als lebendiges Baudenkmal unterstreicht. Der Zugang ist nicht öffentlich, doch die Anlage kann von außen betrachtet werden. Insbesondere vom Rheinufer aus bietet sich ein reizvoller Blick auf das Schloss und die umgebende Parklandschaft. Die Marienburg ist kein Relikt mittelalterlicher Wehrhaftigkeit, sondern Ausdruck barocker Repräsentationskultur – ein Herrensitz, der den Rhein nicht als Grenze, sondern als Bühne versteht. Sie steht exemplarisch für den Wandel vom befestigten Adelssitz zur offenen Residenzarchitektur und prägt bis heute das historische Erscheinungsbild von Bad Hönningen. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Bad Hönningen - Burg Ariendorf
Im Stadtteil Ariendorf von Bad Hönningen, nur wenige Schritte vom Rhein entfernt, befindet sich die malerische Burg Ariendorf – ein romantisierender Burgenneubau des 19. Jahrhunderts, der bewusst mittelalterliche Formensprache mit zeittypischer Wohnarchitektur verbindet. Die heutige Anlage entstand Mitte des 19. Jahrhunderts auf dem Gelände eines ehemaligen mittelalterlichen Hofhauses, das teilweise in den Neubau integriert wurde. Ziel war es, aus dem ehemaligen Gutssitz einen landschaftlich reizvollen, stilistisch wirkungsvollen Wohnsitz zu schaffen – ein Ausdruck der Rheinromantik, die im 19. Jahrhundert das Burgenbild am Mittelrhein neu prägte. Der Bau präsentiert sich als vorgelagerte, asymmetrisch gegliederte Anlage mit markanten Ecktürmen, Zinnenkranz und dekorativen Fenstereinfassungen. Die gezackten Silhouetten, Erker und wehrturmartigen Aufbauten erinnern bewusst an mittelalterliche Burgarchitektur, ohne jemals Verteidigungszwecken gedient zu haben. Diese inszenierte Wehrhaftigkeit ist typisch für viele Schlösser und Villen des 19. Jahrhunderts, die im Stil der Neugotik oder Neorenaissance errichtet wurden und Ausdruck eines idealisierten Mittelalterbilds waren. Aufgrund ihres märchenhaften Charakters wird Burg Ariendorf bis heute liebevoll als das „Aschenbrödel unter den Rheinburgen“ bezeichnet – ein Name, der der Anlage ihren besonderen Charme verleiht.
Zum Ensemble gehören außerdem eine ehemalige Remise, Gesindehäuser und weitere Nebengebäude, die funktional zur einstigen Gutshofnutzung gehörten und in ihrer Gestaltung dem Haupthaus angepasst wurden. Die gesamte Anlage strahlt eine ruhige, fast intime Atmosphäre aus und steht exemplarisch für jene Phase des 19. Jahrhunderts, in der historische Formen und landschaftliche Inszenierung zu einem ästhetischen Gesamtkonzept verschmolzen. Die Nähe zum Rhein, die eingebettete Lage im Ortsbild von Ariendorf und die liebevoll gepflegten Fassaden verstärken diesen Eindruck. Burg Ariendorf befindet sich heute in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich, doch ihre markante Erscheinung macht sie zu einem beliebten Fotomotiv und Spazierziel entlang des Rheins. Sie verkörpert wie kaum ein anderes Gebäude in Bad Hönningen den romantischen Burgenmythos des 19. Jahrhunderts – nicht als Ausdruck mittelalterlicher Macht, sondern als stilisierte Sehnsuchtsarchitektur einer Zeit, die in der Vergangenheit Inspiration für das Schöne suchte. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Hammerstein - Burgruine Hammerstein
Hoch über dem Rhein, auf einem steilen Basaltfelsen zwischen Leutesdorf und Rheinbrohl, thront die imposante Burgruine Hammerstein, die zu den ältesten urkundlich belegten Höhenburgen am Mittelrhein zählt. Bereits im Jahr 1002 wurde die Burg in einer Urkunde des deutschen Königs Heinrich II. erwähnt, womit sie zu den frühesten steinernen Befestigungen dieser Region gehört. Ihre Lage auf einem schwer zugänglichen Felsgrat bot ideale Bedingungen für den Schutz vor Angriffen und ermöglichte gleichzeitig eine umfassende Kontrolle des engen Stromabschnitts zwischen Andernach und Neuwied. Die strategische Bedeutung dieser Stelle – nahe einer wichtigen Furt sowie mehrerer Römerstraßen – führte schon in römischer Zeit zu ersten Befestigungen, auf deren Grundmauern möglicherweise die spätere Burg errichtet wurde. Die ältesten Teile der Burg Hammerstein stammen aus salischer Zeit und belegen die rasche Entwicklung der Region zu einem herrschaftlich strukturierten Siedlungsraum. Anfangs vermutlich in königlichem Besitz, wurde die Burg bald zum Mittelpunkt eines Reichslehens, das mehrfach zwischen weltlichen und geistlichen Herren wechselte. Im Hochmittelalter wurde Hammerstein Sitz eines eigenständigen Adelsgeschlechts, der Edelherren von Hammerstein, die in Reichs- und Kirchenpolitik eine nicht unbedeutende Rolle spielten. Besonders im 11. Jahrhundert war die Burg Schauplatz größerer politischer Auseinandersetzungen, unter anderem während des Investiturstreits. Im Laufe der Zeit wurde die Anlage erheblich erweitert: Ein mächtiger Wohnturm, eine Kapelle, Ringmauern, Zwingeranlagen und mehrere Wirtschaftsgebäude prägten das Bild der hoch über dem Rhein thronenden Festung. Mit dem Niedergang der Adelsfamilie im 13. Jahrhundert und dem zunehmenden Einfluss des Erzstiftes Trier verfiel die Burg allmählich in Bedeutung. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde sie noch sporadisch bewohnt, geriet aber spätestens im Dreißigjährigen Krieg in kriegerische Auseinandersetzungen und wurde 1634 von kaiserlichen Truppen zerstört. Danach blieb sie Ruine, wurde aber nicht vollständig abgetragen, wodurch sich bis heute erhebliche Teile der Ringmauer, die Fundamente des Bergfrieds und Teile der Kapellenmauer erhalten haben. Ihre exponierte Lage inmitten dichter Wälder und oberhalb der Weinlagen des Leutesdorfer Hangrückens verleiht der Ruine eine besondere Aura. Sie ist über gut ausgeschilderte Wanderwege erreichbar, etwa über den Rheinsteig oder lokale Zuwege aus Leutesdorf oder Rheinbrohl. Von der Burganlage bietet sich ein einzigartiger Panoramablick auf das Mittelrheintal, die Höhenzüge des Westerwalds und das Neuwieder Becken. Die Ruine ist nicht museal erschlossen, aber frei zugänglich und ein beliebtes Ziel für Wanderer, Geschichtsinteressierte und Fotografen. Ihre Ursprünglichkeit, die frühe Baugeschichte und die landschaftlich beeindruckende Lage machen Burg Hammerstein zu einem besonders ursprünglichen und authentischen Zeugnis der rheinischen Burgenlandschaft. Sie verbindet das archaische Erbe der salischen Reichsgewalt mit der romantischen Ruinenästhetik des 19. Jahrhunderts – ein Ort der Stille, der Geschichte und der Weite über dem Fluss.
(c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Dattenberg - Burg Dattenberg
Am Rand der gleichnamigen Gemeinde in der Nähe von Linz am Rhein liegt auf einer Anhöhe die Burg Dattenberg, deren Ursprünge bis in das frühe 13. Jahrhundert zurückreichen. Erbaut wurde sie um 1220 von den Herren von Dattenberg, einem lokalen Niederadelsgeschlecht, das mit dem Bau seinen Einfluss im nördlichen Mittelrheintal sichern wollte. Die Burg diente als Wohn- und Wehranlage und war durch ihre Lage in beherrschender Stellung über das Tal gut zur Kontrolle lokaler Verkehrswege geeignet. Bereits im frühen 14. Jahrhundert kam es zu einem Eigentümerwechsel von politischer Bedeutung: Zwischen 1306 und 1331 wurde die Burg durch den Kölner Erzbischof Heinrich II. von Virneburg erworben, der damit seinen Machtbereich südlich von Linz ausweitete. In den folgenden Jahrhunderten blieb die Anlage weitgehend in kirchlichem oder adeligem Besitz, verlor jedoch allmählich ihre militärische Funktion. Ab dem 17. Jahrhundert setzte der Verfall ein, sodass bis zum 19. Jahrhundert große Teile der Bausubstanz verschwanden oder abgetragen wurden. Von der ursprünglichen mittelalterlichen Burganlage sind heute nur noch wenige Baureste erhalten: Der markante runde Bergfried, ein etwa 11 Meter hoher Stumpf mit einem Durchmesser von 8,5 Metern, dominiert als einziges weithin sichtbares Überbleibsel das Gelände. Ergänzt wird er durch Teile einer Umfassungsmauer mit einem kleinen Flankierungsturm, die den einstigen Grundriss der Kernburg noch erahnen lassen. Der Bergfried, aus Bruchstein errichtet, kann nicht betreten, aber von außen betrachtet werden und vermittelt durch seine kompakte Form einen Eindruck von der einstigen Wehrhaftigkeit der Anlage. Auf dem Gelände der nördlichen Vorburg wurde im Jahr 1840 ein Landhaus errichtet, das gegen Ende des 19. Jahrhunderts im Stil eines schlossähnlichen Wohnsitzes umgebaut wurde. Dieser Umbau erfolgte unter der Leitung des Berliner Architekten Adolf Fuchs, der die Anlage durch romantisierende Formen, Parkanlagen und die Anlage von Weinbergen und Obstgärten aufwertete – ganz im Sinne der bürgerlichen Landhausarchitektur der Zeit. Die Kombination aus historischer Ruine und repräsentativem Wohnsitz entsprach dem Zeitgeist der Rheinromantik, der das Mittelrheintal im 19. Jahrhundert prägte. Während des Zweiten Weltkriegs diente das Gelände zeitweise als militärischer Stützpunkt. In der Nachkriegszeit wurde es mehrfach umgenutzt – u. a. als Internat, zuletzt als ländliches Schulheim, das bis 1996 in Betrieb war. Heute befindet sich das Gelände in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich. Die Ruine von Burg Dattenberg ist jedoch von außen gut einsehbar und bleibt ein stiller, aber eindrucksvoller Hinweis auf die frühe Adelsgeschichte der Region. Ihr Wiederaufleben als romantisierter Wohnsitz im 19. Jahrhundert spiegelt exemplarisch die Verwandlung vom Wehrbau zur Idylle wider, wie sie im Mittelrheintal vielfach zu beobachten ist. (c)WV
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Tourismusinfos/Büro: Linz - Stadtentwicklungs- und Touristikgesellschaft, Rathaus am Markt, 53545 Linz, Tel. +49(0)2644-2526 - www.linz.de
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Bad Breisig - Burg Rheineck
An der Stelle, wo der Vinxtbach in den Rhein mündet, erhebt sich auf einem markanten Felssporn oberhalb von Bad Breisig die imposante Burg Rheineck – eine der ältesten überlieferten Burgen am Mittelrhein mit Ursprüngen, die bis in das 11. Jahrhundert zurückreichen. Die Höhenburg entstand an einem strategisch bedeutsamen Punkt, wo der Vinxtbach über Jahrhunderte hinweg als Grenzlinie zwischen Ober- und Niederlothringen und später zwischen den Erzstiften Köln und Trier galt. Der Standort diente nicht nur der militärischen Kontrolle, sondern hatte auch symbolische Bedeutung als Machtzeichen in einem umkämpften Raum. Bereits 1151 wurde die ursprüngliche Burg auf Befehl von König Konrad III. zerstört, da sie sich im Besitz des oppositionellen Pfalzgrafen Hermann von Stahleck befand. In den folgenden Jahrhunderten erlebte Burg Rheineck mehrere Phasen des Wiederaufbaus und der Zerstörung, darunter im 17. Jahrhundert während des Dreißigjährigen Krieges. Trotz dieser wechselvollen Geschichte blieben wesentliche Teile der mittelalterlichen Bausubstanz erhalten: Der quadratische Bergfried, Teile der Ringmauer sowie das Torgebäude über dem Einfahrtsweg zeugen noch heute von der einstigen Wehrhaftigkeit der Anlage. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Burg – nunmehr in Ruinen – von ihren damaligen Besitzern im Geiste der Rheinromantik wieder aufgebaut. Dieser Wiederaufbau orientierte sich an den mittelalterlichen Grundrissen, interpretierte sie jedoch in idealisierter, romantisierender Form: Zinnen, Türme und Fenster wurden im Stil neugotischer Architektur gestaltet, um ein stimmungsvolles Bild vergangener Ritterherrlichkeit zu erzeugen. Solche Rekonstruktionen waren typisch für das 19. Jahrhundert, das das Mittelalter nicht dokumentarisch, sondern emotional-nostalgisch wiederbeleben wollte. Die Burg Rheineck befindet sich heute in Privatbesitz und ist nur eingeschränkt öffentlich zugänglich. Dennoch zieht sie durch ihre weithin sichtbare Lage über dem Rheintal zahlreiche Blicke auf sich und bleibt ein beliebtes Ziel für Burgenfreunde, Wanderer und Kunsthistoriker. Ihre Mischung aus historischer Substanz und romantischer Überformung macht sie zu einem besonderen Zeugnis jener Zeit, in der der Mythos Mittelalter neu erfunden wurde – auf den Fundamenten echter Geschichte. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Linz am Rhein - Burg Linz
Mitten im historischen Stadtkern von Linz am Rhein erhebt sich die wuchtige Burg Linz, deren mächtige Türme und hohe Mauern bis heute die Silhouette der „Bunten Stadt am Rhein“ prägen. Anders als viele Höhenburgen, die auf Felsen thronen, wurde Burg Linz als Stadtburg unmittelbar am Rhein errichtet – nicht zur romantischen Repräsentation, sondern zur wirkungsvollen Durchsetzung territorialer Herrschaft. Die Erbauung der Anlage begann 1364 unter dem Kölner Erzbischof Engelbert III. von der Mark. Sie sollte den Anspruch Kurkölns auf die Region nördlich des Mittelrheins festigen und diente zugleich als Zoll-, Verwaltungs- und Gerichtssitz. Die Burg war von Anfang an als wehrhafte Bastion konzipiert: Direkt an die Stadtmauer angebunden, verfügte sie über vier mächtige Rundtürme, einen breiten Wassergraben und einen Innenhof, in dem sich Palas, Wirtschaftsgebäude und Kasematten gruppierten. Die strategisch bedeutende Lage an einer Rheinfurt sowie an den Straßen in die Eifel und den Westerwald machte Linz zu einem Brennpunkt kirchlicher und weltlicher Machtinteressen. Im Spätmittelalter war Burg Linz Sitz eines kurkölnischen Amtmanns, der hier nicht nur die Zölle auf den Rheinhandel erhob, sondern auch das Hochgericht führte. Die Anlage wurde im 15. Jahrhundert ausgebaut und erhielt mit ihrem polygonalen Grundriss, der Doppeltoranlage und den hoch aufragenden Ecktürmen ihr charakteristisches Erscheinungsbild. Im Gegensatz zu vielen anderen Burgen am Rhein wurde sie im Dreißigjährigen Krieg mehrfach belagert, aber nie vollständig zerstört. Ihre Mauern boten auch in späteren Kriegen Schutz für die Bevölkerung, was ihr bis in die Neuzeit den Status einer „sicheren Stadtburg“ einbrachte. Mit dem Ende des Kurstaats 1803 wurde die Burg säkularisiert und in preußischen Besitz überführt. Im 19. Jahrhundert diente sie nacheinander als Kaserne, Gericht, Gefängnis und Schule. Die Nutzung als Strafanstalt – die bis in die 1920er-Jahre reichte – prägte den Gebäudekomplex nachhaltig und führte zu zahlreichen Umbauten. Dennoch blieb die mittelalterliche Substanz weitgehend erhalten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Burg umfassend saniert und schrittweise in eine touristische und kulturelle Nutzung überführt. Heute ist sie im Besitz der Stadt Linz und beherbergt u. a. ein Restaurant, Veranstaltungsräume, ein kleines Museum zur Stadtgeschichte und Räumlichkeiten für private Feiern und Tagungen. Die Innenräume, darunter der historische Gerichtssaal, der Wehrgang und die Türme, können im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Auch die Einbindung in die mittelalterliche Stadtmauer und die unmittelbare Nachbarschaft zu Rathaus, Marktplatz und Stadtkirche machen Burg Linz zu einem lebendigen Bestandteil des städtischen Lebens. Ihre Kombination aus Wehrburg, Verwaltungszentrum und städtischem Identifikationsort verleiht ihr eine besondere Stellung unter den Rheinburgen. Sie steht weniger für romantische Entrückung als für die konkrete Ausübung von Macht im urbanen Raum – und ist zugleich ein Denkmal kommunaler Geschichte und Identität. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Linz am Rhein - Burg Ockenfels
Am nördlichen Ende des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal, oberhalb der Stadt Linz am Rhein, erhebt sich auf einem kleinen Felsplateau die Burg Ockenfels – ein kompakter, gut erhaltener Wehrbau, der zu den eher wenig bekannten, aber geschichtlich bedeutsamen Anlagen des Mittelrheins zählt. Die Burg liegt unmittelbar über dem Rheinufer, bietet weite Ausblicke über das Neuwieder Becken, die Stadt Linz und das gegenüberliegende Ufer mit dem Westerwald und ist heute ein markantes Wahrzeichen für den Übergang vom Mittelrheintal zur Rheinschiene nördlich von Remagen. Erbaut wurde die Burg um 1250 durch die Herren von Ockenfels, die als Ministerialen des Erzbistums Köln eine lokale Machtposition innehatten. Ihre Aufgabe war es, das kurkölnische Gebiet an dieser Stelle gegen Einflussnahmen von Süden abzusichern, insbesondere gegen die Expansionspolitik der benachbarten Grafen von Sayn und die territoriale Präsenz des Trierer Erzbistums. Die ursprüngliche Burg bestand aus einem festen Wohnturm mit Ringmauer, Torhaus und kleinem Wirtschaftshof. Aufgrund der geringen Ausdehnung des Felsplateaus blieb die Anlage stets relativ kompakt, was ihre Wehrhaftigkeit jedoch nicht beeinträchtigte. Im Spätmittelalter wurde sie durch einen zusätzlichen Mauerring und kleine Wohngebäude ergänzt, verlor aber nach dem Aussterben der Familie Ockenfels im 14. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung. In der Folgezeit wechselte die Burg mehrfach den Besitzer und wurde schließlich im 17. Jahrhundert aufgegeben. Anders als viele große Höhenburgen wurde sie nie Ziel militärischer Großaktionen, blieb jedoch dem Verfall ausgesetzt. Im 19. Jahrhundert, zur Zeit der Rheinromantik, diente die Ruine vor allem als landschaftliches Motiv für Zeichner und Reisende. Der entscheidende Wendepunkt kam im frühen 20. Jahrhundert, als ein Kölner Industrieller die Anlage erwarb und sie mit großem Aufwand im Stil der Rheinburgenromantik wiederaufbauen ließ. Der Wiederaufbau orientierte sich an idealisierten mittelalterlichen Formen, integrierte aber auch zeitgemäße Wohnansprüche. Heute befindet sich die Burg in Privatbesitz und dient als exklusiver Wohnsitz. Der zentrale Rundturm mit Zinnenkranz, die erhaltenen Wehrmauern und das wiederhergestellte Wohngebäude vermitteln ein stimmiges Bild mittelalterlicher Burgenarchitektur in moderner Interpretation. Die Anlage ist nicht öffentlich zugänglich, jedoch von außen gut sichtbar. Vom gegenüberliegenden Rheinufer sowie von Wanderwegen oberhalb von Linz bietet sich ein reizvoller Blick auf die Burg inmitten der grünen Hänge. Sie steht symbolisch für die kleineren, aber dennoch geschichtlich bedeutenden Adelsburgen am Rhein, die nicht als Residenzen oder Verwaltungszentren dienten, sondern als Ausdruck regionaler Machtansprüche und territorialer Abgrenzung. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Linz am Rhein - Schloss Rennenberg
Am nördlichen Ortsrand von Linz am Rhein, idyllisch unterhalb der mittelalterlichen Burg Rennenberg gelegen, befindet sich das klassizistische Schloss Rennenberg – ein repräsentatives Anwesen, das im Jahr 1846 im Auftrag der Fürsten zu Salm-Kyrburg errichtet wurde. Der Bau diente zunächst als Sommerresidenz, später als ganzjähriger Wohnsitz der fürstlichen Familie und ist ein eindrucksvolles Beispiel für den Übergang vom feudalen Herrschaftssitz zur landschaftlich eingebetteten Adelsvilla des 19. Jahrhunderts. Architektonisch zeigt sich das Schloss in klaren, klassizistischen Formen: ein zurückhaltend gegliederter Baukörper mit regelmäßig angeordneten Fensterachsen, schlichten Gesimsen und einem symmetrischen Grundriss. Der Verzicht auf übermäßigen Fassadenschmuck steht ganz im Zeichen des klassizistischen Ideals – Eleganz durch Maß und Ordnung. Das Ensemble wurde bewusst in die Umgebung eingebettet: zum Schloss gehörte ein kleines Jagdhaus im nordöstlich gelegenen Waldhang, ein Wiesenrondell als gestalterisches Element im Park sowie eine Begräbnisstätte der Familie, die noch heute erhalten ist. Diese ergänzenden Bauten und Gartenstrukturen spiegeln die Lebenswelt des Adels in der Biedermeierzeit wider – geprägt von Naturbezug, Rückzug und kultivierter Repräsentation. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss stark beschädigt. Nach dem Krieg wechselte es mehrfach den Besitzer, stand zeitweise leer und verfiel zusehends. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts erfolgte eine umfassende Sanierung, bei der sowohl die äußere Gestalt als auch das Umfeld mit großem Aufwand denkmalgerecht wiederhergestellt wurden. Die Renovierung verlieh dem Gebäude nicht nur seine frühere architektonische Würde zurück, sondern machte es wieder zu einem bedeutenden Bestandteil des Linzer Stadtbildes. Heute befindet sich Schloss Rennenberg in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich. Von außen jedoch lässt sich das herrschaftliche Anwesen gut einsehen – besonders im Rahmen eines Spaziergangs entlang der angrenzenden Wege zur Burgruine oder durch die Parkanlagen. In seiner Verbindung von Architektur, Landschaftsgestaltung und adliger Wohnkultur ist Schloss Rennenberg ein stilles, aber wirkungsvolles Zeugnis jener Epoche, in der sich das Leben des Adels zunehmend vom militärischen Anspruch zum zivilen Rückzugsort wandelte. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Sinzig - Schloss Sinzig
Am westlichen Rand der Altstadt von Sinzig, etwas erhöht über dem Ahrmündungsgebiet und dem Rheintal gelegen, befindet sich das elegante Schloss Sinzig – ein bedeutendes Beispiel spätklassizistischer Residenzarchitektur am Mittelrhein. Auf den ersten Blick wirkt das Anwesen mehr wie eine städtische Villa als wie eine typische Rheinburg, doch seine Ursprünge reichen deutlich weiter zurück. An gleicher Stelle befand sich bereits im Mittelalter eine befestigte Anlage, die den Kölner Erzbischöfen als Sitz ihrer Amtsvögte und als Gerichtsort diente. Das alte Kurkölnische Burghaus wurde 1265 erstmals urkundlich erwähnt und bildete bis ins 18. Jahrhundert das administrative Zentrum der erzbischöflichen Herrschaft in Sinzig. Nach dem Übergang an Preußen und dem wirtschaftlichen Aufschwung der Region im 19. Jahrhundert entschied sich der Bonner Unternehmer Gustav Bunge, die verfallene Anlage zu erwerben und an ihrer Stelle ein repräsentatives Sommerschloss zu errichten. Zwischen 1854 und 1858 entstand nach Plänen des Architekten Vincenz Statz ein stattlicher Neubau im Stil des romantischen Klassizismus mit neugotischen Elementen. Der zweigeschossige Baukörper mit seinen klar gegliederten Fassaden, Rundbogenfenstern, Ziertürmen und einem malerisch erhöhten Mittelrisalit erinnert stilistisch an italienische Landsitze und bildet einen bewussten Kontrast zu den wehrhaften Rheinburgen. Die Innenräume wurden mit kunstvoller Stuckatur, Wandmalereien und zeittypischen Möbeln ausgestattet, darunter ein prunkvoller Festsaal, eine Bibliothek und ein Musikzimmer. Nach dem Tod des Bauherrn wechselte das Schloss mehrfach den Besitzer, diente als Wohnhaus, Lazarett und Verwaltungssitz, bevor es im 20. Jahrhundert in kommunales Eigentum überging. Heute beherbergt das Schloss das Museum für Stadtgeschichte und Kunst, das sich sowohl mit der historischen Entwicklung Sinzigs als auch mit der rheinischen Malerei des 19. und frühen 20. Jahrhunderts befasst. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Werken regionaler Künstler, die sich vom romantischen Mittelrhein und seiner Burgenlandschaft inspirieren ließen. Darüber hinaus finden regelmäßig Wechselausstellungen, Konzerte, Lesungen und Vorträge statt, die das Schloss zu einem kulturellen Mittelpunkt der Stadt machen. Der umgebende Schlosspark wurde im Stil englischer Landschaftsgärten angelegt und bewahrt bis heute alte Baumbestände, geschwungene Wege und eine harmonische Verbindung zur Architektur des Hauses. Besonders reizvoll ist der Ausblick von der Terrasse über das Rheintal und die Ahrmündung. Schloss Sinzig steht beispielhaft für den Übergang von mittelalterlicher Herrschaftsarchitektur zu bürgerlich geprägter Repräsentation im 19. Jahrhundert. Es bildet heute ein offenes, einladendes Ensemble aus Geschichte, Kunst und Gartenkunst, das weit über den Ort hinaus ausstrahlt. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Sinzig - Schloss Ahrenthal
Inmitten einer sanft gewellten Kulturlandschaft südlich von Sinzig, umgeben von Feldern, altem Baumbestand und einem schmalen Wassergraben, liegt das idyllisch gelegene Schloss Ahrenthal – ein barockes Landschloss, dessen Ursprünge bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Bereits um 1330 befand sich an dieser Stelle eine kleine Burganlage, von der sich bis heute Reste in der Vorburg erhalten haben. Die heutige Schlossanlage wurde im Jahr 1728 auf den Fundamenten der mittelalterlichen Vorgängerbauten errichtet und über die Jahrhunderte mehrfach erweitert und umgestaltet. Das Ensemble besteht aus einem historischen Herrenhaus mit späteren Ergänzungen im Stil der Neorenaissance sowie einer großzügig angelegten, hufeisenförmigen Vorburg, deren Baustrukturen größtenteils aus dem 18. Jahrhundert stammen. Die Vorburg diente ursprünglich Wirtschafts- und Verwaltungszwecken, wurde jedoch im Laufe der Zeit architektonisch aufgewertet. Ihre Mauern und Dächer zeigen unterschiedliche Bauphasen – ein Spiegel der funktionalen und gestalterischen Entwicklung des Schlossguts. Das Herrenhaus erhebt sich auf einer inselartigen Fläche, die vollständig von einem Wassergraben umgeben ist. Diese künstliche Umwehrung, einst als Schutzmaßnahme konzipiert, verleiht der Anlage bis heute ihren besonderen landschaftlichen Reiz. Eine zweibogige Steinbrücke führt über den Graben hin zu einem rundbogigen Torbau an der Nordseite der Vorburg, der den Zugang zum inneren Bereich markiert. Das Portal ist schlicht, aber eindrucksvoll gestaltet und betont die axial-symmetrische Ausrichtung der Gesamtanlage. Besonders das Zusammenspiel aus architektonischer Klarheit, landschaftlicher Eingliederung und historischer Tiefenschichtung macht Schloss Ahrenthal zu einem bemerkenswerten Zeugnis adliger Gutshofkultur am nördlichen Mittelrhein. Die heute noch sichtbaren mittelalterlichen Baureste in der Vorburg dokumentieren den fließenden Übergang vom Wehrbau zum Landsitz, wie er im 17. und 18. Jahrhundert vielerorts stattfand. Schloss Ahrenthal ist heute in Privatbesitz und nicht allgemein zugänglich. Die Anlage wird für Veranstaltungen und private Zwecke genutzt. Dennoch bleibt sie durch ihre gepflegte Erscheinung und harmonische Einbettung in die Landschaft ein reizvoller Anblick und ein eindrucksvolles Beispiel für die stille Schönheit adliger Wohnarchitektur im Rheinland. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Remagen - Schloss Marienfels
Hoch über dem Rheintal bei Remagen, eingebettet in einen ausgedehnten, bewaldeten Park, liegt das elegante Schloss Marienfels – eine im neugotischen Stil errichtete Villa des 19. Jahrhunderts, die durch ihre romantisch-historisierende Architektur und die großzügige Gartenanlage beeindruckt. Die Grundsteinlegung erfolgte im Jahr 1859, initiiert durch den Kölner Bankier und Industriellen Gustav von Mevissen, der sich hier einen repräsentativen Sommersitz oberhalb des Rheins errichten ließ. Bereits im August des folgenden Jahres, also 1860, waren die zentralen Bauwerke – das Haupthaus, die Remisen, eine Gärtnerwohnung und die Stallungen – vollendet. In den darauf folgenden Jahren wurde die Anlage um wirtschaftliche Nebengebäude, ein Brunnenhaus, Schuppen sowie aufwendig angelegte Gartenflächen ergänzt. Die gesamte Anlage war bis ins Detail durchgeplant: Der Entwurf vereinte ästhetische Harmonie, funktionale Klarheit und die landschaftlich reizvolle Lage oberhalb des Rheins in idealer Weise. Ein Jahr später wurde mit der Fertigstellung des gotischen Eingangsportals ein besonderer architektonischer Akzent gesetzt – ein fein gearbeiteter Bau mit Maßwerk, Turmaufsätzen und Zinnen, der den neugotischen Stil der Villa eindrucksvoll unterstreicht. Schloss Marienfels ist kein Schloss im mittelalterlichen Sinne, sondern Ausdruck des bürgerlichen Repräsentationsbaus im Zeitalter der Rheinromantik. Die Wahl der Neugotik, verbunden mit dem Rückgriff auf Stilelemente englischer Tudor-Architektur und französischer Stadtvillen, entsprach dem Zeitgeist der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die hohe Giebelarchitektur, Spitzbogenfenster, Türmchen und die asymmetrische Fassadengliederung geben dem Gebäude eine märchenhafte, fast verwunschen wirkende Erscheinung. Die Parkanlage, terrassenförmig angelegt und mit Wegen, Sichtachsen und Pflanzungen gestaltet, ist ein integraler Bestandteil des Gesamtensembles. Sie folgt dem Ideal des englischen Landschaftsgartens und schafft Rückzugsorte inmitten der Natur – mit weitem Blick über das Rheintal. Die Villa wurde in den folgenden Jahrzehnten mehrfach verändert, blieb aber in ihrer Grundform weitgehend erhalten. Schloss Marienfels befindet sich heute in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich. Bekannt wurde es zeitweise durch prominente Besitzer, unter anderem den Tenor Dieter Bohlen, der es über Jahre als Wohnsitz nutzte. Trotz seiner Abgeschlossenheit bleibt das Schloss ein bedeutendes Beispiel für die romantische Baukultur des 19. Jahrhunderts – nicht als Festung, sondern als Rückzugsort in der Landschaft, geprägt von Stilwillen, Ästhetik und Naturverbundenheit. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Remagen - Schloss Ernich
Zwischen Oberwinter und der Innenstadt von Remagen, auf einer Anhöhe mit weitem Blick über das Rheintal, liegt das eindrucksvolle Schloss Ernich – ein prachtvolles Beispiel neubarocker Wohnarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts. Errichtet wurde das Anwesen zwischen 1906 und 1908 im Auftrag des Kölner Großindustriellen Arnold von Guillaume, der sich hier einen repräsentativen Sommersitz schuf. Der Standort war bewusst gewählt: erhoben über dem Fluss, abgeschirmt vom Ortsgeschehen, doch in unmittelbarer Nähe zu wichtigen Verkehrswegen und mit einer eindrucksvollen Fernsicht. Das zweigeschossige bis dreigeschossige Herrenhaus präsentiert sich als fein gegliedertes Gebäude mit zwei kurzen Seitenflügeln, die durch söllerartige Vorbauten und großzügige Fensterachsen betont werden. Besonders auffällig ist der östliche Seitenflügel, dessen durchlaufender Balkon die Horizontale betont und dem Schloss eine klassische Eleganz verleiht. Der westliche Flügel ist durch zwei halbrunde Erkerbauten geprägt, die dem Bau eine weiche, fast palastartige Wirkung verleihen und an die Formensprache französischer Landsitze erinnern. Die Fassadengestaltung kombiniert Elemente des Barock mit Jugendstileinflüssen – eine in der Zeit um 1900 beliebte Stilverschmelzung, die Repräsentation und Wohnlichkeit miteinander verband. Ein besonderes Merkmal des Ensembles ist der freistehende Aussichtspavillon, der oberhalb des Hauptgebäudes errichtet wurde und bis heute einen der schönsten Blicke über das Rheintal bietet. Der Pavillon war nicht nur gestalterisches Element, sondern auch Ausdruck der landschaftlichen Einbindung des Anwesens – ein Ort der Kontemplation, eingebettet in gepflegte Gartenanlagen, Terrassen und Baumgruppen. Diese parkähnliche Gestaltung unterstrich den Anspruch auf Naturverbundenheit und kultivierte Zurückgezogenheit, wie sie der großbürgerlichen Residenzkultur der Zeit entsprach. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wechselte Schloss Ernich mehrfach den Besitzer und wurde zeitweise auch öffentlich oder institutionell genutzt. Trotz einiger baulicher Veränderungen blieb der historische Charakter der Anlage weitgehend erhalten. Heute befindet sich das Schloss in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich, doch von Wegen und Aussichtspunkten der Umgebung lässt sich die Anlage gut überblicken. Schloss Ernich ist kein Schloss im herkömmlichen Sinne, sondern ein stilistisch ambitionierter Wohnsitz des Industriezeitalters – ein Ort, an dem Repräsentation, Architektur und Landschaft zu einer harmonischen Einheit verschmelzen. In seiner Verbindung aus neubarocker Formensprache, herrschaftlichem Selbstverständnis und landschaftlicher Lage ist es ein eindrucksvolles Zeugnis des gehobenen Lebensstils um die Jahrhundertwende am Rhein. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Remagen - Landesburg Rolandseck
Hoch über dem westlichen Rheinufer, auf einem steilen Felssporn nahe der Ortschaft Rolandseck (heute ein Ortsteil von Remagen), liegen die malerischen Reste der Burg Rolandseck, deren Name untrennbar mit der romantischen Legende des Ritters Roland verbunden ist. Von der ursprünglichen Anlage sind heute nur noch Mauerreste und der Grundriss erkennbar, doch ihre Wirkung als „sehnsuchtsvolle Ruine“ ist bis heute ungebrochen. Die exponierte Lage hoch über dem Fluss mit weitem Blick über das Rheintal, die Insel Nonnenwerth und die bewaldeten Höhen des Siebengebirges machte Rolandseck zu einem bevorzugten Motiv der Rheinromantik im 19. Jahrhundert – sowohl für Maler als auch für Dichter und Reisende. Historisch wurde die Burg vermutlich im 11. Jahrhundert erbaut, möglicherweise im Auftrag des Erzbistums Köln, dem die Region damals unterstand. Sie diente als strategisch platzierte Wacht- und Zollburg zur Überwachung des Flussverkehrs und zur Absicherung der linksrheinischen Besitzungen der Kirche. Im Hochmittelalter gehörte sie zeitweise den Grafen von Wied, verlor jedoch nach dem 14. Jahrhundert rasch an Bedeutung. Schon im 16. Jahrhundert wurde sie nicht mehr dauerhaft genutzt und verfiel allmählich. Der frühzeitige Verfall begünstigte ihre Rezeption als mystische Ruine, die spätestens im 18. Jahrhundert zu einem beliebten Ziel frühromantischer Rheinreisender wurde. Die Legende, die sich um die Burg rankt, erzählt von dem tapferen Ritter Roland, einem Neffen Karls des Großen, der von einem Feldzug heimkehrt und erfährt, dass seine geliebte Hildegunde ins Kloster Nonnenwerth eingetreten ist. Daraufhin zieht er sich trauernd in die Burg zurück, um mit Blick auf das Kloster seine Tage zu verbringen. Diese Geschichte ist frei erfunden, doch sie wurde zu einem der wirkungsmächtigsten Mythen der Rheinromantik und verhalf der Burg zu überregionaler Bekanntheit. In der Literatur, Malerei und Musik des 19. Jahrhunderts erscheint Rolandseck vielfach als Ort des Verzichts, der edlen Trauer und der idealisierten Minne – ein Gegenbild zur kriegerischen Ritterwelt der Mittelaltersagen. Im 19. Jahrhundert wurde unterhalb der Burgruine der berühmte Bahnhof Rolandseck errichtet, ein klassizistischer Prachtbau, der Künstler, Intellektuelle und Adelige anzog. Persönlichkeiten wie Clara Schumann, Johannes Brahms, Liszt, Heine und andere verweilten hier – der Ort wurde zu einem kulturellen Treffpunkt mit magischem Ruf. Heute ist der Bahnhof Teil des Arp Museums Bahnhof Rolandseck, einer herausragenden Einrichtung für moderne Kunst, das die Verbindung zwischen romantischem Erbe und zeitgenössischem Kunstverständnis weiterträgt. Die Ruine selbst ist frei zugänglich. Über Wanderwege ist sie vom Ort Rolandseck oder vom Rheinufer aus gut erreichbar. Vom Burghügel aus bietet sich ein weiter Blick auf das Rheintal, die Insel Nonnenwerth mit dem ehemaligen Kloster und die sanften Höhen des Siebengebirges – ein Panorama, das den Geist der Rheinromantik wie kaum ein anderer Ort verdichtet. Burg Rolandseck ist damit weniger eine klassische Burg als vielmehr ein symbolischer Ort – ein Denkmal der Erinnerung, der Dichtung und der landschaftlichen Schönheit, das bis heute nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat. (c)WV
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Inmitten des Rheins, zwischen den Städten Rolandseck und Bad Honnef, liegt die langgestreckte Insel Nonnenwerth, deren ruhige, grüne Silhouette sich sanft vom Fluss erhebt. Mit einer Länge von rund 1,3 Kilometern ist sie die größte Insel des Mittelrheins und zugleich ein Ort von besonderer spiritueller und kultureller Ausstrahlung. Ihre Geschichte reicht über 900 Jahre zurück, geprägt durch das Wirken mehrerer Ordensgemeinschaften und eine bis in die Gegenwart fortgesetzte Bildungs- und Sozialtradition. Das beherrschende Bauwerk ist die ehemalige Klosteranlage, deren Türme, Giebel und Kreuzgänge zwischen alten Bäumen aufragen – ein eindrucksvolles Ensemble, das sich harmonisch in die Flusslandschaft einfügt. Die Gründung des Klosters Nonnenwerth geht auf das Jahr 1122 zurück, als Benediktinerinnen hier ein Kloster mit angeschlossener Schule errichteten. Die abgeschiedene, aber dennoch gut erreichbare Lage auf einer Rheininsel bot ideale Voraussetzungen für ein klösterliches Leben in Zurückgezogenheit, Bildung und Kontemplation. Über Jahrhunderte hinweg war das Kloster eine feste Größe im kirchlichen und sozialen Leben der Region, wurde aber in der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgelöst. 1854 übernahmen Franziskanerinnen vom hl. Kreuz die Insel und errichteten hier ein neues Kloster mit Internat, Mädchenschule und später einem allgemeinbildenden Gymnasium. Die Kombination aus geistlichem Zentrum, Erziehungsanstalt und naturverbundener Lebensform verlieh Nonnenwerth eine besondere Stellung unter den religiösen Einrichtungen des Rheinlands. Das heutige Klostergebäude geht überwiegend auf Umbauten des 19. Jahrhunderts zurück, wobei einige mittelalterliche Bauelemente, insbesondere der Kreuzgang, integriert blieben. Besonders prägend ist die neugotische Klosterkirche mit ihrem schlichten, aber lichtdurchfluteten Innenraum, die bis heute für Gottesdienste, Schulgottesdienste und musikalische Veranstaltungen genutzt wird. Das Klostergelände ist von einem gepflegten Park umgeben, mit alten Alleen, Obstwiesen und Gärten, die das klösterliche Ideal der Verbindung von Arbeit, Gebet und Natur widerspiegeln. Über Jahrzehnte hinweg wurde das Kloster-Gymnasium Nonnenwerth weit über die Region hinaus bekannt. Generationen von Schülern und Schülerinnen, darunter auch Kinder prominenter Familien, erlebten hier eine Bildungseinrichtung mit christlich-humanistischem Profil. Seit 2020 ist die Zukunft der Schule jedoch ungewiss: Nach dem Verkauf der Immobilie an einen privaten Träger kam es zu Protesten, öffentlichen Diskussionen und einem starken zivilgesellschaftlichen Engagement zur Erhaltung des Bildungsstandorts. Die Klosteranlage selbst bleibt bis heute ein Ort stiller Kraft, eingebettet in die sich ständig wandelnde Geschichte des Rheintals. Die Insel ist nicht frei zugänglich. Der Zutritt erfolgt ausschließlich über eine kleine Fährverbindung vom Bad Honnefer Ufer aus – sie war jahrhundertelang von der Außenwelt abgeschottet, und dieser Charakter hat sich bis heute bewahrt. Wer sie besucht, betritt einen Raum der Stille, der Bildung und des Glaubens, der tief in der kulturellen Identität des Rheins verankert ist. Die Aussicht auf die Insel, besonders von Burg Rolandseck oder vom Drachenfels aus, gehört zu den ikonischsten Rheinblicken überhaupt. Nonnenwerth ist damit nicht nur ein Ort religiöser Geschichte, sondern auch ein Symbol für geistige Kontinuität, Naturverbundenheit und die enge Verzahnung von Flusslandschaft und klösterlichem Leben. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Unkel - Wasserburg Unkel
Am südlichen Rand der Altstadt von Unkel, nur wenige Schritte vom Rhein entfernt, liegt die Wasserburg Unkel, auch unter dem Namen Burg Vilszelt bekannt – ein stiller, zurückhaltender Bau, der sich in die flache Rheinebene einfügt und durch seine schlichte Eleganz beeindruckt. Der genaue Entstehungszeitpunkt der Burg ist historisch nicht überliefert, doch archäologische Hinweise und stilistische Merkmale deuten darauf hin, dass die Anlage auf den Fundamenten einer mittelalterlichen Vorgängerburg errichtet wurde. Die heutige bauliche Gestalt geht vermutlich auf einen Umbau oder Neubau in der frühen Neuzeit zurück. Die Wasserburg Unkel präsentiert sich als rechteckiger, zweigeschossiger Bruchsteinbau mit regelmäßig angeordneten Fensterachsen und einem schiefergedeckten Walmdach. Die Fassaden sind weitgehend schmucklos, was dem Gebäude eine fast klösterliche Strenge verleiht, zugleich aber seinen historischen Charakter betont. Einzelne Bauteile, insbesondere im Sockelbereich und an der Rückseite, lassen erkennen, dass ältere Mauerzüge in den heutigen Bau integriert wurden – vermutlich Reste der mittelalterlichen Befestigungen, die früher von einem Graben und einer Wallanlage umgeben waren. Die Bezeichnung als Wasserburg verweist auf den ursprünglichen Schutzcharakter der Anlage, die einst von einem Wassergraben umgeben war – heute nur noch in Teilen nachvollziehbar. Der Begriff „Burg“ trifft im engeren Sinne nur noch bedingt zu, denn die Anlage zeigt keine ausgeprägten Wehrelemente mehr. Vielmehr handelt es sich um ein Herrensitz mit dörflichem Charakter, wie er in der Rheinschiene häufiger vorkommt: schlicht, funktional, aber mit architektonischer Würde. Die Anlage befindet sich in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich. Dennoch kann sie von außen gut eingesehen werden und bildet mit ihrem historischen Baukörper einen reizvollen Kontrapunkt zur übrigen Bebauung in Unkel. In ihrer zurückhaltenden Form und ihrer Lage nahe dem Fluss verkörpert die Wasserburg Unkel eine eher leise, aber dennoch bedeutende Facette der regionalen Burgenlandschaft – als Zeugin ländlich-adliger Lebensweise in der Zeit zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Bad Honnef - Löwenburg
Hoch über Bad Honnef, auf einem der markantesten Gipfel des Siebengebirges, liegt die eindrucksvolle Ruine der Löwenburg – eine der ältesten Höhenburgen im rechtsrheinischen Raum. Sie wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts durch Graf Heinrich II. von Sayn errichtet, vermutlich auf einem bereits zuvor befestigten Höhenzug. Ihre exponierte Lage auf dem gleichnamigen Berg, in 455 Metern Höhe, machte sie zu einem idealen Punkt für Überwachung und Machtausübung im südlichen Vorgebirgsraum. Ursprünglich als Turmburg konzipiert, entwickelte sich die Löwenburg im Laufe der Jahrhunderte zu einer ausgedehnten Wehranlage, bestehend aus Hochburg, Vorburg, Zwinger und mehreren Verteidigungselementen. Die Bausubstanz war – bedingt durch das vulkanische Gestein des Siebengebirges – aus lokalem Trachyt errichtet, was der Burg ihre wuchtige Erscheinung verlieh. Im 16. Jahrhundert verlor sie ihre strategische Bedeutung und verfiel zusehends. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde sie schließlich endgültig zerstört und blieb seither eine Ruine. Trotz des Verfalls sind bis heute beeindruckende Reste erhalten geblieben: Besonders markant sind die massiven Seitenmauern des einstigen Bergfrieds, die sich gegen den Himmel abzeichnen und einen Eindruck von der einstigen Größe der Anlage vermitteln. Im Innenhof der Kernburg findet sich noch die mittelalterliche Zisterne, die einst zur Wasserversorgung diente – ein zentrales Element jeder dauerhaft bewohnten Höhenburg. Der Grundriss der Anlage ist bis heute gut nachvollziehbar, und einzelne Mauerzüge der Ringmauer, Wehrgänge und Gebäudefundamente lassen die Struktur der Burganlage erkennen. Die Löwenburg ist heute ein beliebtes Wanderziel im Naturpark Siebengebirge. Sie ist über mehrere gut ausgebaute Wege erreichbar, darunter der bekannte Rheinhöhenweg sowie der direkte Aufstieg über den Rheinsteg, der durch alte Wälder und felsiges Gelände führt. Am Ziel erwartet Besucher ein spektakulärer Ausblick über das Rheintal, bei klarem Wetter bis weit in die Eifel und den Westerwald hinein. Die Kombination aus historischer Substanz, landschaftlicher Erhabenheit und der körperlichen Anstrengung des Aufstiegs macht den Reiz dieses Ortes aus. Die Ruine der Löwenburg ist kein Denkmal höfischer Prachtentfaltung, sondern ein stiller, rauer Ort der mittelalterlichen Machtgeschichte – geprägt von Stein, Wind und Weite. Sie gehört zu den eindrucksvollsten Zeugen frühmittelalterlicher Burgenarchitektur im Rheinland und lädt dazu ein, Vergangenheit mit allen Sinnen zu erleben. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Königswinter - Drachenburg
Auf halber Höhe des Drachenfelses, hoch über dem Rhein und der Stadt Königswinter, erhebt sich die imposante Drachenburg – ein schlossartiger Prachtbau aus dem späten 19. Jahrhundert, der mit seinen Türmen, Erkern und Zinnen wie ein Märchenschloss anmutet und zu den bedeutendsten historistischen Schlossanlagen Deutschlands zählt. Erbaut wurde die Anlage zwischen 1882 und 1884 in nur knapp drei Jahren im Auftrag des Barons Stephan von Sarter, eines wohlhabenden Bankiers und Börsenspekulanten, der aus einfachen Verhältnissen stammte und mit dem Bau seinen gesellschaftlichen Aufstieg demonstrieren wollte. Die Architektur der Drachenburg ist eine bewusst inszenierte Mischung aus neugotischen, neuromanischen und klassizistischen Elementen. Der Bau vereint Motive von Schloss, Burg und Villa zu einem stilistisch überhöhten Gesamtkunstwerk, das nicht auf mittelalterliche Vorbilder zurückgeht, sondern eine romantisierte Vorstellung adeliger Prachtentfaltung inszeniert. Der Hauptbau mit seinen steilen Dächern, filigranen Fenstern, Ziertürmen und reichem Fassadenschmuck war nie für Verteidigungszwecke bestimmt – er war von Beginn an als repräsentativer Wohnsitz und architektonisches Prestigeobjekt geplant. Besonders beeindruckend ist die große Freitreppe, die zum Haupteingang führt, sowie die prachtvolle Innenausstattung mit Deckenmalereien, Holzvertäfelungen und historistischen Möbeln. Obwohl Stephan von Sarter das Schloss nie dauerhaft bewohnte, verkörpert die Drachenburg in idealtypischer Weise den Bürgeradel des Kaiserreichs, der durch Reichtum, nicht durch Geburt zu Ansehen gelangt war. Die Anlage galt bereits zur Zeit ihrer Fertigstellung als Ausdruck industrieller Macht und kulturellen Anspruchs – ein Symbol für den Reichtum der Gründerzeit, eingebettet in eine der romantischsten Landschaften Deutschlands. Heute ist die Drachenburg öffentlich zugänglich und wird als Museum und Kulturdenkmal genutzt. Die Vorburg beherbergt ein Museum zur Geschichte des Naturschutzes in Deutschland, das sich mit den frühen Bemühungen um den Schutz von Landschaft und Kulturraum im Zuge der Rheinromantik beschäftigt. Zudem finden regelmäßig Ausstellungen, Veranstaltungen und Führungen statt. Die vollständig restaurierte Anlage vermittelt ein lebendiges Bild der Baukunst, Lebensweise und Ästhetik des späten 19. Jahrhunderts. Ein besonderes Erlebnis ist der Ausblick von den Terrassen und Türmen der Drachenburg: Das Panorama über das Rheintal, das Siebengebirge und die Stadt Königswinter gehört zu den spektakulärsten im gesamten Mittelrheingebiet. Die Kombination aus landschaftlicher Lage, historisierender Architektur und kultureller Nutzung macht die Drachenburg zu einem Höhepunkt der Rheinromantik – nicht als Ruine, sondern als steingewordener Traum des Industriezeitalters. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Königswinter - Ruine Drachenfels
Der Drachenfels erhebt sich mit seinen 321 Metern über dem Rhein bei Königswinter als einer der berühmtesten und symbolträchtigsten Berge des Mittelrheintals. Schon in der Antike als Steinbruch für römische Bauwerke genutzt, ist er spätestens seit dem Mittelalter durch die Reste der Burgruine Drachenfels bekannt – und seit dem 19. Jahrhundert auch durch das darunterliegende, prunkvolle Schloss Drachenburg, das wie ein Märchenschloss an den steilen Hängen des Siebengebirges klebt. Kein anderer Ort am Rhein vereint so eindrucksvoll landschaftliche Wucht, geschichtliche Tiefe, architektonische Vielfalt und mythische Bedeutung. Die Burg Drachenfels wurde um 1138 durch den Kölner Erzbischof Arnold I. errichtet. Ihr Zweck war rein strategisch: Der Drachenfels war ein idealer Standort zur Kontrolle des Rheins, zur Überwachung des Handelsweges und zur Absicherung des Kölner Kurfürstentums gegen Angriffe aus dem Süden. Die Burg war zunächst eine einfache Höhenfestung mit Bergfried, Zwinger und kleiner Vorburg, wurde aber im Laufe der Jahrhunderte erweitert. Im 16. Jahrhundert verlor sie ihre militärische Funktion, verfiel zusehends und wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Seitdem blieb sie als malerische Ruine erhalten – und genau diese Ruine wurde in der Rheinromantik des 19. Jahrhunderts zur Ikone: Dichter wie Lord Byron, Heinrich Heine und Victor Hugo sahen im Drachenfels das Sinnbild der deutschen Sehnsucht nach Natur, Geschichte und Erhabenheit. Unterhalb der Ruine entstand 1882–84 mit Schloss Drachenburg ein völlig neues, spektakuläres Bauwerk im Stil des historisierenden Eklektizismus. Bauherr war der Börsenmakler Stephan von Sarter, der sich damit ein Denkmal seines Aufstiegs und seiner Kunstmäzenatenschaft setzte. Das Schloss wurde nie als Adelssitz, sondern als private Repräsentationsvilla genutzt – eine Mischung aus mittelalterlich inspirierter Burgarchitektur, neugotischem Prunk, französischen Renaissanceformen und technischer Moderne. Im Inneren finden sich großflächige Wandgemälde, prachtvoll ausgestattete Räume, ein Treppenhaus mit Glasmalereien, ein Rittersaal, ein Musikzimmer sowie eine monumentale Aussichtsterrasse mit Blick auf das Rheintal. Nach bewegter Nutzung im 20. Jahrhundert – u. a. als Internat, Lazarett und Flüchtlingsunterkunft – wurde Schloss Drachenburg ab den 1990er-Jahren umfassend restauriert. Heute ist es öffentlich zugänglich und beherbergt Ausstellungen zur Rheinromantik, zur Baugeschichte sowie zur Rolle des Drachenfels in Kunst und Literatur. Ein Besuch umfasst sowohl das Schloss mit seinem Interieur, den kunstvoll gestalteten Schlosspark mit Skulpturen und Blickachsen, als auch den Aufstieg zur Ruine mit ihrem berühmten Panorama. Die Burgruine selbst ist über einen kurzen Weg vom Schloss oder mit der historischen Drachenfelsbahn erreichbar – der ältesten Zahnradbahn Deutschlands, die seit 1883 Besucher auf den Gipfel bringt. Oben angekommen, bietet sich einer der berühmtesten Blicke des Rheinlands: Der Fluss zieht in weitem Bogen durch das Siebengebirge, die Insel Nonnenwerth liegt zu Füßen, das gegenüberliegende Rheinufer und das Drachenfelstor formen ein einzigartiges Naturpanorama, das Dichter, Maler und Reisende seit Jahrhunderten inspiriert. Die Legende, dass hier Siegfried aus der Nibelungensage den Drachen erschlug, hat diesem Ort eine zusätzliche symbolische Kraft verliehen. Der Drachenfels mit Schloss und Ruine ist heute ein Gesamtkunstwerk aus Natur, Architektur und Mythos. Er steht am nördlichen Tor des Romantischen Rheintals und bildet zugleich dessen Höhepunkt – sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Bonn - Bad Godesberg - Godesburg
Hoch über dem Bonner Stadtteil Bad Godesberg, auf einem Basaltkegel mit weitem Blick über das Rheintal, erhebt sich die Godesburg – eine der ältesten Höhenburgen im Rheinland und ein markantes Wahrzeichen kurkölnischer Machtentfaltung. Errichtet wurde die Anlage um 1210 unter Erzbischof Dietrich I. von Köln, der hier eine strategisch bedeutsame Festung schaffen ließ. Die Godesburg diente den Erzbischöfen und Kurfürsten von Köln über Jahrhunderte hinweg nicht nur als Wehrburg, sondern auch als bevorzugte Residenz, Rückzugsort und Aufbewahrungsstätte für Archive und Schätze. Die Burganlage war auf einem natürlichen Vulkanhügel errichtet und umfasste mehrere Verteidigungsringe mit Vorburgen, Ringmauern und Zwingern. Zentrum war der freistehende Bergfried, ein rund 32 Meter hoher Turm, der mit seinem wuchtigen Mauerwerk und seiner beherrschenden Lage bis heute als weithin sichtbares Symbol der Anlage erhalten ist. Die Godesburg war durch ihre Höhenlage nahezu uneinnehmbar und galt im Mittelalter als Inbegriff kurfürstlicher Autorität im südlichen Kölnischen Einflussbereich. Eine entscheidende Zäsur in der Geschichte der Godesburg brachte der Kölner Krieg (1583–1588), ein Religions- und Erbfolgekrieg zwischen dem katholischen Erzbistum Köln und dem zum Protestantismus konvertierten Erzbischof Gebhard Truchsess von Waldburg. Dieser hatte sich mit seiner Gefolgschaft auf der Godesburg verschanzt. Im Dezember 1583 wurde die Burg von bayerischen Truppen unter Ernst von Bayern belagert und nach heftigem Artilleriebeschuss gesprengt. Die Explosion zerstörte große Teile der Anlage, darunter Wohntrakte, Kapellen und Wehranlagen – die Godesburg wurde zur Ruine. Im 19. Jahrhundert geriet die Burg erneut ins öffentliche Interesse. Kaiser Wilhelm II. schenkte die Anlage 1891 der Stadt Bad Godesberg. Doch erst im 20. Jahrhundert kam es zu einer grundlegenden Wiederbelebung: 1959 begann unter der Leitung des renommierten Architekten Gottfried Böhm eine umfassende Restaurierung. Die Ruine wurde teils rekonstruiert, teils modern ergänzt und in ein Hotel mit Restaurantbetrieb umgewandelt. Dabei blieb der historische Kern bewusst erhalten und mit zeitgenössischer Architektur kontrastiert – ein markantes Beispiel der Nachkriegsdenkmalpflege. Heute ist die Godesburg öffentlich zugänglich. Besucher können den erhaltenen Bergfried besteigen, die mittelalterliche Kapelle und den kleinen Friedhof erkunden sowie von der Terrasse aus einen der schönsten Panoramablicke über das Rheintal genießen. Die Godesburg vereint Geschichte, Architektur und Landschaft in einzigartiger Weise – ein Ort, der Macht, Umbruch und kulturellen Wandel über viele Jahrhunderte hinweg verkörpert. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Bonn - Kurfürstliches Schloss
Inmitten der Bonner Innenstadt, am Rande des weitläufigen Hofgartens, erhebt sich das monumentale Kurfürstliche Schloss – ein markantes Wahrzeichen der Stadt und eines der bedeutendsten Barockbauwerke am Rhein. Ursprünglich wurde an dieser Stelle 1557 ein erster Residenzbau errichtet, der den Kölner Kurfürsten und Erzbischöfen als Wohn- und Regierungssitz diente. Doch dieser erste Bau war nicht von Dauer: Im Verlauf des Truchsessischen Krieges (1583–1588), eines konfessionellen Machtkampfs innerhalb des Erzbistums Köln, wurde das Schloss stark beschädigt und anschließend mehrfach umgebaut. Seine heutige Form erhielt das Schloss ab dem späten 17. Jahrhundert unter Kurfürst Joseph Clemens von Bayern und insbesondere unter Kurfürst Clemens August, der das Ensemble durch zahlreiche Anbauten und Erweiterungen in eine großdimensionierte Barockresidenz verwandelte. Die heutige Vierflügelanlage mit vier markanten Ecktürmen entstand im Wesentlichen in dieser Phase. Sie bildet ein riesiges Rechteck mit Innenhof und gehört zu den größten barocken Schlossanlagen Europas. Die monumentale Südfront zum Hofgarten wird durch eine rhythmisch gegliederte Fassade mit Pilastern, Segmentgiebeln und zahlreichen barocken Statuen und Ornamenten betont – ein Paradebeispiel für den höfischen Baustil des 18. Jahrhunderts, geprägt von Symmetrie, Repräsentationswillen und städtebaulicher Dominanz. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Schloss schwere Schäden durch Luftangriffe. Nur die Außenmauern blieben zum Teil erhalten. In den 1950er-Jahren wurde die Anlage unter Wahrung ihrer historischen Gestalt wiederaufgebaut und dabei leicht vereinfacht, doch die barocke Wirkung der Gesamtanlage blieb erhalten. Besonders charakteristisch ist bis heute das Wechselspiel zwischen Schloss und Hofgarten, der ursprünglich als repräsentative Grünfläche zur Stadtseite konzipiert war und sich inzwischen zu einem beliebten innerstädtischen Erholungsort entwickelt hat. Heute dient das Kurfürstliche Schloss als Zentrum der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Es beherbergt die Universitätsverwaltung, mehrere Fakultäten, Institute sowie Veranstaltungsräume. Als Sitz einer traditionsreichen Hochschule ist es mit neuem Leben erfüllt, ohne seinen historischen Charakter zu verlieren. Der Schlossgarten, direkt hinter der Hauptfassade, ist heute eine grüne Oase mitten in der Stadt – beliebt bei Studierenden, Einheimischen und Gästen. Das Kurfürstliche Schloss Bonn ist kein Relikt aus der Zeit der Ritter oder Romantik, sondern Ausdruck der fürstlichen Machtarchitektur des 18. Jahrhunderts – repräsentativ, monumental, urban verankert. Es erzählt von der einstigen Bedeutung Bonns als Residenzstadt der Kurfürsten von Köln und von seiner heutigen Rolle als Ort des Wissens, der Begegnung und der städtischen Identität. (c)WV
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Rheintal - Bonn - Poppelsdorfer Schloss
Nur wenige Gehminuten vom Bonner Stadtzentrum entfernt, über die repräsentative Poppelsdorfer Allee mit dem Kurfürstlichen Schloss verbunden, liegt das prachtvolle Poppelsdorfer Schloss – ein barockes Residenzschloss, das zu den architektonischen Glanzpunkten Bonns zählt. An seiner Stelle befand sich ursprünglich eine gotische Wasserburg, die im Zuge des Truchsessischen Krieges im 16. Jahrhundert zerstört wurde. Die heutige Anlage entstand zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Auftrag von Kurfürst Joseph Clemens von Bayern, der den französischen Architekten Robert de Cotte, einen der führenden Vertreter des französischen Hochbarock, mit dem Entwurf beauftragte. Der vierflügelige Schlossbau umschließt einen runden Arkadenhof, der als gestalterisches Zentrum der Anlage fungiert und mit seiner rhythmischen Bogenarchitektur und klaren Symmetrie ein Meisterwerk barocker Raumkomposition darstellt. Die Fassaden sind durch Lisenen, Fensterrahmungen und Balustraden gegliedert, wobei der äußere Gesamteindruck auf repräsentative Schlichtheit setzt. Die Kombination aus französisch geprägtem Schlossstil und deutscher Baukunst spiegelt den politischen Anspruch des Kurfürsten ebenso wider wie sein ästhetisches Empfinden. Nach dem Tod Joseph Clemens’ übernahm sein Neffe, Kurfürst Clemens August von Bayern, die Vollendung des Schlosses, die sich über mehrere Jahrzehnte hinzog und erst 1753 abgeschlossen wurde. Die Anlage war als Sommerresidenz und Rückzugsort gedacht – ein Ort fern höfischer Repräsentationspflichten, aber dennoch von architektonischer Größe. Heute ist das Poppelsdorfer Schloss Teil der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Es beherbergt mehrere naturwissenschaftliche Institute sowie die bedeutende mineralogisch-petrologische Sammlung der Universität. Damit ist das Schloss nicht nur Baudenkmal, sondern auch ein Ort des Wissens und der Forschung – in direkter Verbindung zur universitären Tradition Bonns. Ein besonderes Juwel ist der angrenzende Schlossgarten, der ursprünglich als barocker Lustgarten angelegt wurde und seit 1818 als Botanischer Garten genutzt wird. Er zählt zu den ältesten dokumentierten Gärten seiner Art in Deutschland. Heute umfasst er rund 10.000 Pflanzenarten, darunter viele seltene, bedrohte und wissenschaftlich bedeutende Exemplare. Thematische Bereiche wie das Alpinum, der Systematische Garten, die Tropengewächshäuser oder das berühmte Viktoriahaus mit den gewaltigen Riesen-Seerosen bieten nicht nur Wissenschaftlern, sondern auch Besuchern faszinierende Einblicke in die Welt der Pflanzen. Das Poppelsdorfer Schloss ist damit weit mehr als ein barockes Residenzgebäude – es ist ein Ort der kulturellen Kontinuität, in dem sich höfische Baukunst, botanische Forschung und akademisches Leben in idealer Weise verbinden. In seiner Verbindung mit der Poppelsdorfer Allee und dem Kurfürstlichen Schloss bildet es ein einzigartiges städtebauliches Ensemble von europäischer Bedeutung. (c)WV
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Reiseführer 'Sehenswertes Romatisches Mitterheintal'
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Reiseführer 'Sehenswertes Rheinhessen'
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Reiseführer 'Sehenswertes in der Eifel'
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Reiseführer 'Sehenswertes im Hunsrück und Nahe'
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Reiseführer 'Sehenswertes im Westerwald, Lahntal und Taunus'
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Reiseführer 'Sehenswertes im Moseltal und Saartal'
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Reiseführer 'Sehenswertes entlang der Lahn'
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Reiseführer 'Sehenswertes Romantische Rheintal von Bingen nach Koblenz'
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Reiseführer 'Sehenswertes entlang der Ahr'
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Deutsche Fachwerkstädte - Route 2 Rheinland-Pfalz
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Reiseführer 'Sehenswertes entlang Deutsche Vulkanstraße'
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Bahnreiseführer Romantisches Rheintal von Bingen nach Koblenz
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Radtourenführer durchs Romantisches Rheintal
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Reiseführer 'Motorradtour ins Romantische Rheintal'
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Reiseführer 'Schiffstour im Romantischen Rheintal von Bingen nach Koblenz'
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Reiseführer Burgen und Schlösser im Romantischen Rheintal von Bingen nach Koblenz
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Reiseführer 'Sehenswertes im Romantischen Rheintal' - gedruckte Fassung, auch im BuchhandelAls eine der bedeutendsten Wasserstraßen in Europa hielt der Rhein für die Schiffer bis ins 19. Jahrhundert hohe Risiken bereit. Besonders die Engstellen am Binger Loch und an der Loreley waren berüchtigt und boten Anlass zu zahlreichen Sagen- und Legendenbildungen. Das Mittelrheintal entwickelte sich zudem zu einer beeindruckenden Burgenlandschaft. Besonders im Abschnitt zwischen Bingen und Koblenz prägen Burgen, Ruinen, Schlösser und Festungen in seltener Dichte die Landschaft. Vom 12. bis zum 14. Jahrhundert reichte die Blütezeit des Burgenbaus. Die folgenden Zeiten brachten für fast alle rheinischen Befestigungsanlagen die Zerstörung. Vor mehr als 200 Jahren boten diese Relikte die zentralen Ausgangspunkte der Rheinromantik für Dichter wie Schlegel, Brentano und von Arnim. Heinrich Heines Gedicht von der Loreley verkörpert bis heute den Inbegriff dieser Epoche und ist weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Der Reiseführer möchte diese Region mit ihrer herausragenden Natur- und Kulturlandschaft, die die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte, mit informativen Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten und zahlreichen Fotos näher erläutern und zum Besuch einladen. |
Radtourenführer Romantischen Rheintal - gedruckte Fassung, auch im BuchhandelDas Romantische Mittelrheintal, seit 2004 auch UNESCO-Weltkulturerbe, eignet sich mit seiner Landschaft, den Sehenswürdigkeiten und vielen historischen Weinorten sowohl für Tagesausflüge wie auch für längere Aufenthalte. Viele interessante Punkte lassen sich besonders auf einer Radtour besichtigen. In den letzten Jahren wurden die Radwegeverbindungen und der Rheinradweg ausgebaut. Nun ist er auch für Familien mit Kindern geeignet. Auf beiden Rheinseiten verlaufenBahnlinien, in den Nahverkehrszügen können Fahrräder jederzeit mitgenommen werden. So sind Tagesfahrten mit Bahn und Rad gut zu organisieren. Der Radtourenführer ‚Mal wieder Rad fahren im Romantischen Rheintal‘ beschreibt den Streckenverlauf ausführlich von Bingen über Koblenz bis nach Bonn. Parallel zum Text ist auf der jeweiligen Karte der Radwegeverlauf gut zu verfolgen. Zwischen den einzelnen Tourbeschreibungen sind die Sehenswürdigkeiten der anliegenden Orte beschrieben. Viele Fotos vermitteln einen Eindruck der Sehenswürdigkeiten. Die Wegeführung wurde eigens von VCD-Mitgliedern vor Ort überprüft und ihre Vorschläge eingearbeitet. |
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Walder-Verlag - Reiseführer rund um Natur, Geschichte, Kunst und Kultur: Der Walder-Verlag bietet Reiseführer für verschiedene Regionen mit vielen Sehenswürdigkeiten, Bahnreiseführer bekannter Bahnstrecken, Radtourenführer entlang abwechslungsreicher Flusslandschaften und Wanderführer in verschiedenen Mittelgebirgslandschaften an. Neu im Programm sind 'online'-Reisemagazine zu beliebten Ausflugszielen in Europa.
Walder-Verlag - Reisetipps-Europa:
Herausgeber: Walder-Verlag
Redaktion: Ingrid Walder und Achim Walder
Foto: Ingrid Walder und Achim Walder
Text: Ingrid Walder und freie Mitarbeiter*innen und Mitarbeiter*innen des Walder-Verlags
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